Zusammenfassung
Gewalt erweist sich nicht nur als ein schwer fassbarer, vieldeutiger und mehrdimensionaler Begriff, er ist auch in hohem Maße ambivalent, und das in doppelter Hinsicht: Gewalt kann einerseits der Zerstörung wie der Herstellung und Begründung sozialer Ordnungen dienen; andererseits kann sie Ausdruck sowohl der Gefährdung und Vernichtung von Leben als auch der Rettung desselben sein. Da Gewalt für verschiedene Phänomene steht und je Verwendungsweise unterschiedliche, auch gegensätzliche Funktionen erfüllen kann, ist eine begriffliche Klärung unumgänglich. Das erfordert etymologische Konkretionen und Abgrenzungen zu verwandten Begriffen wie auch eine typologische Differenzierung.
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Notes
- 1.
Der Soziologe Niklas Luhmann (1998, S. 348) spricht in diesem Kontext sogar von einem paradoxen Begriff; vgl. auch Apelt und Häberle (2012, S. 164 f.).
- 2.
Es gibt allerdings auch Fälle, bei denen ein entgegenstehender Wille nicht existiert (Bewusstlosigkeit des Pflichtigen) bzw. nicht manifest ist (Abwesenheit des Pflichtigen) oder der Pflichtige zwar willens, aber nicht in der Lage ist (z. B. wenn ein Unternehmen aus finanziellen Gründen keine erforderliche Sanierung vornehmen kann); vgl. Rachor (2007, S. 676).
- 3.
Zu polizeilichen Zwangsmitteln gehören neben dem unmittelbaren Zwang auch die Ersatzvornahme und das Zwangsgeld (Rachor 2007, S. 686).
- 4.
Zuvor hatte bereits Hans Saner (1982) zwischen personaler, strukturaler und symbolischer Gewalt unterschieden.
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Werkner, IJ. (2017). Zum Begriff der Gewalt. In: Militärische versus polizeiliche Gewalt. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17831-4_2
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