Zusammenfassung
Da alle geistig-seelischen Leistungen an die Funktion des Gehirns gebunden sind, bestimmt das Gehirn und seine Funktionsfähigkeit die Persönlichkeit des Menschen und die Kultur der Menschheit. Dementsprechend beeinträchtigt jede Gehirnschädigung nicht nur das zentrale Regelungs- und Steuerungsorgan, sondern trifft auch das eigentliche Menschliche unseres Seins. Es ist erstaunlich und sicherlich in erster Linie durch Tabus und Hemmungen gegenüber diesem für uns Menschen so wesentlichen Organ zu erklären, daß die Hirnschädigungen und ihre Erkennung, Behandlung und Rehabilitation sowie ihre Bedeutung für die Volksgesundheit noch nicht genügend erkannt sind und ihr Stellenwert innerhalb der allgemeinen Gesundheitspolitik der Wirklichkeit nicht entspricht. Die Verwirklichung der Rehabilitationsmaßnahmen bei Hirnschädigung begegnet hier nicht nur einem Organ, das eine zentrale Bedeutung hat, sondern das auch morphologisch, entwicklungsgeschichtlich und funktionell eigentlich kein einzelnes Organ ist, sondern ein Organverbund von mehreren pathogenetisch weitgehend selbständigen Organen. Bereits dies weist darauf hin, daß es ‚den‘ Hirngeschädigten oder ‚den‘ Hirnverletzten überhaupt nicht gibt. Andererseits erfordert die Behandlung dieses Organs eine hochdifferenzierte Diagnostik, eine außerordentlich vielgleisige Therapie, und nur eine umfassende und mehrdimensionale Rehabilitation kann den Hirngeschädigten jene Hilfe bringen, auf die sie Anspruch haben.
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Schmieder, F. (1979). Erfahrungen und Erkenntnisse aus einem Rehabilitationskrankenhaus für erwachsene Hirngeschädigte. In: Scholz, J.F. (eds) Rehabilitation als Schlüssel zum Dauerarbeitsplatz. Rehabilitation und Prävention, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09730-4_83
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