Soziale Arbeit im „gewöhnlichen Nationalismus“ unter nationalstaatlichen Prämissen

Zusammenfassung

Der Beitrag befasst sich mit Tendenzen der Vereinnahmung Sozialer Arbeit für nationalstaatlich gefolgter politischer Interessen und der Gefügigkeit der Akteur_innen unter nationalstaatliche Prämissen. Expliziert wird die Wirkung von Nationalismus und das nationalpolitische Regierungshandeln in der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten und der Akteur_innen, insofern sie u. a. bei Abschiebungen mitwirken, die Normalität der Migrationsgesellschaft nicht wahrnehmen und sich entsprechend kritisch positionieren. Es wird eine theoretische Wachsamkeit gegenüber nationalen Einheitsnarrativen fokussiert, die Nation und den Nationalstaat durch Adressierung einer Kollektive („Wir“- Mitbürger_innen) als helfende, zivilgesellschaftlich engagierte und humanitäre, als natürlich gegeben erscheinen lassen und damit territoriale und symbolische Abgrenzungen gegenüber Geflüchtete und ihre Entrechtungen legitimieren. Aufgezeigt werden jedoch auch Überschreitungsmöglichkeiten und die Wichtigkeit grundlegender Institutionalisierung von kritischen migrationswissenschaftlichen Theorien für eine gerechtigkeitsorientierte Bildung und Soziale Arbeit.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen erweiterten Kommentar zum Sozialpädagogiktag Flucht. Herausforderung für die Soziale Arbeit, welcher insbesondere als Replik und Zusammenführung von einigen anderen Beiträgen – überwiegend von Albert Scherr – zu sehen ist.