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Alternative Bemessungsgrundlage für die Kirchensteuer – ein nur theoretischer Ansatz

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Kirchensteuer kompakt
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Zusammenfassung

Im Zuge des im Jahr 2000 verabschiedeten Steuersenkungsgesetzes und den mit der Einführung des Halbeinkünfte/Halbhinzurechnungsverfahrens verbundenen Folgen für die Kirchensteuer durch die systematische Änderung bei der Besteuerung der Einkünfte nach § 3 Nr. 40 EStG ist in der öffentlichen/politischen Diskussion die Frage nach der Leistungsfähigkeit der kirchlichen Körperschaften durch vermutet zurückgehende Einnahmen geführt worden. Dies führte zur Frage, ob es für die Kirchensteuer eine andere Bemessungsgrundlage und einen anderen Steuertarif gehen könnte.

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Notes

  1. 1.

    V. 23.10.2000, BGBl. I 2000, 1433.

  2. 2.

    G. zur Regelung der Bemessungsgrundlage für Zuschlagsteuern v. 21.12.2000, BGBl. I 2000, 1978. Die Kirchen haben im Gesetzgebungsverfahren stets betont, dass die Änderung aus Gründen der gleichmäßigen Besteuerung der Kirchensteuerpflichtigen erforderlich ist und nicht (primär), um Ausfällen an Kirchensteuern zu begegnen, vgl. Protokoll Nr. 57: Wortprotokoll der öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses, Dt. Bundestag, 14. WP – 7. Ausschuss –, S. 90 re, 91 li, 205 li, 207 f., 587; gemeinsame Stellungnahme des Bevollmächtigten der Evangelischen Kirche in Deutschland und des Kommissariats der deutschen Bischöfe zum Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der Bemessungsgrundlage für Zuschlagsteuern, BT‐Drucks. 14/3762, vom 5.10.2000. Die Begründung zum Gesetzentwurf stellte hingegen auf die Kirchensteuerausfälle ab, vgl. BT‐Drucks. 14/3762.

  3. 3.

    Die Anknüpfung der Kirchensteuer an das „Brutto“ wird dem (ehem.) Ministerpräsidenten Kurt Beck zugeschrieben. Aber auch aus kirchlichen Kreisen ist eine derartige Forderung nicht unbekannt, s. Antrag des Kreissynode Essen‐Nord (Nr. 4.17) an die Landessynode, Nr. 28 der Vorlage der Kirchenleitung an die Landessynode, LS 2008 Drucksache 12, mit ablehnendem Votum des Ständigen Finanzausschusses und der Kirchenleitung, http://www.ekir.de/ekir/dokumente/ekir2008lsDS12antraegekreissynoden.pdf. Zu einer anderen Bemessungsgrundlage vgl. auch Eggert, Bericht zum Entwurf eines eigenständigen Kirchensteuertarifs und der daraus abgeleiteten Kirchensteuertabelle, vom 18.3.1957, eigene Quelle; Schmölders 1965, S. 74 ff.; Kleinmann 1989, S. 929 ff.; Meuthen 1993, S. 141 ff.

  4. 4.

    Zur Grundrechtsrelevanz des objektiven Nettoprinzips: Zulässigkeit und Grenzen der Durchbrechung des objektiven Nettoprinzips im Einkommen‐ und Körperschaftsteuerrecht, DStR 2009, Beihefter zu Heft 34/2009, passim; BVerfG v. 9.12.2008, 2 BvL 1, 2/07, 1, 2/08, BVerfGE 122, 210.

  5. 5.

    Zum Beispiel § 7 Abs. 1 Ziff. 1 lit. b KiStG Meck.‐Pom. v. 20.10. 2008, GVOBl.2008 S. 414.

  6. 6.

    BVerfG v. 19.8.2002, 2 BvR 443/01, BFH/NV 2003, 136, HFR 2002, 1129; v. 23.10.1986, 2 BvL 7, 8/84, BVerfGE 73, 388, 399; BFH v. 8.4.1997, I R 68/96, BFHE 183, 107; BFH v. 19.10.2005, I R 76/04, BFHE 211, 90.

  7. 7.

    S. auch Meuthen 1993, S. 137 ff.

  8. 8.

    z = der 10.000ste Teil des 13.769 übersteigenden zu versteuernden Einkommens.

  9. 9.

    Zuletzt durch Art. 8 und 9 zur Umsetzung der Änderungen der EU‐Amtshilferichtlinie und von weiteren Maßnahmen gegen Gewinnkürzungen und -verlagerungen v. 20.12.2016, BGBl. I 2016, 3000.

  10. 10.

    Zur Frage, ob und in welcher Form ein progressiver Tarif Ausdruck der Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit ist vgl. u. a. Tipke/Lang, Steuerrecht, 2013, § 9 J. 1.; Meuthen 1993, S. 153 ff. je m. w. N.

  11. 11.

    Einzelheiten s. Petersen 2004, 733 ff.

  12. 12.

    Dies entspräche dem FDP‐Modell für die Einkommensteuer, vgl. Entwurf der FDP‐Fraktion für ein Gesetz zur Reform der direkten Steuern vom 15.2.2006, BT‐Drucks. 16/679.

  13. 13.

    BVerfG Beschl. vom 19.8.2002 2 BvR 443/01, NJW 2003, 2084; ZevKR 48, 510; NVwZ 2002, 1496.

  14. 14.

    Vgl. Meuthen 1993, S. 159 f.

  15. 15.

    § 6 Abs. 1 Nr. 2 Zusatzvereinbarung zum Vertrag des Landes Niedersachsen mit den Evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen, v. 19.3.1955, MBl. Nds 1955, 438. S. auch Art. 8 Abs. 1 KiStG Bayern i. d. F. der Bekanntmachung vom 21.11.1994, Bay. GVBl. S. 1026, zuletzt geändert durch Gesetz zur Änderung des KiStG v. 22.12.2008, Bay. GVBl. 2008, 973.

  16. 16.

    V. 23.10.2000, BGBl. I 2000, 1433; BStBl. I 2000, 1428.

  17. 17.

    BVerfG Beschl. vom 19.8.2002 2 BvR 443/01, NJW 2003, 2084; ZevKR 48, 510; NVwZ 2002, 1496.

Literatur

  • Kleinmann, Dieter. 1989. Probleme und Möglichkeiten bei der Ausgestaltung eines Kirchensteuersystems aus theologischer und ökonomischer Sicht. In Die Finanzen der Kirche, Bd. 929, Hrsg. Wolfgang Linnemann. München: Kaiser.

    Google Scholar 

  • Meuthen, Jörg. 1993. Die Kirchensteuer als Einnahmequelle von Religionsgemeinschaften, Diss. Köln, 137.

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  • Petersen, Jens. 2004. Die Anknüpfung der Kirchensteuer an die Einkommensteuer durch § 51 a EStG. In Bochumer Kirchensteuertag, Bd. 101, Hrsg. Roman Seer, Burkhard Kämper. Frankfurt a. M.: Peter Lang.

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  • Schmölders, G. 1965. Kölner Grundsätze zur Berechnung der Kirchensteuer. Bd. 32. Köln: Ev. Kirche im Rheinland.

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  • Tipke, K., und J. Lang. 2013. Steuerrecht, 1440. Aufl., Bd. 21. Köln: Dr. Otto Schmidt.

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Petersen, J. (2017). Alternative Bemessungsgrundlage für die Kirchensteuer – ein nur theoretischer Ansatz. In: Kirchensteuer kompakt. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10631-7_27

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-10631-7_27

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

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