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Völkerrechtsfreundlich und international offen?

Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum internationalen Recht

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Handbuch Bundesverfassungsgericht im politischen System
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Zusammenfassung

Staaten lassen sich heute nicht mehr isoliert und autark denken, sondern nur noch als Glied einer völkerrechtlich geordneten Welt. Diesem Wandel muss die Interpretation des Grundgesetzes Rechnung tragen: in Einklang mit dem Völkerrecht, internationale Zusammenarbeit ermöglichend und fördernd. Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts hat diese Aufgabe im Klimaschutz-Beschluss meisterhaft bewältigt; der Zweite Senat liest hingegen einen Souveränitätsbegriff in das Grundgesetz hinein, der dort gar nicht vorkommt.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Schriewer, Zur Theorie der internationalen Offenheit und der Völkerrechtsfreundlichkeit, 2017, S. 17; Tomuschat, Staatsrechtliche Entscheidung für die internationale Offenheit, in: Isensee/Kirchhof, HStR XI, 3. Aufl. 2013, S. 5 ff.; weiter differenzierend Schorkopf, Völkerrechtsfreundlichkeit und Völkerrechtsskepsis in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, in: Giegerich (Hrsg.), Der „offene Verfassungsstaat“ des Grundgesetzes nach 60 Jahren, 2010, S. 150 f.

  2. 2.

    Zur Verwendung der Begriffe im Verhältnis zu anderen nationalen Rechtsordnungen Schriewer (Fn. 1), S. 34 ff.

  3. 3.

    Zur Unterscheidung eines VR der Koexistenz und einem VR der Kooperation siehe Verdross/Simma, Universelles Völkerrecht, 3. Aufl. 1984, S. 41 ff.; zur jüngsten Stufe einer sich im Zeichen der Globalisierung konstitutionalisierenden, auf Menschenrechte und good governance gestützten VR-ordnung siehe Calliess, Staatsrecht III, 4. Aufl. 2022, S. 2 ff.; Tomuschat, International Law: Ensuring the Survival of Mankind on the Eve of a New Century, Collected Courses vol. 281, Hague Academy of International Law, 2001, S. 63 ff.; zum Ganzen Sauer, Staatsrecht III, 7. Aufl. 2022, S. 16 ff.; Zippelius, Allgemeine Staatslehre, 17. Aufl. 2017, S. 65 ff.

  4. 4.

    BVerfGE 6, 309, 362 f. (Zitat S. 363) – Reichskonkordat.

  5. 5.

    Näher dazu Schorkopf, Grundgesetz und Überstaatlichkeit, 2007, S. 54 ff. Vgl. auch die dort (S. 59) aus den Akten und Protokollen des Parlamentarischen Rats zitierte Äußerung von Carlo Schmid: „Ich glaube, daß dieses Grundgesetz durch eine solche Bestimmung lebendig zum Ausdruck bringen würde, daß das deutsche Volk zum mindesten entschlossen ist, aus der nationalstaatlichen Phase seiner Geschichte in die übernationalstaatliche Phase einzutreten.“

  6. 6.

    BVerfGE 31, 58, 75 – Spanier.

  7. 7.

    In der Fassung des GG gemäß Art. 4 Nr. 1 des Einigungsvertrags, BGBl 1990 II, S. 885, 889.

  8. 8.

    BVerfGE 63, 343, 370 – Rechtshilfe Österreich; ebenso BVerfGE 108, 129, 137 – Auslieferung Indien; 108, 238, 247 – Bertelsmann.

  9. 9.

    Vgl. BVerfGE 108, 129, 137 – Auslieferung Indien; 108, 238, 247 – Bertelsmann.

  10. 10.

    BVerfGE 74, 358, 370 – Unschuldsvermutung; ähnlich BVerfGE 111, 307, 318 – Görgülü; 141, 1, 30 – Treaty Override; ausführlich zur vr-konformen Auslegung Knop, Völker- und Europarechtsfreundlichkeit als Verfassungsgrundsätze, 2013, S. 209 ff.

  11. 11.

    BVerfGE 111, 307, 323 – Görgülü; 128, 326, 368 f. – Sicherungsverwahrung; 142, 313, 346 f. – ärztliche Zwangsbehandlung; BVerfG, Kammerbeschluss 2 BvR 2115/01 u. a., Rn. 54–69 – Recht auf konsularische Unterstützung (http://www.bverfg.de/e/rk20060919_2bvr211501.html); siehe auch Payandeh, Völkerrechtsfreundlichkeit als Verfassungsprinzip, JöR 57/2009, S. 465, 492; Proelß, Der Grundsatz der völkerrechtsfreundlichen Auslegung im Lichte der Rechtsprechung des BVerfG, in: Rensen/Brink (Hrsg.), Linien der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, 2009, S. 564 ff.; Schorkopf, Staatsrecht der internationalen Beziehungen, 2017, S. 209 ff.

  12. 12.

    BVerfGE 141, 1, 30 – Treaty Override.

  13. 13.

    Schriewer (Fn. 1), S. 39.

  14. 14.

    In diesem Sinne BVerfGE 128, 326, 370 – Sicherungsverwahrung: Die Gehalte vr Verträge „müssen im Rahmen eines aktiven (Rezeptions-)Vorgangs in den Kontext der aufnehmenden Verfassungsordnung ‚umgedacht‘ werden“; Schorkopf, Völkerrechtsfreundlichkeit (Fn. 1), S. 152: „harmonischer Rechtsordnungsverbund“. Zum Teil wird die vr-freundliche Auslegung jedoch nicht als hermeneutisches Projekt zur Ermittlung des Norminhalts gesehen, sondern als Konfliktvermeidungsregel, d. h. als verfassungsrechtlich basierte, normative Auswahlregel zur Eliminierung vr-widriger Auslegungsvarianten, die sich bei einer allein am deutschen Recht orientierten Bedeutungsermittlung ergeben, so BVerfGE 141, 1, 29 f. – Treaty Override; Abend, Grenzen der Völkerrechtsfreundlichkeit, 2019, S. 169 ff.; Knop (Fn. 10), S. 235 ff.; Payandeh, Völkerrechtsfreundlichkeit (Fn. 11), S. 485; Proelß (Fn. 11), S. 558; Schorkopf, Staatsrecht (Fn. 11), S. 40 f.; Tomuschat, Internationale Offenheit (Fn. 1), S. 27.

  15. 15.

    BVerfGE 111, 307, 329 – Görgülü; 141, 1, 30 – Treaty Override.

  16. 16.

    BVerfGE 111, 307, 317 – Görgülü.

  17. 17.

    BVerfGE 112, 1, 25 f. – SBZ-Enteignungen.

  18. 18.

    BVerfG, Kammerbeschluss 2 BvR 2115/01 u. a., Rn. 43 und 58 (http://www.bverfg.de/e/rk20060919_2bvr211501.html); schon zuvor ist in einem Nichtannahmebeschluss vom 24.10.2000 die VR-freundlichkeit als Grundsatz bezeichnet worden, BVerfG, Kammerbeschluss 1 BvR 1643/95, Rn. 11 (http://www.bverfg.de/e/rk20001024_1bvr164395.html); zum Begriff des Verfassungsprinzips allgemein und insbesondere des Prinzips der VR-freundlichkeit siehe Abend (Fn. 14), S. 17 ff.; Payandeh, Völkerrechtsfreundlichkeit (Fn. 11), S. 468 f.; Schriewer (Fn. 1), S. 237 ff.; kritisch Hillgruber, Der Nationalstaat in der überstaatlichen Verflechtung, in: Isensee/Kirchhof, HStR II, 3. Aufl. 2004, S. 983 f.

  19. 19.

    BVerfGE 112, 1, 26 – SBZ-Enteignungen. Mit dieser – nicht näher abgeleiteten – Pflichtentrias betritt das BVerfG verfassungsrechtliches Neuland, wie es a. a. O. mit der Formulierung zu erkennen gibt: „Ansätze zu einer solchen Verpflichtung sind der deutschen Rechtsordnung schon bislang nicht unbekannt.“ (Hervorhebungen vom Verf.).

  20. 20.

    BVerfGE 111, 307, 318 – Görgülü.

  21. 21.

    A. a. O., S. 318.

  22. 22.

    BVerfGE 112, 1, 25 f. – SBZ-Enteignungen; ähnlich bereits BVerfGE 111, 307, 318 f. – Görgülü. Dass vr Verpflichtungen mitunter verfassungs- und menschenrechtlich bedenklich sein können, zeigt der vor dem Gerichtshof der EU mehrfach verhandelte Fall Kadi, näher dazu Fastenrath/Groh, Europarecht, 4. Aufl. 2016, S. 279 ff. Zur Problematik unter dem Gesichtspunkt der Globalisierung G. Nolte, Das Verfassungsrecht vor den Herausforderungen der Globalisierung, VVDStRL 67 (2008), S. 138 f.

  23. 23.

    BVerfGE 111, 307, 319 – Görgülü.

  24. 24.

    BVerfGE 141, 1, 26, 28 ff. – Treaty Override; der Argumentation insgesamt zustimmend Abend (Fn. 14), S. 176 ff.

  25. 25.

    Vgl. Payandeh, Völkerrechtsfreundlichkeit (Fn. 11), S. 485.

  26. 26.

    Vogel, Die Verfassungsentscheidung des Grundgesetzes für eine internationale Zusammenarbeit, 1964, S. 26 f., 35, 46; vgl. auch Geiger, Staatsrecht III, 7. Aufl. 2018, S. 2 f.; Hobe, Der offene Verfassungsstaat zwischen Souveränität und Interdependenz, 1998, S. 138; Tomuschat, Internationale Offenheit (Fn. 1), S. 6 f.

  27. 27.

    Vogel, Verfassungsentscheidung (Fn. 26), S. 35 ff.

  28. 28.

    A. a. O., S. 47; ähnlich Kunig/Uerpmann-Wittzack, Völkerrecht und staatliches Recht, in: Graf Vitzthum/Proelß (Hrsg.), Völkerrecht, 8. Aufl. 2019, S. 83; Proelß (Fn. 11), S. 554.

  29. 29.

    Schorkopf, Staatsrecht (Fn. 11), S. 568.

  30. 30.

    A. a. O., S. 567; Schriewer (Fn. 1), S. 235 f.; ich selbst habe in diesem Sinne von einem „zugrunde liegenden Staatsverständnis“ gesprochen, Fastenrath, Der Schutz des Weltkulturerbes in Deutschland, DÖV 2006, S. 1024; ähnlich Hobe (Fn. 26), S. 164: „Vorstellungsbild“, anders jedoch S. 418 f.: Staatszweck.

  31. 31.

    Schriewer (Fn. 1), S. 62 ff.; vgl. dazu auch Nolte (Fn. 22), S. 129 ff.

  32. 32.

    Vogel, Verfassungsentscheidung (Fn 26), S. 10 ff.

  33. 33.

    Fichte, Der geschloßne Handelsstaat, 1800, zitiert nach Vogel, Verfassungsentscheidung (Fn. 26), S. 14.

  34. 34.

    Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, 1821, § 257 f.

  35. 35.

    A. a. O., §§ 260 ff. bzw. §§ 330 ff.

  36. 36.

    A. a. O., Zusatz zu § 330.

  37. 37.

    G. Jellinek, Allgemeine Staatslehre, 3. Aufl, 1914, S. 396.

  38. 38.

    Triepel, Völkerrecht und Landesrecht, 1899.

  39. 39.

    BVerfGE 142, 123, 195 – OMT-Programm; 154, 17, 93 – PSPP-Programm.

  40. 40.

    BVerfGE 141, 1, 16, 19 – Treaty Override.

  41. 41.

    BVerfGE 157, 30, LS 2.c), 125 f., 140 f. – Klimaschutz.

  42. 42.

    BVerfGE 123, 267, 347, 354, 401 – Lissabon.

  43. 43.

    Pernice, Europäisches und nationales Verfassungsrecht, VVDStRL 60 (2001), S. 163 ff.

  44. 44.

    So etwa Augustinus und Thomas von Aquin, näher dazu Verdross, Abendländische Rechtsphilosophie, 2. Aufl. 1963, S. 62 ff.

  45. 45.

    Zu Normkollisionen im Römischen Recht Lundgreen, Gesetze und Grenzen ihrer Geltung: leges und konkurrierende Normen in der römischen Republik, in Walter (Hrsg.), Gesetzgebung und politische Kultur in der römischen Republik, 2014, S. 108–167. Zu heutigen Theorien des Rechtspluralismus mit nationalen Rechtsordnungen, verschiedenen vr Rechtsregimes und transnationalen Regelungsarrangements vgl. Viellechner, Responsiver Rechtspluralismus, Der Staat 51/2012, S. 568 ff.

  46. 46.

    Näher zum Ganzen Kleinlein, in: Bonner Kommentar zum GG, Lfg. 215 (2022), Art. 59 Rn. 153 ff.

  47. 47.

    Vgl. a. a. O., Rn. 156 f.

  48. 48.

    W. Kaufmann, Die Rechtskraft internationalen Rechts und das Verhältnis der Staatsgesetzgebung und der Staatsorgane zu demselben, 1899, zitiert bei Schorkopf, Staatsrecht (Fn. 11), S. 18.

  49. 49.

    Näher zum Monismus mit seinen Spielarten Amrhein-Hofmann, Monismus und Dualismus in den Völkerrechtslehren, 2003, S. 152 ff.

  50. 50.

    Kelsen, Reine Rechtslehre, 1. Aufl. 1934, 2 Aufl. 1960.

  51. 51.

    A. a. O. (2. Aufl.), S. 47.

  52. 52.

    Schriewer (Fn. 1), S. 119: „natürliche“ VR-freundlichkeit des Monismus.

  53. 53.

    Vgl. Schweizer Bundesgericht, Entscheide Bd. 105 II, 49, 57 f.: „Ein von der Bundesversammlung genehmigter Staatsvertrag wird mit dem Austausch der Ratifikationsurkunden für die Schweiz verbindlich und zum Bestandteil des Landesrechts. Seine Normen können deshalb neben den Behörden auch Einzelpersonen verpflichten, wenn sie unmittelbar anwendbar, d. h. inhaltlich hinreichend bestimmt und klar sind, um im Einzelfall Grundlage eines Entscheides zu bilden.“ Siehe auch den Bericht des Schweizer Bundesrats, Das Verhältnis von Völkerrecht und Landesrecht, Bundesblatt 2010, S. 2263, 2301 ff.

  54. 54.

    Schweizer Bundesgericht, Entscheide Bd. 122 II, 485, 487. Zum Monismus mit Primat des nationalen Rechts Amrhein-Hofmann (Fn. 49), S. 245 ff.

  55. 55.

    Schweizer Bundesgericht, Entscheide Bd. 99 Ib, 39.

  56. 56.

    Schweizer Bundesgericht, Entscheide Bd. 125 II, 417; dazu D. Richter, Völkerrechtsfreundlichkeit in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts – Die unfreundliche Erlaubnis zum Bruch des Völkerrechts, in Giegerich (Hrsg.), Der „offene Verfassungsstaat“ des Grundgesetzes nach 60 Jahren, 2010, S. 171.

  57. 57.

    Näher zum Dualismus mit seinen Spielarten Amrhein-Hofmann (Fn. 49), S. 80 ff.

  58. 58.

    Schriewer (Fn. 1), S. 121.

  59. 59.

    Triepel (Fn. 38), S. 9, 11, 111.

  60. 60.

    A. a. O., S. 12.

  61. 61.

    A. a. O., S. 9, 27 ff.

  62. 62.

    Zur unmittelbaren Anwendbarkeit Geiger (Fn. 26), S. 145; Kleinlein (Fn. 46), Rn. 534 ff.

  63. 63.

    Dazu Geiger (Fn. 26), S. 144; Sauer, Staatsrecht III (Fn. 3), S. 109 f.

  64. 64.

    So etwa Art. 34 EMRK und Art. 1 Fakultativprotokoll zu dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte. Gleichfalls hat der Internationale Gerichtshof aus Art. 36 Abs. 1 Buchst. b der Wiener Konsularrechtskonvention (BGBl 1969 II, S. 1585) unmittelbar eine Begünstigung von Privatpersonen hinsichtlich konsularischen Beistands herausgelesen, ohne dass es einer Transformation der Bestimmung in nationales Recht und eines damit verbundenen Austausches der Normadressaten bedürfte, International Court of Justice, Reports 2004, 12, 43, 63 ff. – Avena. Die Möglichkeit eines staatsunabhängig bestehenden vr Rechts eines Einzelnen übersieht Pfeffer, Das Verhältnis von Völkerrecht und Landesrecht, 2009, S. 139.

  65. 65.

    Paul, Die Bindungswirkung völkerrechtlicher Verträge im Lichte des Grundgesetzes, 2023, S. 45; Schorkopf, Staatsrecht (Fn. 11), S. 19 f.; Seiler, Der souveräne Verfassungsstaat zwischen demokratischer Rückbindung und überstaatlicher Einbindung, 2005, S. 111.

  66. 66.

    Art. 190 der Bundesverfassung ordnet im Sinne der monistischen Lehre die Anwendung von VR durch Gerichte und Behörden an. Zur Rechtslage in anderen Staaten Kunig/Uerpmann-Wittzack (Fn. 28), S. 98 ff.; Richter (Fn. 56), S. 167 ff.

  67. 67.

    Amrhein-Hofmann (Fn. 49), S. 319 ff.; Kunig/Uerpmann-Wittzack (Fn. 28), S. 94 f.

  68. 68.

    BVerfGE 111, 307, 318 – Görgülü.

  69. 69.

    Siehe BVerfGE 111, 307, 316 f. – Görgülü einerseits und BVerfGE 141, 1, 16 – Treaty Override andererseits.

  70. 70.

    BVerfGE 63, 343, 354 – Rechtshilfevertrag Österreich.

  71. 71.

    BVerfGE 111, 307, 320 ff. – Görgülü.

  72. 72.

    In diesem Sinne Bleckmann, Die Völkerrechtsfreundlichkeit der deutschen Rechtsordnung, DÖV 1979, S. 314.

  73. 73.

    BVerfGE 31, 58, 75 f. – Spanier.

  74. 74.

    BVerfGE 154, 152, 215 ff. – BND Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung. Auf eine deutsche Kontrolle über fremdes Hoheitsgebiet kommt es nicht an, so aber Enders, in: Berliner Kommentar zum GG, 31. Lfg. (1/2011), Art. 1 Rn. 127, unter Verweis auf die inzwischen überholte Bankovic-Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR). Zwar geht Art. 1 EMRK von einer Zusicherung der Rechte an die der Hoheitsgewalt eines Staates unterstehenden Personen und damit grundsätzlich von einer effektiven Kontrolle über Gebiete oder Personen aus. Der EGMR weicht den Kontrollbegriff aber inzwischen auf und lässt die tatsächliche Einwirkungsmöglichkeit eines Staates genügen, wobei dann aber die Rechte der EMRK nicht in vollem Umfang zugesichert sind, sondern nur im Umfang der Einwirkungsmöglichkeiten (sog. divided and tailored-Ansatz). Damit nähert sich der EGMR sehr stark dem institutionellen Ansatz des GG-Grundrechtsschutzes an (vgl. dazu Fastenrath, in: Internationaler Kommentar zur EMRK, 14. Lfg. (2012), Art. 1, Rn. 106, 108).

  75. 75.

    BVerfGE 18, 112, 116 – Auslieferung Frankreich.

  76. 76.

    BVerfGE 60, 348, 354 – Auslieferung Libanon.

  77. 77.

    EGMR, F.G. gegen Schweden, 43611/11, § 127 (http://hudoc.echr.coe.int/eng?i=001-146044) (bzgl. Ausweisung); siehe auch EGMR, Soering gegen Vereinigtes Königreich, 14038/88, Sondervotum Richter de Meyer (bzgl. Auslieferung), Europäische Grundrechte-Zeitschrift (EuGRZ) 1989, 314.

  78. 78.

    BVerfGE 31, 58, 75 – Spanier.

  79. 79.

    Ebenso Tomuschat, Internationale Offenheit (Fn. 1), S. 50.

  80. 80.

    BVerfGE 154, 152, 222 – BND Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung.

  81. 81.

    A. a. O., S. 218. In diesem Sinne hatte bereits früher das Bundesverwaltungsgericht einen Anspruch auf die Beteiligung von im Ausland wohnenden Ausländern an atomrechtlichen Genehmigungsverfahren festgestellt, BVerwGE 75, 285; vgl. auch BVerwGE 123, 322 – Flughafen Zürich.

  82. 82.

    BVerfGE 154, 152, 223 – BND Ausland-Auslands-Fernmeldeaufklärung.

  83. 83.

    A. a. O., S. 224. Ausführlich zur Grundrechtsdogmatik bei zwischenstaatlicher Kooperation D. Wolff, Der Einzelne in der offenen Staatlichkeit, 2020, S. 104 ff.

  84. 84.

    BVerfGE 100, 313, 362 ff. – Telekommunikationsüberwachung.

  85. 85.

    BVerfGE 157, 30 – Klimaschutz.

  86. 86.

    A. a. O., S. 125.

  87. 87.

    A. a. O., S. 140 f.

  88. 88.

    A. a. O., S. 141 f.

  89. 89.

    A. a. O., S. 142. Zur Internationalisierung der Staatsaufgabe Umweltschutz siehe bereits Hobe (Fn. 26), S. 231 ff., 390 ff., 412 ff.

  90. 90.

    BVerfGE 37, 271, 280 – Solange I; ebenso BVerfGE 58, 1, 28 – Eurocontrol I; 59, 63, 90 – Eurocontrol II; 73, 339, 374 – Solange II.

  91. 91.

    Vgl. Aust, in: v.Münch/Kunig, GG, 7. Aufl. (2021), Art. 24 Rn. 34 ff.; Calliess (Fn. 3), S. 144 f.; Schorkopf, Staatsrecht (Fn. 11), S. 105, 110 f.; zur Problematik des Begriffs „Hoheitsrechte“ Vogel, Verfassungsentscheidung (Fn. 26), S. 3.

  92. 92.

    Aust (Fn. 91), Rn. 35 f. mit weit. Nachw.; vgl. auch jüngst BVerfGE 163, 165, 214 f. – ESM-ÄndÜG, mit einer freilich unverfänglicheren, beispielhaften (extensionalen) Definition: eine Übertragung von Hoheitsrechten liege jedenfalls dann vor, wenn eine zwischenstaatliche Einrichtung zu Maßnahmen mit Durchgriffswirkung für die Rechtsunterworfenen in Deutschland ermächtigt werde (ungeprüft bleibt allerdings auch hier, ob das betreffende Hoheitsrecht ursprünglich ein deutsches war und als solches „übertragen“ werden konnte).

  93. 93.

    Die Argumentation überzeugt nicht: Unter der Prämisse, dass die Ausschließlichkeit deutscher Hoheitsgewalt auf deutschem Staatsgebiet verfassungsrechtlich geschützt ist und es einer Bestimmung im GG bedarf, um den Herrschaftsbereich auch für fremde Hoheitsgewalt zu öffnen, kann hierfür eine völkergewohnheitsrechtliche Norm nicht genügen, die über Art. 25 GG nur im Rang unterhalb der Verfassung zu Bundesrecht wird.

  94. 94.

    BVerfGE 68, 1, 90 f. – Pershing II; bestätigt in BVerfGE 77, 170, 232 – Chemiewaffen.

  95. 95.

    BVerfGE 68, 1, 92 – Pershing II (Hervorhebung im Original).

  96. 96.

    Zur Kritik an der Urteilsbegründung siehe auch Sauer, Das Verfassungsrecht der kollektiven Sicherheit, in: Rensen/Brink (Hrsg.), Linien der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, 2009, S. 593 f.

  97. 97.

    Dazu BVerfGE 90, 286, 308 – Auslandseinsätze.

  98. 98.

    Dazu Fastenrath, Souveräne Grundgesetzinterpretation, in: Giegerich (Hrsg.), Der „offene Verfassungsstaat“ des Grundgesetzes nach 60 Jahren, 2010, S. 317.

  99. 99.

    Zum Ganzen Fastenrath, Kompetenzverteilung im Bereich der auswärtigen Gewalt, 1986, S. 151; ders., Souveräne Grundgesetzinterpretation (Fn. 98), S. 311, 315 f.; ders./Skerka, Sicherheit im Schengen-Raum nach dem Wegfall der Grenzkontrollen – Mechanismen und rechtliche Probleme grenzüberschreitender polizeilicher und justizieller Zusammenarbeit, ZEuS 12/2009, S. 244 ff.; Hecker, Grundgesetz und horizontale Öffnungen des Staates, AöR 127/2002, S. 293 ff.

  100. 100.

    Siehe dazu den Vertrag über die Einbeziehung der Gemeinde Büsingen am Hochrhein in das schweizerische Zollgebiet (BGBl. 1967 II, S. 2029) mit Abkommen zur Änderung des Vertrags (BGBl 1998 II, S. 1130).

  101. 101.

    Neubekanntmachung BGBl 1969 II, S. 597.

  102. 102.

    Schorkopf, Staatsrecht (Fn. 11), S. 112.

  103. 103.

    Siehe Fastenrath, Die „Internationalisierung“ des deutschen Grundgesetzes, in: Pitschas/Kisa (Hrsg.), Die Internationalisierung von Staat und Verfassung im Spiegel des deutschen und japanischen Staats- und Verwaltungsrechts, 2002, S. 60 f.; ders., Kompetenzverteilung (Fn. 99), S. 151; Hecker (Fn. 99), S. 313; a. A. Hillgruber (Fn. 18), S. 950, 956.

  104. 104.

    Vgl. Entstehungsgeschichte der Artikel des Grundgesetzes, JöR 1 (Neudruck 2010), S. 225; Nolte (Fn. 22), S. 136; Rensmann, Die Genese des „offenen Verfassungsstaats“ 1948/49, in: Giegerich (Hrsg.), Der „offene Verfassungsstaat“ des Grundgesetzes nach 60 Jahren, 2010, S. 52 ff.; siehe auch BVerfGE 90, 286, 291 f., 347 f. – Auslandseinsätze.

  105. 105.

    Art. 7 Abs. 2 des Vertrages über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland, BGBl 1990 II, S. 1318.

  106. 106.

    BVerfGE 90, 286, 350 ff. – Auslandseinsätze.

  107. 107.

    Hoheitsrecht ist auch im Rahmen von Art. 24 Abs. 2 GG nicht die Ausschließlichkeit deutscher Hoheitsgewalt; folglich ist die Zulassung der Stationierung fremder Truppen auch keine Beschränkung von Hoheitsrechten, a. A. Aust (Fn. 91), Rn. 76.

  108. 108.

    Zur Frage der Rechtmäßigkeit humanitärer Interventionen siehe Bothe, Friedenssicherung und Kriegsrecht, in: Graf Vitzthum/Proelß, Völkerrecht, 8. Aufl. 2019, S. 779 ff.

  109. 109.

    BVerfGE 90, 286, 351 – Auslandseinsätze; 104, 151, 195 – Neues Strategisches Konzept; 121, 135, 157 ff. – Luftüberwachung Türkei; kritisch dazu Fastenrath/Groh, in: Friauf/Höfling, Berliner Kommentar zum GG, 22. Lfg. (2007), Art. 59 Rn. 71; Sauer, Kollektive Sicherheit (Fn. 96), S. 605 ff.

  110. 110.

    BVerfGE 90, 286, 373 – Auslandseinsätze.

  111. 111.

    A. a. O., S. 381 ff.

  112. 112.

    Vgl. dazu Kleinlein (Fn. 46), Rn. 551.

  113. 113.

    BVerfG, Kammerbeschluss 2 BvR 695/07, Zeitschrift für Europäisches Umwelt- und Planungsrecht 2007, S. 145 f. mit Anmerkung Fastenrath.

  114. 114.

    BVerfGE 141, 1, 30 ff. – Treaty Override; dagegen abweichende Meinung König, a. a. O. S. 44 ff.

  115. 115.

    BVerfGE 141, 1, 23 – Treaty Override; ebenso Abend (Fn. 14), S. 105 ff, 131, 157; Nettesheim, in: Dürig/Herzog/Scholz, GG, 90. Lfg. (2020), Art. 59 Rn. 186 f.; Paul (Fn. 65), S. 67.

  116. 116.

    BVerfGE 128, 326, 369 – Sicherungsverwahrung; siehe auch Proelß (Fn. 11), S. 567 ff.; Frau, Der Gesetzgeber zwischen Verfassungsrecht und völkerrechtlichem Vertrag, 2015, S. 111 ff., plädiert für eine Erweiterung der überschreibungsfesten Materien um diejenigen, die in Staatszielbestimmungen genannt sind: Art. 20a (Schutz natürlicher Lebensgrundlagen) und Art. 26 GG (Frieden).

  117. 117.

    BVerfGE 6, 309, 363 – Reichskonkordat; 37, 271, 278 f. – Solange I; anders im Sinne von Verfassungsvorrang Äußerungen im Parlamentarischen Rat, siehe H.-J. Cremer, Allgemeine Regeln des Völkerrechts, in: Isensee/Kirchhof, HStR XI, 3. Aufl. 2013, S. 387; Rensmann (Fn. 104), S. 49 f.

  118. 118.

    BVerfGE 23, 288, 317 – Lastenausgleichsgesetz; 118, 124, 134 – Zahlungsanspruch bei wirtschaftlichem Staatsnotstand.

  119. 119.

    Vgl. Aust (Fn. 91), Rn. 32.

  120. 120.

    Zu den Erwägungen im Parlamentarischen Rat Schorkopf, Völkerrechtsfreundlichkeit (Fn. 1), S. 131.

  121. 121.

    Vgl. BVerfGE 31, 145, 177 – Anwendung vorrangigen Gemeinschaftsrechts; 66, 39, 64 – Nachrüstung (einstweilige Anordnung).

  122. 122.

    Ständige Rechtsprechung, vgl. BVerfGE 1, 396, 411 ff.; Kleinlein (Fn. 46), Rn. 563.

  123. 123.

    BVerfGE 58, 1, 34 – Eurocontrol I; 59, 63, 89 – Eurocontrol II; ebenso BVerfGE 111, 307, 328 – Görgülü.

  124. 124.

    BVerfG, Kammerbeschluss 2 BvR 2660/06, Rn. 52 ff. – Varvarin (http://www.bverfg.de/e/rk20130813_2bvr266006.html).

  125. 125.

    Zu den unterschiedlichen Verständnisweisen der Souveränität Vogel, Verfassungsentscheidung (Fn. 26), S. 26 f.; zum Einfluss des Denkens von Hegel und Carl Schmitt siehe van Ooyen, Die Staatstheorie des Bundesverfassungsgerichts und Europa, 9. Aufl., 2022, bzw. im vorliegenden Band; vgl. zu den Meinungsäußerungen im Parlamentarischen Rat auch Rensmann (Fn. 104), S. 46 ff.

  126. 126.

    BVerfGE 111, 307, 319 – Görgülü.

  127. 127.

    Vgl. BVerfGE 123, 267, 341 – Lissabon: „Soweit im öffentlichen Raum verbindliche Entscheidungen für die Bürger getroffen werden, ... müssen diese Entscheidungen auf einen frei gebildeten Mehrheitswillen des Volkes zurückreichen.“

  128. 128.

    Vgl. Aust (Fn. 91), Rn. 34.

  129. 129.

    Insoweit wird im Übrigen keineswegs nur truppenintern Hoheitsgewalt ausgeübt, wie das BVerfG offenbar annimmt. Die Truppen sichern ihre Liegenschaften mit unmittelbarem Zwang gegenüber Dritten ebenso wie ihre Truppentransporte, was bei Unfällen auch zu großräumigen Absperrungen führen kann.

  130. 130.

    In diesem Sinne spricht Schorkopf, Staatsrecht (Fn. 11), S. 26 f., 144, von einer funktionellen Verdopplung, wonach Staatsorgane zugleich für die VR-ordnung tätig werden; Seiler (Fn. 65), S. 217, wendet sich schon gegen die Trennung von innerer und äußerer Souveränität, weil sie die Einheit des staatlichen Handelns und die Bedeutung der Internationalisierung für die staatliche Rechtsetzung und Rechtsanwendung verkenne; ebenso insistiert Röben, Außenverfassungsrecht, 2007, S. 500, trotz des auf ein hegelianisches Innen-Außen-Schema hindeutenden Titels seiner Monografie auf der Einheit der Verfassung.

  131. 131.

    Geiger (Fn. 26), S. 163; Payandeh, Völkerrechtsfreundlichkeit (Fn. 11), S. 489; anders BVerfGE 112, 1, 24 f. – SBZ-Enteignungen; Pfeffer (Fn. 64), S. 138 f., mit unzulässig verallgemeinernder Begründung: ohne einen Rechtsakt, der den Vertrag in das deutsche Recht einbeziehe, habe sich der Staat noch nicht entschieden, den Vertrag zu erfüllen; bei Verwaltungsabkommen bedarf es aber zumeist gar keiner normierenden Einbeziehung in das deutsche Recht, sondern nur der aufgrund der bestehenden Rechtslage möglichen Ausführung, die aber nicht im Belieben der Behörde stehen kann.

  132. 132.

    Ebenso Payandeh, Grenzen der Völkerrechtsfreundlichkeit, NJW 2016, S. 1280; Sauer, Staatsrecht III (Fn. 3), S. 132; M. Schäfer, Treaty Overriding, 2020, S. 137 ff.

  133. 133.

    BVerfGE 112, 1, 26 - SBZ-Enteignungen.

  134. 134.

    So aber unter Hinweis auf ein erweitertes Verständnis des Rechtsstaatsprinzips unter den Bedingungen offener Staatlichkeit Becker, Völkerrechtliche Verträge und parlamentarische Gesetzgebungskompetenz, NVwZ 2005, S. 291; Vogel, Wortbruch im Verfassungsrecht, JZ 1997, S. 165; dagegen Paul (Fn. 65), S. 80 ff.

  135. 135.

    Auch Gesetze, die unvereinbar mit allgemeinen Regeln des VR im Sinne von Art. 25 GG sind, sind nicht nichtig, sondern lediglich unanwendbar, Herdegen, in: Dürig/Herzog/Scholz, GG, Lfg. 94 (2021), Art. 25 Rn. 79.

  136. 136.

    BVerfGE 141, 1, 48 ff. – Treaty Override.

  137. 137.

    In diesem Sinne auch Abend (Fn. 14), S. 160 ff.; Fastenrath, Anmerkung, JZ 2016, S. 639; differenzierend Paul (Fn. 65), S. 155 ff.

  138. 138.

    Fastenrath, Anmerkung, JZ 2016, S. 636.

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Fastenrath, U. (2024). Völkerrechtsfreundlich und international offen?. In: van Ooyen, R.C., Möllers, M.H. (eds) Handbuch Bundesverfassungsgericht im politischen System. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37532-4_61-1

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