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Netzwerke zwischen Organisationen. Theoretische Perspektiven der Governanceforschung

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Handbuch Organisationssoziologie

Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

Zusammenfassung

Dieser Beitrag thematisiert Netzwerke zwischen Organisationen als spezifische Koordinationsform. Er greift organisationssoziologische Forschungen zur Governance-Debatte der Netzwerkforschung auf und fokussiert drei unterschiedliche Möglichkeiten ihrer theoretischen Fundierung. Eingeführt werden die Entstehung und zentrale Stoßrichtung der Debatte. Sodann werden die international etablierten Perspektiven des soziologischen Neo-Institutionalismus und der Praxistheorie nach Anthony Giddens sowie das konzeptionelle Angebot der neueren Systemtheorie vorgestellt. Abschließend diskutiere ich aktuelle Forschungsbereiche und zukünftige Herausforderungen.

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Notes

  1. 1.

    Renate Mayntz (2003, S. 30) unterscheidet in systematisierender Absicht bereits zu Beginn der 2000er-Jahre fünf verschiedene begriffliche Wendungen des klassischen Steuerungsbegriffs, wobei nur einer dieser Pfade den hier thematisierten Diskurs in der Organisationsforschung bezeichnet. Je nach sozialtheoretischer Verortung werden Governances zudem als spezifische soziale Welt (Interaktionismus), Typus sozialer Ordnung (Handlungstheorie) oder eben Sozialsystem (Neo-Institutionalismus, Praxis- und Systemtheorie) thematisiert. Diese verschiedenartige Bezeichnung kennzeichnet, dass Netzwerke sehr unterschiedlich in die jeweilige Theoriearchitektur eingebunden sind.

  2. 2.

    Transaktionen umfassen dabei „den Prozeß der Anbahnung, Vereinbarung, Kontrolle und u. U. Anpassung eines Leistungsaustausches“ (Sydow 1992, S. 130).

  3. 3.

    Neben diesen Perspektiven verorten Autoren ihre Konzepte einer Netzwerkgovernance u. a. in der Handlungstheorie (Gläser 2006; Benz et al. 2007), dem Interaktionismus (Strauss 1982; Crossley 2010), der Regulationstheorie (Jessop 1995) oder einem akteurszentrierten Institutionalismus (Mayntz 1996).

  4. 4.

    Der soziologische Neo-Institutionalismus und die Debatte um eine Netzwerkgovernance scheinen auf den ersten Blick über die Person Powell eng miteinander verknüpft zu sein. In seinem Aufsatz von 1990 knüpft er jedoch eher implizit an diese Theorietradition an. Seine späteren Arbeiten wenden sich umfangreichen soziometrischen Analysen zu, bedienen sich einer breiteren Netzwerkperspektive, kontingenztheoretischen Argumenten (siehe bspw. Powell 2001, S. 63) sowie Überlegungen der strategischen Wahl (siehe bspw. Powell et al. 1996, S. 117).

  5. 5.

    Es gibt daher eine ganze Reihe an Autorinnen, die Netzwerke als Hybride vorhandener Systemtypen (Teubner 1992) oder etwa als Form sekundärer Ordnungsbildung im Sinne von Geflechten polykontexturaler Adressen (Bommes und Tacke 2006) verstehen. Die zweite Variante knüpft stärker an eine allgemeine Netzwerkperspektive auf das Soziale an als an den hier diskutierten Governance-Diskurs. Ein systematischer Überblick über die vielfältigen Ansätze findet sich bei Jan Fuhse (2011).

  6. 6.

    Es ist daher nicht verwunderlich, wenn eine Aufnahme der Debatte um eine Netzwerkgovernance zunächst von Autoren erfolgte, die die luhmannsche Systemtheorie in spezifischer Weise modifizierten.

  7. 7.

    Instruktiv gehen so bspw. neuere Arbeiten der soziometrischen Netzwerkanalyse vor (siehe Fuhse und Krenn 2019).

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Authors and Affiliations

  1. Institut für Soziologie, Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland

    Robert Jungmann

Authors
  1. Robert Jungmann
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Corresponding author

Correspondence to Robert Jungmann .

Editor information

Editors and Affiliations

  1. Organisations- u Verwaltungssoziologie, Universität Potsdam, Postdam, Germany

    Maja Apelt

  2. Inst für Sozialwesen, Univ Kassel, Kassel, Hessen, Germany

    Ingo Bode

  3. Soziologisches Seminar, Universität Luzern, Luzern, Switzerland

    Raimund Hasse

  4. MCTS, TU München, München, Bayern, Germany

    Uli Meyer

  5. Institut für Soziologie, LMU München, München, Bayern, Germany

    Victoria V. Groddeck

  6. WiSo, TU Dortmund, Dortmund, Germany

    Maximiliane Wilkesmann

  7. Institut für Soziologie, TU Berlin, Berlin, Berlin, Germany

    Arnold Windeler

Section Editor information

  1. Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland

    Victoria von Groddeck

  2. Friedrich-Schiedel-Lehrstuhl für Wissenschaftssoziologie, Technische Universität München, München, Deutschland

    Uli Meyer

  3. Institut für Soziologie, Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland

    Arnold Windeler

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Jungmann, R. (2020). Netzwerke zwischen Organisationen. Theoretische Perspektiven der Governanceforschung. In: Apelt, M., et al. Handbuch Organisationssoziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15953-5_68-1

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