Zusammenfassung
In dem Beitrag von Kai-Olaf Maiwald wird exemplarisch anhand eines künstlerischen Paarportraits gezeigt, wie man Photographien für eine paarsoziologische Analyse methodisch nutzen kann. Dabei wird zunächst der „Protokollstatus“ dieses besonderen Datenmaterials bestimmt, um zu klären, welche soziale Praxis in ihm zum Ausdruck kommt. Um dem methodischen Fehlschluss zu entgehen, die Paarbeziehung sei auf einer Photographie irgendwie „unmittelbar“ abgebildet, ist es vor allem wichtig zu berücksichtigen, dass Fotografieren und Fotografiert-Werden eine Sozialbeziehung darstellt; eine Sozialbeziehung, die zudem in gewissermaßen doppelter Weise relevant wird: als Face-to-Face- und als Face-to-Lense-Beziehung, wie Maiwald das nennt. Vor diesem Hintergrund wird das vorliegende Paarportrait als Ausdruck der Auseinandersetzung mit einem besonderen Handlungsproblem interpretiert: dem Problem der Selbstdarstellung als (besonderes) Paar. In der sukzessiven Analyse der Positionierung der Personen, ihrer Positur, ihrer Gesten und Accessoires wird herausgearbeitet, in welcher spezifischen und zeitgebundenen Art und Weise die fotografierten Personen „zueinander stehen“.
Ich danke Thomas Loer, Dorett Funcke und besonders Inken Sürig für viele hilfreiche Anmerkungen.
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Maiwald, KO. (2019). Stand by Me: Was können Fotografien über Paarbeziehungen aussagen?. In: Funcke, D., Loer, T. (eds) Vom Fall zur Theorie. Studientexte zur Soziologie. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22544-5_7
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