Zusammenfassung
Die Verbreitung von Pro-forma-Kennzahlen hat in der deutschen und internationalen Berichterstattung in den letzten 20 Jahren stark zugenommen und ist mittlerweile ein etablierter Teil der Kapitalmarktkommunikation großer Konzerne. Immer mehr Unternehmen veröffentlichen diese bereinigten Kennzahlen in ihren Geschäftsberichten und Pressemitteilungen und kommunizieren diese auf Hauptversammlungen und in Analystenkonferenzen. Mittlerweile enthalten über 70 % der amerikanischen und auch deutschen Pressemitteilungen mit den Jahresergebnissen diese Art von Kennzahlen.
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Notes
- 1.
Vgl. Hitz (2010a), S. 156; D. E. Black/Christensen et al. (2018), S. 259–294; Ruhwedel et al. (2017), S. 19–26.
- 2.
Eine Definition von Pro-forma-Kennzahlen für diese Arbeit erfolgt in Abschnitt 2.3.2.
- 3.
Vgl. D. E. Black/Christensen et al. (2021), S. 1712–1747; Hitz (2010b), S. 63–86.
- 4.
Vgl. Hitz (2010a), S. 156; vgl. auch Ruhwedel/Thale (2013); Ruhwedel et al. (2017).
- 5.
Vgl. BASF SE (2013–2019), Pressemitteilungen vom 25.02.2014, 27.02.2015, 26.02.2016, 24.02.2017, 27.02.2018, 26.02.2019, 28.02.2020, 25.02.2022.
- 6.
Vgl. Gerresheimer AG (2019), Pressemitteilung vom 19.02.2020.
- 7.
Vgl. SAF-Holland SE (2019), Pressemitteilung vom 18.03.2020.
- 8.
Gerresheimer berichtet prominent ein gestiegenes adjusted EBITDA, zeigt dann das gesunkene Konzernergebnis jedoch erst am Ende der Pressemitteilung. Vgl. Gerresheimer (2019), Pressemitteilung vom 19.02.2020.
- 9.
BASF berichtet das EBIT und EBIT vor Sondereinflüssen in der Pressemitteilung vom 20.01.2021, erwähnt aber den Jahresüberschuss gar nicht, sondern zeigt diesen erst im Geschäftsbericht, der am 26.02.2021 veröffentlicht wurde. Vgl. BASF SE (2020), Pressemitteilung vom 20.01.2021; BASF SE (2020), Geschäftsbericht 2020.
- 10.
Dyck/Zingales (2003) zeigen, dass Journalisten durch die Art der Kommunikation beeinflusst werden und dass sich dies dann auf den Aktienkurs auswirkt. Vgl. Dyck/Zingales (2003). Ein Beispiel hierfür ist der Artikel im Handelsblatt vom 20.01.2021, der die Ergebnisse von BASF wiedergibt. Im Vordergrund steht auch hier wie in der Pressemitteilung das ‚EBIT vor Sondereinflüssen.‘ Vgl. z. B. Krapp (2021); vgl. auch BASF SE (2020), Pressemitteilung vom 20.01.2021.
- 11.
Im Geschäftsjahr 2019 korrigiert Lanxess das EBIT beispielsweise um 150 Millionen Euro, vor allem um Aufwendungen für die strategische Neuausrichtung, für IT-Projekte, Digitalisierung und M&A-Aktivitäten; BASF bereinigt hingegen sowohl Aufwendungen (Strukturmaßnahmen und Integrationskosten) in Höhe von 930 Millionen Euro als auch Desinvestitionen und weitere Erträge in Höhe von insgesamt 446 Millionen Euro; vgl. Lanxess AG (2019), Geschäftsbericht, S. 87, 93; BASF SE (2019), Geschäftsbericht, S. 47–49.
- 12.
Vgl. Ciesielski/E. Henry (2017), S. 34–50; Bassen et al. (2012), S. 360–365.
- 13.
Vgl. Entwistle et al. (2006b), S. 355–372.
- 14.
Bereits 1973 äußerte sich die amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) in ASR No. 142 negativ zu selbst definierten Kennzahlen, die die Berichterstattung der Unternehmen ergänzen. Seitdem hat sich die SEC immer wieder kritisch zu Pro-forma-Kennzahlen oder mit diesen verbundenen Praktiken geäußert. Vgl. ASR No. 142 (1973); Dyck/Zingales (2003), S. 10; vgl. auch Pitt [Vorsitzender der SEC] (2001); SEC Cautionary Advice (2001); FAQs zu Regulation G (2003).
- 15.
Vgl. Hoogervorst [Vorsitzender des IASB] (2015).
- 16.
Ruhwedel/Thale (2013) untersuchen die EBIT-Ermittlung im DAX und MDAX und finden, dass zwar alle Unternehmen der Stichprobe das EBIT als EBT plus Zinsergebnis berechnen, sich jedoch darin unterscheiden, ob das sonstige Finanzergebnis und Beteiligungsergebnisse berücksichtigt werden. Vgl. Ruhwedel/Thale (2013), S. 390. Ein Überblick zu den verschiedenen Begrifflichkeiten, Definitionen und Berechnungen von EBIT und EBITDA findet sich bei Heiden (2006), S. 357–374.
- 17.
Der IASB-Entwurf ED/2019/7 sieht die Standardisierung einer solchen Zwischensumme in der GuV vor, um die Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen zu erhöhen. Vgl. ED/2019/7, 44–46.
- 18.
Vgl. Hitz/Jenniges (2008), S. 237; vgl. auch Allee et al. (2007), S. 206.
- 19.
Vgl. Burgstahler/Dichev (1997), S. 99–126.
- 20.
Vgl. Dechow/Skinner (2000), S. 235–250; Gunny (2010), S. 855–888.
- 21.
Vgl. Young (2014), S. 444–465.
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Schiemann, L. (2024). Einleitung und Aufbau der Arbeit. In: Pro-forma-Kennzahlen in der Berichterstattung kapitalmarktorientierter Unternehmen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-44396-2_1
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