Zusammenfassung
Fernsehdebatten sind bedeutsame Elemente moderner Wahlkämpfe. Sie bieten Spitzenkandidaten, Medien und Wählern ein Format, mit dem sie unter jeweils verschiedenen Gesichtspunkten positive Erwartungen verknüpfen können. TV-Duelle stehen nicht zuletzt aufgrund ihrer großen Reichweite, aber auch aufgrund der erheblichen Veränderungen der Wählerstruktur im Verdacht, große Wirkungen auf die Einstellungen und das Verhalten von Wählern auszuüben. Dies erklärt die massive, kaum noch zu überblickende Forschung auf diesem Gebiet. Allerdings werden TV-Duelle durchaus auch kritisch beäugt; dies gilt insbesondere für parlamentarische Demokratien wie Deutschland, wenn sie das eigentlich für US-Präsidentschaftswahlkämpfe entwickelte Format übernehmen – und damit ganz bewusst bestimmte Eigenschaften des hiesigen politischen Wettbewerbs zumindest für die Dauer eines Duells ausblenden. Das vorliegende Buch systematisiert die umfangreiche Forschung zu Inhalten, Nutzung, Wahrnehmung und Wirkung von TV-Duellen und ergänzt diese um Analysen eigener Daten, vorwiegend für die Kanzlerdebatten 2002 bis 2017.
Unser herzlicher Dank gilt Jette Bergen, Emma-Sophie Dehof, Gabriela Neuhoff, Elena Kalter, Mercedes Reichstein und Simon Richter, die uns bei der Finalisierung des Manuskripts unterstützt haben. Wir bedanken uns auch bei Giorgos Charalambous, Christophoros Christophorou, Danica Fink-Hafner, Ine Goovaerts, David Nicolas Hopmann, Jurate Kavaliauskaite, Sofie Marien, José Santana Pereira, Theresa Reidy, Lia-Paschalia Spyridou, Václav Štětka, Aneta Világi, Annemarie Walter und Caroline Zielbauer für ihre Recherchen zu TV-Duellen in für uns aufgrund von Sprachbarrieren unzugänglichen Ländern. Wir berichten die Ergebnisse in Kap. 3; für mögliche Fehler sind wir selbstverständlich ganz alleine verantwortlich.
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Notes
- 1.
In der vorliegenden Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen jedweden Geschlechts.
- 2.
Es gibt immer wieder Veranstaltungen, die Fernsehsender gerne als TV-Duell ankündigen oder über die im Rahmen der Medienberichterstattung unter dem Stichwort „Duell“ berichtet wird, die aber den von uns genannten Kriterien nicht entsprechen. Vier Beispiele hierzu: Das Streitgespräch im Stuttgarter Theaterhaus zwischen Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Guido Wolf (CDU) im baden-württembergischen Landtagswahlkampf 2016 wurde nur im Internet, nicht aber im TV ausgestrahlt. Vor der Europawahl 2019 gab es eine Reihe von „Duellen“, an denen nur einige der Spitzenkandidaten teilnahmen, die aber vor allem nur in Deutschland (oder Deutschland und Österreich) ausgestrahlt wurden. Drittens: Das Aufeinandertreffen zwischen Carsten Sieling (SPD) und Carsten Meyer-Heder (CDU) im Vorfeld der Bremer Bürgerschaftswahl 2019 wurde aufgezeichnet und von RTL Nord nur in Auszügen am darauffolgenden Tag ausgestrahlt. Viertens: Im amerikanischen Kontext gibt es auch im Zuge der Vorwahlen der Parteien debates. Ergebnisse zu diesen primary debates (die sehr gut erforscht sind) lassen wir gleichwohl punktuell in dieses Buch einfließen.
- 3.
In Vorwahlkämpfen legen die jeweiligen Parteien die Kriterien fest, die zur Einladung von Kandidaten führen (Washington Post 2019).
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Maier, J., Faas, T. (2019). TV-Duelle in modernen Wahlkämpfen. In: TV-Duelle. Grundwissen Politische Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11777-1_1
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-11777-1
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