Skip to main content

„Mein Herz würde ich niemals hergeben.“ Ein Überblick über den Forschungsstand zu Befürchtungen und Vorbehalten gegenüber der Organspende in Deutschland

  • Chapter
  • First Online:
Organspende als Herausforderung gelingender Kommunikation

Part of the book series: Medizin, Kultur, Gesellschaft ((MKG))

  • 675 Accesses

Zusammenfassung

Der Beitrag bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Befürchtungen und Vorbehalten gegenüber der Organspende in Deutschland. Dazu werden qualitative und quantitative Studien ausgewertet, die sich mit den Argumenten und Deutungsmustern von Personen befassen, die der Organspende skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen, und die Befunde anhand der drei übergeordneten Themen „Misstrauen gegen das Transplantationssystem und seine Akteurinnen und Akteure“, „Zweifel am Hirntod als Tod des Menschen“ und „Bedenken rund um die Organspende als körperlichen Eingriff“ dargestellt.

Das Zitat im Kapiteltitel stammt aus einem Diskussions-Thread zur Organspende im Internet (zitiert nach Ahlert und Sträter 2020, S. 6; die Rechtschreibung wurde für den Zweck angepasst).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Change history

  • 25 August 2023

    An erratum has been published.

Notes

  1. 1.

    Nur 6 % der Befragten haben angegeben, der Organspende „eher negativ“ gegenüberzustehen, vgl. BZgA 2022, S. 2.

  2. 2.

    Vgl. Horton und Horton 1991; Kopfman und Smith 1996; Skumanich und Kintsfather 1996; Radecki und Jaccard 1997; Morgan et al. 2002 sowie aus Deutschland u. a. Gold et al. 2001; Schulz et al. 2002; Keller et al. 2004; Hübner und Six 2005; Krampen und Junk 2006.

  3. 3.

    Das Interesse der Projektpartnerinnen und -partner gilt dabei vor allem der Frage, welche Formen der Kritik Eingang in den öffentlichen Diskurs finden und welche als „emotional“ bzw. „irrational“ daraus ausgeschlossen werden (Pfaller et al. 2018, S. 1331, 1339–1342; Adloff und Hilbrich 2019; Adloff und Pfaller 2017). Im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit stehen daher Formen des Unbehagens, die sich auf körperanthropologische Vorstellungen berufen und sich damit „im Grenzbereich des Sagbaren“ (Pfaller et al. 2018, S. 1341) bewegen, während die Positionen des Informationsdefizites und des Misstrauens als „diskursinterne“ Formen der Kritik an der Organspende (Adloff und Hilbrich 2019, S. 105), die auch von öffentlicher Seite als Erklärungsmuster für die sinkende Spendenbereitschaft herangezogen werden, weniger Beachtung finden.

  4. 4.

    Befragt wurde jeweils eine repräsentative Stichprobe (n ≥ 4.000) der deutschsprachigen Bevölkerung von 14 bis 75 Jahren.

  5. 5.

    Seit 2016 ist die entsprechende Frage als offene Frage formuliert; für die Auswertung der Ergebnisse werden die Antworten bestimmten Kategorien zugeordnet und – ebenso wie von 2008 bis 2014 – nach ihrer prozentualen Verteilung dargestellt. Damit ist zwar sichergestellt, dass die Befragten nicht durch vorgegebene Antwortmöglichkeiten beeinflusst werden; die Kategorien sind jedoch so vage formuliert, dass sich nicht mehr nachvollziehen lässt, welche konkreten Einwände und Bedenken sich dahinter verbergen.

  6. 6.

    Untersucht wurden vier Diskussionsthreads von vier unterschiedlichen, nicht speziell auf medizinische Themen zugeschnittenen Plattformen (Kleiderkreisel, Spiegel Online, Tagesschau, Deutsches Seniorenportal), wobei nach Ausschluss von Off-Topic-Beiträgen und Redundanzen insgesamt rund 350 Posts in die weiterführende Analyse eingeflossen sind.

  7. 7.

    Diese Studie ist zwar nicht repräsentativ (angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen wurden Personen im Alter von 20 bis 79 Jahren aus Berlin und Sachsen-Anhalt, wovon 676 teilgenommen haben), ansonsten jedoch sehr ähnlich aufgebaut wie die (älteren) BZgA-Befragungen (nahezu wortgleiche Antwortmöglichkeiten; Mehrfachauswahl möglich) und kann daher gut zum Vergleich herangezogen werden. Die Erhebung der Daten erfolgte im Winter 2019/2020.

  8. 8.

    Zwei in den BZgA-Befragungen bzw. bei Schildmann et al. (2022) begegnende Gründe gegen eine Organspende, die sich nicht oder zumindest nicht ohne weiteres den genannten Kategorien zuordnen lassen, sind „Ich will nicht riskieren, dass jemand meine Organe erhält, der es meiner Meinung nach nicht verdient hätte“ (BZgA 2014, S. 39; Schildmann et al. 2022) und „Man soll der Natur ihren Lauf lassen“ (BZgA 2008, S. 7, 2010, S. 45). Im Rahmen der vorliegenden Überblicksdarstellung sind diese beiden Themen nicht aufgegriffen worden, weil die Materialbasis dafür zu schmal war.

  9. 9.

    Vgl. kritisch zu dieser Annahme Pfaller et al. 2018, S. 1328 (mit Verweis darauf, dass der Rückgang der Spenderzahlen bereits 2010 eingesetzt hat).

  10. 10.

    Zum Anliegen der Trennung der Verantwortungsbereiche vgl. BT-Drs. 13/4355, S. 11, 14.

  11. 11.

    In einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung aus dem Jahr 2013 haben 59 % der Befragten angegeben, die gesetzliche Regelung der Organtransplantation nicht für ausreichend zu halten; 65 % waren der Auffassung, dass die Organspende nicht ausreichend staatlich kontrolliert wird (Kahl und Weber 2017, S. 155).

  12. 12.

    Der andere der beiden am häufigsten identifizierten Hinderungsgründe war das Bedürfnis, die eigene körperliche Unversehrtheit zu wahren, um den (ungestörten) Übergang ins Jenseits sicherzustellen („the need to maintain bodily integrity to safeguard progression into the afterlife“; Newton 2011, S. 9).

  13. 13.

    BZgA 2016, S. 70 f., 2018, S. 117 f., 2020, S. 108. Die Frage wird erst seit 2016 gestellt, so dass sich zu den Jahren davor keine Angaben machen lassen.

  14. 14.

    BZgA 2008, S. 7, 2010, S. 45, 2012, S. 57, 2013, S. 56, 2014, S. 39 bzw. Tackmann und Dettmer 2018, S. 122. Die Prozentangaben beziehen sich hier und im Folgenden (wenn nicht anders kenntlich gemacht) auf die Untergruppe der Befragten, die keinen Ausweis haben und sich auch keinen besorgen wollen (2008 und 2010) bzw. auf die Untergruppe der Befragten, die nicht mit einer Organ- oder Gewebespende einverstanden wären (2012, 2013 und 2014). Für das Jahr 2014 wird dabei ergänzend zum Bericht der BZgA auf die Sekundärauswertung der Daten durch Tackmann und Dettmer (2018) zurückgegriffen.

  15. 15.

    Schwettmann (2015) und Uhlig et al. (2015) konnten ebenfalls einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Furcht, dass die Lebensrettung eines potenziellen Organspenders oder einer potenziellen Organspenderin im Konfliktfall in den Hintergrund treten könnte, und der Bereitschaft zur Organspende belegen.

  16. 16.

    BZgA, 2008, S. 7, 2010, S. 45, 2012, S. 57, 2013, S. 56, 2014, S. 39 bzw. Tackmann und Dettmer 2018, S. 122.

  17. 17.

    2010: 87 % richtige Antworten, 2012: 93 % richtige Antworten, seit 2013: mehr als 95 % richtige Antworten.

  18. 18.

    Vgl. zu dieser Einschätzung auch BZgA 2013, S. 17.

  19. 19.

    BZgA 2016, S. 67, 2018, S. 116, 2020, S. 107. Die Frage wird erst seit 2016 gestellt, so dass sich zu den Jahren davor keine Angaben machen lassen. Andere Befragungen aus den Jahren unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Wartelisten-Manipulationen haben zu noch deutlich höheren Werten geführt. Vgl. Kahl und Weber 2017, S. 155; Schicktanz et al. 2017, S. 251.

  20. 20.

    BZgA, 2013, S. 56, 2014, S. 39; bzw. Tackmann und Dettmer 2018, S. 122.

  21. 21.

    Auch wenn die Materialbasis für weiterreichende Schlussfolgerungen zu schmal ist, liegt ein Vergleich mit dem Thema Impfskepsis (vaccine hesitancy) und Impfbereitschaft nahe. Zum Zusammenhang zwischen Impfbereitschaft und Vertrauen in Ärztinnen und Ärzten bzw. in das Gesundheitssystem lagen bereits vor der Corona-Pandemie umfangreiche Daten vor (Betsch et al. 2018). Im Kontext der Corona-Pandemie sind darüber hinaus zahlreiche Studien durchgeführt worden, die einen Zusammenhang zwischen Impfskepsis und Misstrauen gegen die Regierung oder staatliche Institutionen (Fobiwe et al. 2022; Jennings et al. 2021; Schernhammer et al. 2022) sowie zwischen Impfskepsis und Glauben an Verschwörungstheorien (Farhart et al. 2022; Haug et al. 2021; Jennings et al. 2021; Jensen et al. 2021) belegen. Stoeckel et al. (2022) konnten anhand einer Auswertung von Daten des Eurobarometers 2019 zeigen, dass Impfskepsis in Europa mit anti-elitistischen Weltanschauungen assoziiert ist. Sie ziehen daraus den Schluss, dass Public-Health-Maßnahmen zur Steigerung der Impfbereitschaft nicht nur Fehlvorstellungen im Blick auf die Risiken von Impfungen adressieren, sondern auch die dahinterstehende Weltanschauung berücksichtigen und auf breitere gesellschaftliche Anliegen eingehen sollten.

  22. 22.

    Zum Zusammenhang zwischen Impfbereitschaft und Bereitschaft zur Organspende vgl. Inoue 2022, der für die OECD-Staaten eine positive Korrelation zwischen Fortschritten bei der Corona-Impfung und Organspenderate nachweisen konnte.

  23. 23.

    Die beiden Begriffe „Hirntod“ und „irreversibler Hirnfunktionsausfall“ werden im Folgenden austauschbar verwendet. Die Bundesärztekammer verzichtet in ihren Richtlinien seit der vierten Fortschreibung vom März 2015 auf den Ausdruck „Hirntod“ und verwendet nur noch den Ausdruck „irreversibler Hirnfunktionsausfall“ (vgl. BÄK 2015, S. 16). In den für diesen Artikel ausgewerteten sozialempirischen Studien ist – ebenso wie in zahlreichen anderen Publikationen zum Thema – jedoch weiterhin von „Hirntod“ die Rede.

  24. 24.

    Vgl. u. a. Stoecker 2009; Müller 2010; Birnbacher 2012; Denkhaus und Dabrock 2012 sowie die Beiträge in Hilpert und Sautermeister 2015; Körtner et al. 2016.

  25. 25.

    Pfaller et al. (2018) weisen darüber hinaus auf die Facebook-Gruppe „Organspende – nein danke“ hin (https://de-de.facebook.com/groups/organspende.aufklaerung/). Die Gruppe hat aktuell (Stand 6. Juli 2022) 1120 Mitglieder.

  26. 26.

    Aus einer verneinenden Antwort auf diese Frage ist dabei von der BZgA geschlossen worden, dass die Betroffenen die Hirntodkonzeption akzeptieren (vgl. BZgA 2010, S. 20). Kahl und Weber (2017, S. 141) haben dagegen zurecht darauf hingewiesen, dass man die Frage verneinen und trotzdem der Auffassung sein kann, dass ein Mensch mit irreversiblem Hirnfunktionsausfall nicht endgültig tot ist.

  27. 27.

    Seit 2016 werden die Wissensfragen außerdem präziser formuliert („Kann Ihrer Meinung nach eine hirntote Person wieder erwachen oder ist das nicht möglich?“ und „Kann Ihrer Meinung nach eine hirntote Person Schmerz empfinden oder ist das nicht möglich?“), so dass das Verständnis der Konsequenzen des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls klarer von der Einstellung zur Hirntodkonzeption abgegrenzt werden kann.

  28. 28.

    Inwieweit Zweifel an der Hirntodkonzeption auf Fehlannahmen zu den Konsequenzen des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls beruhen, ist unklar. Der Anteil derjenigen, die davon ausgehen, dass ein Hirntoter wieder erwachen bzw. Schmerzen empfinden kann, ist jedoch geringer als der Anteil derjenigen, die den Hirntod nicht für den Tod des Menschen halten (um die 15 % versus um die 25 %).

  29. 29.

    Vgl. Schicktanz et al. 2017, S. 254 (Darstellung der Zustimmungswerte nach Organspendenbereitschaft) und S. 252 (Organspendenbereitschaft innerhalb der Stichprobe). Für den Vergleich mit den Zahlen der BZgA wurde die Aussage aus der englischsprachigen Publikation ins Deutsche rückübersetzt und der Zustimmungswert für die gesamte Stichprobe errechnet. – Bemerkenswert ist, dass der umgekehrt formulierten Aussage „Wenn das Gehirn einer Person vollständig aufgehört hat, zu funktionieren, ist die Person tot.“ nur 44 % der Befragten zugestimmt haben, während in den Befragungen der BZgA rund 60 % der 14- bis 25-jährigen angegeben haben, den Hirntod für den Tod des Menschen zu halten.

  30. 30.

    Gleichzeitig war der Anteil der über 50-Jährigen in der Stichprobe von Schildmann et al. (2022) höher als in der Allgemeinbevölkerung, so dass vor dem Hintergrund der BZgA-Ergebnisse ohnehin eine geringere Skepsis gegenüber der Hirntodkonzeption zu erwarten gewesen wäre.

  31. 31.

    In den Jahren davor stand die Antwortmöglichkeit nicht zur Auswahl.

  32. 32.

    In der BZgA-Befragung 2014 haben 22 % der Befragten angegeben, dass sie den Hirntod nicht für den endgültigen Tod des Menschen halten (S. 65); gleichzeitig haben nur 5 % (hier: der insgesamt Befragten) angegeben, keine Organe spenden zu wollen, weil der Hirntod ihrer Meinung nach nicht der Tod des Menschen ist (S. 39). Für die anderen Jahre liegen keine direkten Vergleichszahlen vor; Überschlagsrechnungen auf der Basis der vorliegenden Zahlen weisen jedoch in eine ähnliche Richtung.

  33. 33.

    In der Befragung von Schildmann et al. (2022) haben 75 Personen der Aussage „Für mich ist der Hirntod gleichbedeutend mit dem Tod des Menschen“ (eher) nicht zugestimmt, weitere 101 waren unsicher. Von den 243 Personen, die keine Organe spenden wollen, haben dies jedoch nur 40 damit begründet, dass der Hirntod ihrer Meinung nach nicht das Ende des Lebens sei. Unter den von Schicktanz et al. (2017) befragten Studierenden war fast die Hälfte derjenigen, die der Aussage „Auch wenn das Gehirn irreversibel geschädigt ist, ist eine Person nicht tot, solange die anderen Organe noch funktionieren“ zustimmen, trotzdem bereit, Organe zu spenden (eigene Berechnung auf Basis der Zahlen auf S. 252 und S. 254).

  34. 34.

    Ob diejenigen, die zur Organspende bereit wären, obwohl sie den Hirntod nicht für den Tod des Menschen halten, auch explizit zustimmen würden, dass man einem Menschen, der noch nicht endgültig tot ist, Organe entnehmen darf, lässt sich auf der Basis der vorliegenden Daten zwar nicht sagen. Vor dem Hintergrund der ethischen Diskussion über die Relevanz der sogenannten dead donor rule (vgl. Miller und Truog 2011; Deutscher Ethikrat 2015, S. 96–113) könnte es jedoch interessant sein, dieser Frage weiter nachzugehen. Für entsprechende Untersuchungen aus den USA und Australien vgl. Nair-Collins et al. 2015; O’Leary et al. 2022.

  35. 35.

    Pfaller et al. (2018, S. 1337) stützen sich für ihre Darstellung der Position des Tötungsverbotes sehr stark auf ein Einzelinterview mit einer Intensivpflegerin und arbeiten den Konflikt zwischen zwei Wissensformen (dem intuitiven Wissen, das die Pflegerin im Umgang mit hirntoten Patientinnen und Patienten erworben hat, und den medizinisch-wissenschaftlichen Aussagen zum Hirntod als Tod des Menschen) heraus. Für die Frage nach der Einstellung zum Hirntod in der Allgemeinbevölkerung und ihrem Einfluss auf die Bereitschaft zur Organspende sind diese Befunde weniger relevant und werden daher hier nicht referiert. (Von wem die Diskussionsbeiträge im Internet verfasst worden sind, lässt sich zwar nicht nachvollziehen; die von Ahlert & Sträter angeführten Zitate enthalten jedoch keine Hinweise auf spezielle Fachkenntnisse oder eine besondere Nähe zum Gesundheitssystem).

  36. 36.

    Vgl. Deutscher Ethikrat 2015, S. 99: „In dieser Situation [wenn der Hirntod diagnostiziert worden ist und eine Weiterbehandlung des Betroffenen in seinem Interesse daher nicht mehr sinnvoll ist; RD] erscheint es unangemessen, die auf der Grundlage einer informierten Einwilligung erfolgende Organentnahme als Tötung im Sinne einer verwerflichen Integritätsverletzung zu bezeichnen“.

  37. 37.

    Das Pichlmayr zugeschriebene Zitat findet sich in mehreren Pressemitteilungen der KAO; vgl. u. a. https://initiative-kao.de/pressemitteilung-kao-zum-tag-der-organspende-2020. Zugegriffen: 6. Juli 2022.

  38. 38.

    Am ehesten ist hier eine schon etwas ältere Studie von Hübner und Six (2005) zu nennen, die das Konstrukt „(Respekt vor der) Totenruhe“ zu operationalisieren und in ihr psychologisches Modell der Organspendenbereitschaft zu integrieren versucht haben. Als Indikatoren dienen ihnen die beiden Aussagen „Die Ruhe eines Verstorbenen sollte nicht gestört werden“ und „Mein Körper sollte unversehrt sein, wenn er bestattet wird“ (S. 120 f.), von denen zumindest die zweite auf das Thema körperliche Integrität verweist. Das Thema „Ekel“ ist in einer neueren Studie zum Zusammenhang von (allgemeiner) Ekelempfindlichkeit und Einstellung zur Organspende aufgegriffen worden (Mazur und Gormsen 2020).

  39. 39.

    In den für diesen Beitrag ausgewerteten qualitativen Studien (siehe unten) spielten ästhetische Aspekte jedenfalls (so gut wie) keine Rolle.

  40. 40.

    Vgl. für eine sehr differenzierte, auf Interviews mit 38 Personen gestützte Auflistung und Erläuterung von „averse reactions to procedures with the dead body“ auch Sanner 1994.

  41. 41.

    Vgl. auch Sanner 1994, S. 1145 („Uneasiness at the thought of cutting the dead body“, ohne direkte Zitate, aber von der Autorin anhand des Interviewmaterials als „Uneasiness at the thought of being cut up when dead, the body being damaged and destroyed“ erläutert).

  42. 42.

    Ähnliche Motive finden sich auch in der Studie von Adloff und Schicktanz, wie die von den Teilnehmenden im Zusammenhang mit der Organspende verwendeten Ausdrücke („dissembled“, „eviscerate“, „taken apart“, „tattered“ etc.) zeigen (Pfaller et al. 2018, S. 1339).

  43. 43.

    Vgl. zum Thema der Achtung des toten Körpers als Ausdruck des Respektes vor der verstorbenen Person auch Pfaller et al. 2018, S. 1338 („Where is the consideration, the respect for the person as a whole?“).

  44. 44.

    Der Bibelvers „Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen“ (1. Tim 6,7), der eine allgemeinmenschliche Erfahrung ausdrückt, erfährt hier gleichsam eine neue Pointe: Wir haben nichts in die Welt gebracht außer dem Leib, darum sollen wir auch nichts herausbringen außer dem Leib – den aber dafür so, wie er am Anfang war: intakt und unversehrt.

  45. 45.

    Das Motiv des „Weiterlebens“ durch Organspende ist in dem Projekt „Transmortalität. Das Weiterwirken der Leiche nach dem Tod“ unter der Leitung von Dominik Groß, Andrea Esser, Hubert Knoblauch und Brigitte Tag näher untersucht worden (vgl. Groß et al. 2016; Kahl et al. 2017 und ein Teil der Beiträge aus Esser et al. 2018).

  46. 46.

    Vgl. auch Sanner 1994, S. 1145 („Dislike of having one’s organ surviving in another’s body or having another’s organ living on in one’s own body“; ohne Zitate, aber von der Autorin anhand des Interviewmaterials wie folgt erläutert: „A feeling of insecurity in imagining one’s organ living on even though one is dead. One wants to be sure of one’s whole body dying at the same time.“).

  47. 47.

    Was die Rangfolge der Gründe für die Ablehnung einer Organspende angeht, gibt es zwischen Männern und Frauen ebenso wie zwischen verschiedenen Altersgruppen (14- bis 25-jährige, 26- bis 55-jährige und 56- bis 75-jährige) nahezu keine Unterschiede. Anders sieht es dagegen beim intensivmedizinischen Fachpersonal aus, wie eine Befragung von Söffker et al. (2014) unter den Teilnehmenden des 12. Kongresses der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (n = 1045, davon 65 % Ärztinnen und Ärzte und 25 % Pflegende) zeigt. In dieser Gruppe waren Zweifel an der Hirntodkonzeption der mit deutlichem Abstand am häufigsten genannte Grund für die Ablehnung einer Organspende, gefolgt von der Angst vor Missbrauch durch Organhandel und dem Wunsch nach Unversehrtheit des eigenen Körpers nach dem Tod.

Literatur

  • Adloff, F. & Hilbrich, I. (2019). Der Organspendediskurs in Deutschland und die diskursive Exklusion von Kritik. In S. M. Probst (Hrsg.), Hirntod und Organspende aus interkultureller Sicht (S. 102–116). Berlin, Leipzig: Hentrich und Hentrich Verlag.

    Google Scholar 

  • Adloff, F. & Pfaller, L. (2017). Critique in statu nascendi? The Reluctance towards Organ Donation. Historical Social Research/Historische Sozialforschung, 42(3), 24–40.

    Google Scholar 

  • Ahlert, M. & Sträter, K. F. (2020). Einstellungen zur Organspende in Deutschland – Qualitative Analysen zur Ergänzung quantitativer Evidenz. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 153–154(8), 1–9.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Bernat, J. L., Culver, C. M. & Gert, B. (1981). On the Definition and Criterion of Death. Annals of Internal Medicine, 94(3), 389–394.

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  • Betsch, C., Schmid, P., Heinemeier, D., Korn, L., Holtmann, C. & Böhm, R. (2018). Beyond confidence: Development of a measure assessing the 5C psychological antecedents of vaccination. PLoS ONE, 13(12). https://doi.org/10.1371/journal.pone.0208601.

  • Birnbacher, D. (2012). Das Hirntodkriterium in der Krise – welche Todesdefinition ist angemessen? In A. Esser, D. Kersting & C. G. W. Schäfer (Hrsg.), Welchen Tod stirbt der Mensch? Philosophische Kontroversen zur Definition und Bedeutung des Todes (S. 19–40). Frankfurt a. M.: Campus.

    Google Scholar 

  • Birnbacher, D., Angstwurm, H., Eigler, F. W. & Wuermeling, H.-B. (1993). Der vollständige und endgültige Ausfall der Hirntätigkeit als Todeszeichen des Menschen: Anthropologischer Hintergrund. Deutsches Ärzteblatt, 90(44), B2170–B2173.

    Google Scholar 

  • Böhrer, A. (2021). Körper, Tod und Flüssigkeiten – Das Abjekte der Organspende. cultura & psyché, 2(1), 41–50.

    Article  Google Scholar 

  • Bundesärztekammer (2015). Richtlinie gemäß § 16 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 TPG für die Regeln zur Feststellung des Todes nach § 3 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 TPG und die Verfahrensregeln zur Feststellung des endgültigen, nicht behebbaren Ausfalls der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms nach § 3 Abs. 2 Nr. 2 TPG, Vierte Fortschreibung. Deutsches Ärzteblatt, 90(44), B2177–B2179.

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2009). Organ- und Gewebespende. Repräsentative Befragung der Allgemeinbevölkerung 2008: Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. [Zitiert als: BZgA 2008].

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2011). Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende: Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2010. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. [Zitiert als: BZgA 2010].

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2013). Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende: Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2012. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. [Zitiert als: BZgA 2012].

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2014). Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende: Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2013. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. [Zitiert als: BZgA 2013].

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2015). Bericht zur Repräsentativstudie 2014 „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende“. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. [Zitiert als: BZgA 2014].

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2017). Bericht zur Repräsentativstudie 2016 „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende“. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. [Zitiert als: BZgA 2016].

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2019). Bericht zur Repräsentativstudie 2018 „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende“. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. [Zitiert als: BZgA 2018].

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2021). Bericht zur Repräsentativstudie 2020 „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende“. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. [Zitiert als: BZgA 2020].

    Google Scholar 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2022). Infoblatt „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung (14 bis 75 Jahre) zur Organ- und Gewebespende“ Bundesweite Repräsentativbefragung 2022. Erste Studienergebnisse. https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/pressemitteilungen/daten_und_fakten/BZgA_Infoblatt_Studie_Organspende_2022_final.pdf. Zugegriffen: 6. Juli 2022. [Zitiert als: BZgA 2022].

  • Cacioppo, J. T. & Gardner, W. L. (1993). What underlies medical donor attitudes and behavior? Health Psychology, 12(4), 269–271.

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  • Denkhaus, R. & Dabrock, P. (2012). Grauzonen zwischen Leben und Tod: Ein Plädoyer für mehr Ehrlichkeit in der Debatte um das Hirntod-Kriterium. Zeitschrift für medizinische Ethik, 58(2), 135–148.

    Google Scholar 

  • Deutscher Ethikrat (2015). Hirntod und Entscheidung zur Organspende. Berlin: Deutscher Ethikrat.

    Google Scholar 

  • Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie, Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Deutsche Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin (2012). Erklärung zur Todesfeststellung mittels neurologischer Kriterien (Hirntod). https://www.dgnc.de/fileadmin/media/dgnc_homepage/Patienteninformationen/Stellungnahme_zum_Hirntod.pdf. [Zitiert als: DGNC et al. 2012].

  • Deutsche Stiftung Organtransplantation (2014). Organspende und Transplantation in Deutschland: Jahresbericht 2013. Frankfurt a. M.: Deutsche Stiftung Organtransplantation. [zitiert als: DSO 2013].

    Google Scholar 

  • Deutsche Stiftung Organtransplantation (2015). Organspende und Transplantation in Deutschland: Jahresbericht 2014. Frankfurt a. M.: Deutsche Stiftung Organtransplantation. [zitiert als: DSO 2014].

    Google Scholar 

  • Deutsche Stiftung Organtransplantation (2022). Organspende und Transplantation in Deutschland: Jahresbericht 2021. Frankfurt a. M.: Deutsche Stiftung Organtransplantation. [zitiert als: DSO 2021].

    Google Scholar 

  • Esser, A., Kahl, A., Kersting, D., Schäfer, C. G. W. & Weber, T. (Hrsg.). (2018). Die Krise der Organspende: Anspruch, Analyse und Kritik aktueller Aufklärungsbemühungen im Kontext der postmortalen Organspende in Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot.

    Google Scholar 

  • Farhart, C. E., Douglas-Durham, E., Lunz Trujillo, K. & Vitriol, J. A. (2022). Vax attacks: How conspiracy theory belief undermines vaccine support. Progress in Molecular Biology and Translational Science, 188(1), 135–169.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Fobiwe, J. P., Martus, P., Poole, B. D., Jensen, J. L. & Joos, S. (2022). Influences on Attitudes Regarding COVID-19 Vaccination in Germany. Vaccines, 10(5). https://doi.org/10.3390/vaccines10050658.

  • Gold, S. M., Schulz, K.-H. & Koch, U. (2001). Der Organspendeprozess: Ursachen des Organmangels und mögliche Lösungsansätze: Inhaltliche und methodenkritische Analyse vorliegender Studien. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

    Google Scholar 

  • Groß, D., Kaiser, S. & Tag, B. (Hrsg.). (2016). Leben jenseits des Todes? Transmortalität unter besonderer Berücksichtigung der Organspende. Frankfurt a. M.: Campus.

    Google Scholar 

  • Haug, S., Schnell, R. & Weber, K. (2021). Impfbereitschaft mit einem COVID-19-Vakzin und Einflussfaktoren. Ergebnisse einer telefonischen Bevölkerungsbefragung. Gesundheitswesen, 83(10), 789–796.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Hilpert, K. & Sautermeister, J. (Hrsg.). (2015). Organspende – Herausforderung für den Lebensschutz. Freiburg i. Br.: Herder.

    Google Scholar 

  • Hoff, J. & Schmitten, J. in der (Hrsg.). (1995). Wann ist der Mensch tot? Organverpflanzung und „Hirntod“-Kriterium (2. Aufl.). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

    Google Scholar 

  • Horton, R. L. & Horton, P. J. (1991). A model of willingness to become a potential organ donor. Social Science & Medicine, 33(9), 1037–1051.

    Google Scholar 

  • Hübner, G. & Six, B. (2005). Einfluss ethischer Überzeugungen auf das Organspendeverhalten. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 13(3), 118–125.

    Article  Google Scholar 

  • Inoue, Y. (2022). Relationship Between High Organ Donation Rates and COVID-19 Vaccination Coverage. Frontiers in Public Health, 10. https://doi.org/10.3389/fpubh.2022.855051.

  • Irving, M. J., Tong, A., Jan, S., Cass, A., Rose, J., Chadban, S., Allen, R. D., Craig, J. C., Wong, G. & Howard, K. (2012). Factors that influence the decision to be an organ donor: A systematic review of the qualitative literature. Nephrology Dialysis Transplantation, 27(6), 2526–2533.

    Article  Google Scholar 

  • Jennings, W., Stoker, G., Bunting, H., Valgarðsson, V. O., Gaskell, J., Devine, D., McKay, L. & Mills, M. C. (2021). Lack of Trust, Conspiracy Beliefs, and Social Media Use Predict COVID-19 Vaccine Hesitancy. Vaccines, 9(6). https://doi.org/10.3390/vaccines9060593.

  • Jensen, E. A., Pfleger, A., Herbig, L., Wagoner, B., Lorenz, L. & Watzlawik, M. (2021). What Drives Belief in Vaccination Conspiracy Theories in Germany? Frontiers in Communication, 6. https://doi.org/10.3389/fcomm.2021.678335.

  • Kahl, A. & Weber, T. (2017). Einstellungen zur Organspende, das Wissen über den Hirntod und Transmortalitätsvorstellungen in der deutschen Bevölkerung. In A. Kahl, H. Knoblauch & T. Weber (Hrsg.), Randgebiete des Sozialen. Transmortalität: Organspende, Tod und tote Körper in der heutigen Gesellschaft. Weinheim: Beltz Juventa, 132–168.

    Google Scholar 

  • Kahl, A., Knoblauch, H. & Weber, T. (Hrsg.). (2017). Randgebiete des Sozialen. Transmortalität: Organspende, Tod und tote Körper in der heutigen Gesellschaft. Weinheim: Beltz Juventa.

    Google Scholar 

  • Keller, S., Bölting, K., Kaluza, G., Schulz, K.-H., Ewers, H., Robbins, M. L. & Basler, H.-D. (2004). Bedingungen für die Bereitschaft zur Organspende. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 12(2), 75–84.

    Article  Google Scholar 

  • Köhler, T. & Sträter, K. F. (2020). Einstellungen zur Organspende: Ergebnisse einer qualitativ-empirischen (Pilot-)Studie auf der Basis von Diskussionsthreads im Internet. In M. Raich & J. Müller-Seeger (Hrsg.), Symposium Qualitative Forschung 2018: Verantwortungsvolle Entscheidungen auf Basis qualitativer Daten (S. 121–149). Wiesbaden: Springer Gabler.

    Google Scholar 

  • Kopfman, J. E. & Smith, S. W. (1996). Understanding the Audiences of a Health Communication Campaign: A discriminant analysis of potential organ donors based on intent to donate. Journal of Applied Communication Research, 24(1), 33–49.

    Article  Google Scholar 

  • Körtner, U. H. J., Kopetzki, C. & Müller, S (Hrsg.). (2016). Hirntod und Organtransplantation: Zum Stand der Diskussion (Bd. 12). Wien: Verlag Österreich.

    Google Scholar 

  • Krampen, G. & Junk, H. (2006). Analyse und Förderung der Organspendebereitschaft bei Studierenden. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 14(1), 1–10.

    Article  Google Scholar 

  • Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (2022). Organspende – die verschwiegene Seite. KAO. https://initiative-kao.de. Zugegriffen: 6. Juli 2022.

  • Mazur, L. B. & Gormsen, E. (2020). Disgust Sensitivity and Support for Organ Donation: Time to Take Disgust Seriously. Journal of General Internal Medicine, 35(8), 2347–2351.

    Article  PubMed  PubMed Central  Google Scholar 

  • Miller, F. G., & Truog, R. (2011). Death, Dying, and Organ Transplantation: Reconstructing Medical Ethics at the End of Life. Oxford: Oxford University Press.

    Google Scholar 

  • Miller, J., Currie, S., McGregor, L. M. & O’Carroll, R. E. (2020). ‚It’s like being conscripted, one volunteer is better than 10 pressed men‘: A qualitative study into the views of people who plan to opt-out of organ donation. British Journal of Health Psychology, 25(2), 257–274.

    Article  PubMed  PubMed Central  Google Scholar 

  • Miller, J., Currie, S. & O’Carroll, R. E. (2019). ‚If I donate my organs it’s a gift, if you take them it’s theft‘: A qualitative study of planned donor decisions under opt-out legislation. BMC Public Health, 19. https://doi.org/10.1186/s12889-019-7774-1.

  • Morgan, S., Miller, J. & Arasaratnam, L. (2002). Signing cards, saving lives: An evaluation of the worksite organ donation promotion project. Communication Monographs, 69(3), 253–273.

    Article  Google Scholar 

  • Morgan, S. E., Stephenson, M. T., Harrison, T. R., Afifi, W. A. & Long, S. D. (2008). Facts versus ‚Feelings‘: How rational is the decision to become an organ donor? Journal of Health Psychology, 13(5), 644–658.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Müller, S. (2010). Revival der Hirntod-Debatte: Funktionelle Bildgebung für die Hirntod-Diagnostik. Ethik in der Medizin, 22(1), 5–17.

    Article  Google Scholar 

  • Nair-Collins, M., Green, S. R. & Sutin, A. R. (2015). Abandoning the Dead Donor Rule: A National Survey of Public Views on Death and Organ Donation. Journal of Medical Ethics, 41(4), 297–302. https://doi.org/10.1136/medethics-2014-102229.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Newton, J. D. (2011). How does the general public view posthumous organ donation? A meta-synthesis of the qualitative literature. BMC Public Health, 11. https://doi.org/10.1186/1471-2458-11-791.

  • O’Carroll, R. E., Foster, C., McGeechan, G., Sandford, K. & Ferguson, E. (2011). The ‚ick‘ factor, anticipated regret, and willingness to become an organ donor. Health Psychology, 30(2), 236–245.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • O’Leary, M. J., Skowronski, G., Critchley, C., O’Reilly, L., Forlini, C., Sheahan, L., Stewart, C. & Kerridge, I. (2022). Death determination, organ donation and the importance of the Dead Donor Rule following withdrawal of life-sustaining treatment: A survey of community opinions. Internal Medicine Journal, 52(2), 238–248.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Parisi, N. & Katz, I. (1986). Attitudes toward posthumous organ donation and commitment to donate. Health Psychology, 5(6), 565–580.

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  • Pfaller, L., Hansen, S. L, Adloff, F. & Schicktanz, S. (2018). ‚Saying No to Organ Donation‘: An Empirical Typology of Reluctance and Rejection. Sociology of Health & Illness, 40(8), 1327–1346.

    Article  Google Scholar 

  • President’s Council on Bioethics (2008). Controversies in the Determination of Death: A White Paper by the President’s Council on Bioethics. Washington.

    Google Scholar 

  • Radecki, C. M. & Jaccard, J. (1997). Psychological aspects of organ donation: A critical review and synthesis of individual and next-of-kin donation decisions. Health Psychology, 16(2), 183–195.

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  • Rahmel, A. (2019). Organspende. Update 2019. Med Klin Intensivmed Notfmed 114(2), 100–106.

    Google Scholar 

  • Sanner, M. (1994). Attitudes toward organ donation and transplantation. Social Science & Medicine, 38(8), 1141–1152.

    Article  CAS  Google Scholar 

  • Schernhammer, E., Weitzer, J., Laubichler, M. D., Birmann, B. M., Bertau, M., Zenk, L., Caniglia, G., Jäger, C. C. & Steiner, G. (2022). Correlates of COVID-19 vaccine hesitancy in Austria: Trust and the government. Journal of Public Health, 44(1), e106–e116.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Schicktanz, S., Pfaller, L., Hansen, S. L. & Boos, M. (2017). Attitudes towards Brain Death and Conceptions of the Body in Relation to Willingness or Reluctance to Donate: Results of a Student Survey before and after the German Transplantation Scandals and Legal Changes. Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften = Journal of public health, 25(3), 249–256.

    Google Scholar 

  • Schildmann, J., Nadolny, S., Führer, A., Frese, T., Mau, W., Meyer, G., Richter, M., Steckelberg, A. & Mikolajczyk, R. (2022). Gründe und Einflussfaktoren für die Bereitschaft zur Dokumentation von Präferenzen bezüglich Organspende. Ergebnisse einer Online-Umfrage. Psychotherapie – Psychosomatik – Medizinische Psychologie. https://doi.org/10.1055/a-1718-3896.

  • Schulte, K., Kunzendorf, U. & Feldkamp, T. (2019). Ursachen der niedrigen Organspenderate in Deutschland. Der Urologe, 58(8), 888–892.

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  • Schulte, K., Borzikowsky, C., Rahmel, A., Kolibay, F., Polze, N., Fränkel, P., Mikle, S., Alders, B., Kunzendorf, U. & Feldkamp, T. (2018). Rückgang der Organspenden in Deutschland: Eine bundesweite Sekundärdatenanalyse aller vollstationären Behandlungsfälle. Deutsches Ärzteblatt Online, 115(27–28), 463–468.

    Google Scholar 

  • Schulz, K.-H. & Koch, U. (2005). Transplantationspsychologie. In F. Balck (Hrsg.), Anwendungsfelder der medizinischen Psychologie (S. 101–116). Berlin, Heidelberg: Springer.

    Google Scholar 

  • Schulz, K.-H., Gold, S., Knesebeck, M. von dem & Koch, U. (2002). Organspendebereitschaft in der Allgemeinbevölkerung – Theoretische Modelle und Möglichkeiten der Beeinflussung. Psychotherapie – Psychosomatik – Medizinische Psychologie, 52(1), 24–31.

    Google Scholar 

  • Schwettmann, L. (2015). Decision solution, data manipulation and trust: The (un-)willingness to donate organs in Germany in critical times. Health Policy, 119(7), 980–989.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Six, B. & Hübner, G. (2012). Einflussgrößen der Organspendebereitschaft: Die „Theorie des überlegten Handelns“ und das erweiterte Modell der Organspende als Erklärungsansätze. In Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.), Aufklärung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland: Neue Wege in der Gesundheitskommunikation (S. 58–67). Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

    Google Scholar 

  • Skumanich, S. A. & Kintsfather, D. P. (1996). Promoting the organ donor card: A causal model of persuasion effects. Social Science & Medicine, 43(3), 401–408.

    Article  CAS  Google Scholar 

  • Söffker, G., Bhattarai, M., Welte, T., Quintel, M. & Kluge, S. (2014). Einstellung des intensivmedizinischen Fachpersonals zur postmortalen Organspende in Deutschland. Medizinische Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin, 109(1), 41–47.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Sque, M. & Galasinski, D. (2013). ‚Keeping Her Whole‘: Bereaved Families’ Accounts of Declining a Request for Organ Donation. Cambridge Quarterly of Healthcare Ethics, 22(1), 55–63.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Sque, M., Long, T., Payne, S. & Allardyce, D. (2008). Why relatives do not donate organs for transplants: ‚sacrifice‘ or ‚gift of life‘? Journal of Advanced Nursing, 61(2), 134–144.

    Article  PubMed  Google Scholar 

  • Stoeckel, F., Carter, C., Lyons, B. A. & Reifler, J. (2022). The politics of vaccine hesitancy in Europe. European Journal of Public Health. https://doi.org/10.1093/eurpub/ckac041.

  • Stoecker, R. (2009). Ein Plädoyer für die Reanimation der Hirntoddebatte. In D. Preuß, N. Knoepffler & K.-M. Kodalle (Hrsg.), Körperteile – Körper teilen (S. 41–59). Würzburg: Königshausen & Neumann.

    Google Scholar 

  • Tackmann, E. & Dettmer, S. (2018). Akzeptanz der postmortalen Organspende in Deutschland: Repräsentative Querschnittsstudie. Der Anaesthesist, 67(2), 118–125.

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  • Uhlig, C. E., Böhringer, D., Hirschfeld, G., Seitz, B. & Schmidt, H. (2015). Attitudes Concerning Postmortem Organ Donation: A Multicenter Survey in Various German Cohorts. Annals of Transplantation, 20, 614–621.

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  • Wissenschaftlicher Beirat der Bundesärztekammer (1993). Der endgültige Ausfall der gesamten Hirnfunktion („Hirntod“) als sicheres Todeszeichen. Deutsches Ärzteblatt, 90(44), B2177–B2179.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Ruth Denkhaus .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2023 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Denkhaus, R. (2023). „Mein Herz würde ich niemals hergeben.“ Ein Überblick über den Forschungsstand zu Befürchtungen und Vorbehalten gegenüber der Organspende in Deutschland. In: Fuchs, M.E., Inthorn, J., Koscielny, C., Link, E., Logemann, F. (eds) Organspende als Herausforderung gelingender Kommunikation. Medizin, Kultur, Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39233-8_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-39233-8_4

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-39232-1

  • Online ISBN: 978-3-658-39233-8

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics