Zusammenfassung
Die vorliegende systematische Evaluation zu ungleichheitssensibler Hochschullehre im Bereich MINT reflektiert Gender und Diversity am Beispiel einer bislang exkludierten, d.h. bislang nicht wahrgenommenen weiblichen Gruppe (Berufsrückkehrerinnen) in eine in hohem Maße vergeschlechtlichte technische Fachkultur. So wird im Rahmen von zwei durchgeführten Modellprojekten danach gefragt, ob durch die jeweiligen hybriden Lehr- und Lernarrangements für Berufsrückkehrerinnen soziale Anlässe geschaffen werden, die flexible Geschlechts- und Differenzkonstruktionen in der ingenieurwissenschaftlichen Lehre befördern.
Erwerbsunterbrechungen von Frauen aufgrund von Elternschaft, Migration oder genereller Arbeitslosigkeit zeichnet die Gruppe der nachfolgend skizzierten „Berufsrückkehrerinnen“ aus. Erwerbsunterbrechungen bzw. Rückkehrmaßnahmen in den Beruf sind bei Frauen in hohem Maße durch kulturelle Handlungsnormen und strukturellen Kontextfaktoren geprägt (vgl. Grunow/Müller 2012).
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Müller, A., Ohms, G., Dittrich, M. (2015). Frauen und MINT: Erkenntnisse zu Gender und Diversity am Beispiel hybrider Lehr-Lernarrangements mit Berufsrückkehrerinnen. In: Rheinländer, K. (eds) Ungleichheitssensible Hochschullehre. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09477-5_7
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