Zusammenfassung
Die ONR 192500 ist ein empfehlenswertes Instrument zur Professionalisierung des CSR-Managements. Sie baut auf den Grundsätzen der lernenden Organisation auf und kann eine positive Entwicklung von Unternehmen im Sinn der Nachhaltigkeit und der gesellschaftlichen Verantwortung unterstützen. Die erste Version dieses Standards ist aber noch lückenhaft und an mehreren Stellen unklar, z. B. betreffend der Stakeholder-Einbindung und der kontinuierlichen Verbesserung. Die ONR 192500 sollte daher überarbeitet und in ihrer derzeitigen Form durch einen Leitfaden ergänzt werden, der erläuternde und ergänzende Hinweise für die Umsetzung liefert. Da darüber hinaus die aktuelle Praxis der Zertifizierung fragwürdig erscheint, ist das Einrichten eines Qualitätssicherungssystems dringend zu empfehlen.
Eine gelingende Umsetzung zielt im Unterschied zu einer erfolgreichen Umsetzung nicht nur auf das Ergebnis, die Zertifizierung, ab, sondern auf den Wert für das Unternehmen; vgl. dazu Zech 2008.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Diese Kategorien wurden auch durch die Angaben der teilnehmenden Unternehmen des Pilotprojekts zur Einführung der ONR 192500 bestätigt; vgl. dazu Denkstatt 2013; eine umfassende Darstellung der CEO-Erwartungen, die zu ähnlichen Ergebnissen kommt, findet sich in: Accenture, UN Global Compact 2013.
- 2.
Dieser Ansatz wurde noch im Grünbuch der Europäischen Kommission vertreten (Europäische Kommission 2001).
- 3.
André Martinuzzi definiert in diesem Zusammenhang vier Ebenen des CSR-Managements, entsprechend ihrer Orientierung an 1) Projekt, 2) Qualität, 3) Innovation, 4) Wirkung.
- 4.
- 5.
Nach mehreren Jahren der Vorarbeit wurde im Dezember 2013 „The International <IR> Framework“ veröffentlicht (The International Integrated Reporting Council 2013).
- 6.
Zu Jahresbeginn 2013 waren in Österreich fünf Unternehmen nach der ONR192500 zertifiziert, am Projekt nahmen elf Unternehmen teil, wovon eines vorzeitig ausschied und die meisten der verbleibenden zehn Unternehmen die Zertifizierung bis dato noch nicht abgeschlossen haben.
- 7.
So wurden „leitende MitarbeiterInnen in ihren Bereichen sensibilisiert“, erfolgte ein „stärkeres Engagement der Geschäftsleitung“, hat sich die „Einstellung der MitarbeiterInnen zu Nachhaltigkeitsthemen“ positiv verändert.
- 8.
Der Stakeholder Engagement Standard sieht dafür mehrere Stufen vor, von „Consult“ bis „Empower“.
- 9.
Die theoretische Grundlage für diese drei Bereiche bildet u. a. das St. Gallener Managementmodell mit der Unterteilung in das normative, strategische und operative Management. Hauska & Partner hat darauf aufbauend das Corporate-Relations-Modell entwickelt vgl. dazu Rüegg-Stürm 2003; Siller 2011; Hauska 2012.
- 10.
Beim Stakeholder Management von Unternehmen können vier Typen unterschieden werden. „Value Creator“ beziehen Stakeholder in Wertschöpfungsprozesse ein; Hauska & Partner 2013.
- 11.
- 12.
Diese Politik wurde auch von der Europäischen Kommission gefordert und die österreichische Bundesregierung fasste den Beschluss, einen CSR-Aktionsplan auszuarbeiten; vgl. dazu www.csrdialog.at.
Literatur
AA1000SES (2011) Technical Committee. AA1000 Stakeholder Engagement Standard 2011. Pre-Publication Version
Accenture, UN Global Compact (2013) The UN Global Compact-Accenture CEO Study on Sustainability 2013: http://www.accenture.com/SiteCollectionDocuments/PDF/Accenture-UN-Global-Compact-Acn-CEO-Study-Sustainability-2013.PDF. Zugegriffen: 6. Nov. 2014
Austrian Standards Institute (2011a) Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung (ISO 26000:2010), ONR ISO 26000
Austrian Standards Institute (2011b) Gesellschaftliche Verantwortung von Organisationen (CSR), ONR 192500
Denkstatt (2013) Verbreitung der ONR 192500, Test in Pilotprojekten, Endbericht Dezember 2013, Version 1.0
Europäische Kommission (2001) Grünbuch Europäische Rahmenbedingungen für die soziale Verantwortung der Unternehmen. KOM (2001) 366 endgültig. Europäische Kommission, Brüssel
Europäische Kommission (2011) Eine neue EU-Strategie (2011–14) für die soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR). KOM (2011) 681 endgültig. Europäische Kommission, Brüssel
Global Reporting Initiative (2006) G3 sustainability reporting guidelines. Global Reporting Initiative, Amsterdam
Global Reporting Initiative (2013) G4 sustainability reporting guidelines. Global Reporting Initiative, Amsterdam
Hauska L (2012) Corporate Relations – ein Instrument für das CSR-Management. Skriptum FH bfi, Wien
Hauska & Partner (2013) Stakeholder Management – Status Quo in Österreich. Hauska & Partner, Wien
http://www.csrdialog.at. Zugegriffen: 6. Nov. 2014
KMPG (2013) The KPMG survey of corporate responsibility reporting 2013. http://www.kpmg.com/global/en/issuesandinsights/articlespublications/corporate-responsibility/pages/default.aspx. Zugegriffen: 6. Nov. 2014
Luhmann N (2000) Organisation und Entscheidung. Westdeutscher Verlag, Opladen
Martinuzzi A (2014) Was versteht man unter Impactmessung? CSR-Tag 2014: https://www.respact.at/site/angebote/csrtag/article/6572.html. Zugegriffen: 6. Nov. 2014
Rüegg-Stürm J (2003) Das neue St. Galler Management-Modell: Grundkategorien einer integrierten Managementlehre: der HSG-Ansatz. Haupt Verlag, Bern
Senge PM (2008) Die fünfte Disziplin: Kunst und Praxis der lernenden Organisation. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart
Siller H (2011) Normatives controlling. UTB, Stuttgart
The International Integrated Reporting Council (2013) The International <IR> Framework
Willke H (2000) Systemtheorie: Grundlagen: eine Einführung in die Grundprobleme der Theorie sozialer Systeme. Fischer, Stuttgart
Zech R (2008) Handbuch Qualität in der Weiterbildung. Beltz, Weinheim
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Hauska, L. (2016). Empfehlungen für eine gelingende Umsetzung der ONR 192500. In: Scholz, M., Czuray, M. (eds) Die Normierung der gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen. Forschung und Praxis an der FHWien der WKW. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11825-9_17
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-11825-9_17
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-11824-2
Online ISBN: 978-3-658-11825-9
eBook Packages: Business and Economics (German Language)