Zusammenfassung
Dem unaufhaltsamen Fortschritt in Diagnostik und Therapie durch überprüfbare Verfahren verdanken — unbestritten — täglich zahllose Menschen Besserung und Heilung ihrer Krankheit oder gar ihr Leben. Findet sich nun der gleiche fortschrittliche Standard auch in unserem Umgang mit den Kranken, in unseren Gesprächen über Diagnose und Therapie? Wem obliegt, abgesehen von bemerkenswerten systematischen Analysen von Visitengesprächen (Bliesener und Köhle 1986, Rosumek 1987), die Qualitätskontrolle der Wirkung und Nebenwirkung verbaler und averbaler Intervention? Bleibt nicht auch der Dialog zwischen Arzt und Patient mehr und mehr in der Nüchternheit der Vermittlung von Labordaten und apparativen Befunden stecken und läßt damit die Mühe und gelegentlich auch die Last differenzierter Empathie und Verständigung vermissen?
Medicina soror philosophiae.
Tertullian
Die Sprache ist die einzige Chimäre, deren Trugkraft ohne Ende ist.
Karl Kraus
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Feiereis, H. (1989). Sprechen und Schreiben im ärztlichen Alltag: Ein Beitrag Zum Umgang Mit der Wahrheit in der Inneren Medizin und Psychotherapie. In: von Engelhardt, D. (eds) Ethik im Alltag der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02597-0_5
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