Zusammenfassung
Demografische Trägheit bedeutet eigendynamische Bevölkerungsschrumpfung infolge der gegebenen Altersstruktur und damit der ca. 100-jährigen Bevölkerungsgeschichte. Insbesondere der säkulare Geburtenrückgang hat die Altersstruktur allmählich in Richtung einer Bevölkerungsalterung verändert. Ein zusätzlicher Faktor ist die steigende Lebenserwartung. Eine geburtenfördernde Familienpolitik hätte in den 1970er Jahren begonnen werden müssen, als das Geburtenniveau noch nicht lange unter das Bestandserhaltungsniveau gefallen war Eine solche Politik war aber damals nicht erwünscht. Mittlerweile ist die Zahl der potentiellen Eltern geschrumpft, was zu weiter sinkenden Geburtenzahlen führt. Ein Geburtenanstieg auf das Bestandserhaltungsniveau erscheint unwahrscheinlich. Die weitere Bevölkerungsalterung ist auch durch Zuwanderung nicht zu stoppen, wie Modellrechnungen der Vereinten Nationen belegen.
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Höhn, C. (2017). Die demografische Trägheit und ihre Politikresistenz. In: Mayer, T. (eds) Die transformative Macht der Demografie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13166-1_5
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