Zusammenfassung
Die programmatische Verknüpfung von Frieden und Gerechtigkeit bietet einen Ansatzpunkt für die Kritik bestehender Gewaltverhältnisse, ohne dabei die Möglichkeiten für einen grundlegenden Wandel überschätzen zu müssen. Die Kritik speist sich nicht aus dem Entwurf abstrakter Alternativen zu diesen Verhältnissen, sondern daraus, dass sie an diese Verhältnisse anknüpft, also Veränderungspotenziale hier und heute identifiziert und nutzt. Dabei muss das Spannungsverhältnis zwischen Gerechtigkeit und Frieden in Rechnung gestellt werden, das friedensethisch reflektiert, aber nicht aufgehoben werden kann.
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Quellen und Angebote im Internet
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Joan B. Croc School of Peace Studies. University of San Diego. Fostering Peace, Cultivating Justice, Creating a safer World. http://www.sandiego.edu/peacestudies/institutes/ipj/.
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Just Peace Governance. Forschungsprogramm. http://www.hsfk.de/Das-Forschungsprogramm.163.0.html.
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Brock, L. (2017). Frieden in Gerechtigkeit: zwischen realpolitischer Perspektive und Utopie. In: Werkner, IJ., Ebeling, K. (eds) Handbuch Friedensethik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14686-3_52
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