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Ergebnisdarstellung II: Relationen des unterrichtlichen Medienhandelns

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Zwischen normativen Erwartungen und habitueller Handlungspraxis

Part of the book series: Rekonstruktive Bildungsforschung ((REKONBILD,volume 43))

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Zusammenfassung

Die zweite Ergebnisdarstellung dient der Beantwortung der dritten Forschungsfrage. Hierzu wurde ausgehend von der reflektierenden Interpretation eine relationale Typenbildung durchgeführt mit der die sinngenetischen Typiken des unterrichtlichen Medienhandelns und der Wahrnehmung und Bewertung des digitalen Wandels miteinander verknüpft werden konnten. Es ergaben sich drei Relationen: (1.) Normative Subjektkonzeption der Handlungs- und Reflexionsfähigkeit als Bezugspunkt für einen subjektorientierten Umgang mit digitalen Medien, (2.) Normative Neutralität gegenüber dem digitalen Wandel als Bezugspunkt für einen pragmatischen Umgang mit digitalen Medien, (3.) Ablehnende Positionierung gegenüber dem digitalen Wandel als Bezugspunkt eines weitestgehenden Verzichts auf digitale Medien.

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Notes

  1. 1.

    Dass sich kein handlungsleitender Einfluss von Orientierungsschemata zeigte, könnte zudem mit der Fokussierung durch die Forschungsfrage zusammenhängen. So kann angenommen werden, dass der Einfluss der Orientierungsschemata eventuell für die private Handlungspraxis mit Medien bedeutsam ist. Beispielsweise könnte es der Fall sein, dass die entsprechenden Personen aufgrund einer subjektiv wahrgenommenen sozialen Erwartungen trotz einer ablehnenden Haltung gegenüber digitalen Medien diese im privaten Alltag umfassender nutzen als intendiert. Solche Aspekte müssten aber im Rahmen von Forschungsprojekten erforscht werden, die ihr Erkenntnisinteresse auf private Medienpraktiken legen. Im konkreten Forschungsprojekt geht es darum eine grundlegende Verknüpfung zwischen privaten und unterrichtsbezogenen Handlungsorientierungen herzustellen. Hierfür erwies sich die ausschließliche Rekonstruktion der Handlungsorientierungen – ohne die Ebene der Orientierungsschemata zu berücksichtigen – als angemessen.

  2. 2.

    Mit Blick auf die relationale Typenbildung ist der Umstand, dass die Befragten selbst die private Mediennutzung mit dem beruflichen Medienhandeln verknüpfen ein wichtiger Aspekt. Hiermit wird eine sinnhafte Verknüpfung zwischen den beiden sinngenetischen Typiken angedeutet, die für Nohl eine notwendige Bedingung für eine relationale Typik darstellt (Nohl, 2013b, S. 59).

  3. 3.

    Eine klare begriffliche Definition dieser Probleme nimmt Anton Claußen im Interview allerdings nicht vor. Stattdessen schildert er die Medienpraktiken von Heranwachsenden als bis zu einem gewissen Grad problematisch und spricht von der Relevanz dies im Unterricht zu thematisieren.

  4. 4.

    Die partiellen Verweise auf problematische Konsequenzen der Nutzung digitaler Medien repräsentieren dabei möglicherweise auch Common-Sense-Theorien, die auf Ebene des kommunikativen Wissens verortet sind und keinen prägenden Einfluss auf die Handlungspraxis nehmen. Dies lässt sich ausgehend von dem vorhandenen Datenmaterial aber nicht abschließend bewerten.

  5. 5.

    Hier zeigt sich eine klare Parallele zur Handlungsorientierung des unterrichtlichen Medienhandelns von Hannah Aderholdt. Auch dort wurde eine Orientierung an einem möglichst effizienten Medieneinsatz rekonstruiert (Abschnitt 7.4). Dieser Aspekt wird im Rahmen der relationalen Typenbildung detaillierter diskutiert (Abschnitt 9.5).

  6. 6.

    Diese Metapher des ‚an den Endgeräten hängens‘ wurde in Ergebnisdarstellung I bereits im Kontext der Handlungsorientierung C des weitestgehenden Verzichts auf den unterrichtlichen Einsatz digitaler Medien im Datenmaterial beobachtet und inhaltlich thematisiert.

  7. 7.

    Dieses Vorgehen entspricht auch der etablierten Form der relationalen Typenbildung (Nohl, 2013b). Methodische Ansätze, um die Ebene der Orientierungsschemata zu relationieren liegen gegenwärtig noch nicht vor.

  8. 8.

    Das Ziel der dokumentarischen Interpretation besteht allerdings auch nicht in einer abschließenden Klärung aller möglicher Begründungszusammenhänge. Es wird vielmehr angestrebt im Sinne einer qualitativen Induktion spezifische Muster sozialer Sinnzusammenhänge herauszuarbeiten und von den Einzelfällen abzulösen. Diesem Anspruch wird die durchgeführte relationale Typenbildung, auch wenn sie nicht alle Fälle des Samples umfasst, gerecht.

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Dertinger, A. (2023). Ergebnisdarstellung II: Relationen des unterrichtlichen Medienhandelns. In: Zwischen normativen Erwartungen und habitueller Handlungspraxis. Rekonstruktive Bildungsforschung, vol 43. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40642-4_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-40642-4_9

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-40641-7

  • Online ISBN: 978-3-658-40642-4

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