Zusammenfassung
Welche Impulse lassen sich aus der Systemtheorie für die Nachhaltigkeitsdiskussion ableiten? Und wie können diese Erkenntnisse in konkretes unternehmerisches Entscheiden und Handeln einfließen? Diesen Fragestellungen geht der Beitrag nach, mit Verweis auf die Grundlagen eines entscheidungsorientierten Systemdenkens sowie auf den SUDEST-Analyseansatz. Wer Entscheidungssituationen auf der Grundlage dynamisch-vernetzter Wirkungsgefüge begreift, der sieht sich mit einer hohen situativen Komplexität konfrontiert. Der Umgang mit dieser Komplexität wird den Erfolg jedes Nachhaltigkeits-Managements entscheidend prägen. Der Beitrag operationalisiert deshalb das Phänomen „Komplexität“ und zeigt auf, wie die verschiedenen Komplexitäts-Parameter in Entscheidungsstrukturen überführt werden können.
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Notes
- 1.
Unter „Resilienz“ wird systemische Stresstoleranz verstanden; im Kern betrifft Resilienz die Fähigkeit von Systemen, nach Störungen erneut einen Gleichgewichtszustand anzustreben.
- 2.
„Organisation“ bildet den Oberbegriff, unter dem sich gewinnorientierte Unternehmen ebenso wie gemeinnützige Organisationen subsumieren. In der Folge stellt der Beitrag insbesondere auf gewinnorientierte Unternehmen ab und erörtert deren Bezüge zur Agenda 2030. Die Anwendungslogik dieses Beitrags lässt sich jedoch analog auch auf andere Organisationsformen anwenden.
- 3.
Im Sinne der Agenda 2030 beinhaltet dieses Streben nach Fortbestehen auch das (systemstabilisierende) Mindern sozialer Ungleichheiten sowie die (systemstabilisierende) Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse.
- 4.
SUDEST steht für “Sustainability Decision Support Tool”.
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Jeschke, B.G. (2020). Zum Systemverständnis und seiner Anwendung in der Unternehmenspraxis. In: Herlyn, E., Lévy-Tödter, M. (eds) Die Agenda 2030 als Magisches Vieleck der Nachhaltigkeit. FOM-Edition. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25706-4_6
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