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Geschichte Qualitativer und Interpretativer Forschung in der deutschsprachigen Soziologie nach 1945

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Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

Zusammenfassung

Was heute in der deutschsprachigen Soziologie unter dem Sammelbegriff ‚Qualitative Forschung‘ zusammengefasst wird, hat verschiedene historische Wurzeln: Hauptbezugspunkte sind einerseits die qualitativen Anteile des Forschungsprogramms Empirischer Sozialforschung, das nach 1945 in enger Anlehnung an die US-amerikanische Empirical Social Research entwickelt wurde, sowie anderseits die interpretative Sprachsoziologie, die auf eine Rezeption von symbolischem Interaktionismus, Ethnomethodologie, Grounded Theory, Phänomenologie, Hermeneutik, Soziolinguistik und anderen Zugängen in den frühen 1970er-Jahren zurückgeht. Dazu kommen weitere Ansätze wie Aktionsforschung, Tiefenhermeneutik und Ethnopsychoanalyse, die keiner dieser beiden Linien eindeutig zuzuordnen sind. Ende der 1970er-Jahre konstituierte sich das heterogene Feld ‚Qualitativer Forschung‘, das sein Selbstverständnis lange aus der Opposition zu standardisierten und hypothesenprüfenden Verfahren bezog. Nach verschiedenen Phasen der Stabilisierung, Etablierung und Ausdifferenzierung, die auch mit dem Ausschluss bzw. der Marginalisierung einzelner Ansätze einherging, werden in jüngerer Zeit unter den Schlagworten ‚Triangulation‘ und ‚Mixed Methods‘ wieder verstärkt Möglichkeiten der Kombination verschiedener Zugänge diskutiert. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Phasen der Entwicklung von 1945 bis heute.

Ich danke Christian Dayé, Thomas S. Eberle, Christian Fleck, Verena Köck, Nicole Holzhauser, Stephan Moebius und Johanna Stadlbauer für wertvolle Anregungen zu einer früheren Fassung dieses Textes.

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Notes

  1. 1.

    Auch während des Zweiten Weltkriegs gab es im deutschsprachigen Raum empirische Sozialforschung, zum Teil in deutlicher Unterstützung des NS-Regimes (Klingemann 2009, 2014). Welche Rolle nicht-standardisierte Zugänge dabei spielten ist für die Soziologie bis dato ungeklärt. In anderen Disziplinen (beispielsweise in der Volkskunde) wird dieser Teil der Fachgeschichte bereits seit den 1970er-Jahren aufgearbeitet und es ist davon auszugehen, dass auch die weitere Forschung zur sozialwissenschaftlichen Methodenentwicklung im Nationalsozialismus aufschlussreiche Ergebnisse bringen wird. Zur Geschichte der Empirischen Sozialforschung im deutschsprachigen Raum siehe auch den Beitrag von Christoph Weischer in diesem Band.

  2. 2.

    Wer den Originaltext zum qualitativen Interview verfasst hat, geht aus den BASR-Records (1944–1976) im Rare Book and Manuscript Library Archive der Columbia University hervor. Im Band Praktische Sozialforschung wird bei beiden Texten als Verfasser das BASR angegeben.

  3. 3.

    König und Lazarsfeld kannten sich noch aus den 1920er-Jahren, als sie einander am Wiener psychologischen Institut bei Charlotte Bühler getroffen hatten (König 1984, S. 56 f.). In den frühen 1930er-Jahren war Lazarsfeld Teil jenes Forschungsteams, das die Marienthalstudie (Jahoda et al. 1975 [1933]) durchgeführt hat. Er emigrierte kurz nach der Fertigstellung der Studie, und entwickelte in den USA das Programm der Empirical Social Resarch (vgl. Neurath 1988). Die Marienthalstudie wird heute oft als Wegmarke in der Geschichte der deutschsprachigen qualitativen Sozialforschung bezeichnet, wurde im deutschsprachigen Raum aber erst durch die Neuausgabe bei Suhrkamp 1975 einem breiteren Publikum bekannt. 1971 erschien sie erstmals in englischer Sprache und stieg dann mit einer Verzögerung von 40 Jahren zum ‚Klassiker‘ der empirischen Sozialforschung auf. Vgl. Fleck 1990; Müller 2008, 2013.

  4. 4.

    In der Einleitung zum zweiten Band von Praktische Sozialforschung, Beobachtung und Experiment (König et al. 1956) etwa bedauert König die „verhängnisvolle Scheidung von Natur und Kulturwissenschaften“ (20) zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Wiederaufleben von Introspektion und verstehender Soziologie habe damals zu einem Rückschritt hinter Comte geführt, und „das Grundpostulat aller Wissenschaft (und keineswegs nur der Naturwissenschaft), daß Beobachtungen wiederholbar und durch immer neue Beobachter kontrollierbar sein müssen, wurde ersetzt durch den Anspruch auf ‚Tiefe‘, mit dem die verstehende Soziologie ihre subtile Subjektivität zu verdecken suchte“ (21).

  5. 5.

    Siehe dazu auch den Beitrag von Ariane Leendertz in diesem Band.

  6. 6.

    In seiner Arbeit ‚The Stars Down to Earth‘ (2002 [1952/53]) sowie in den Protokollen zu seinem Seminar über ‚Probleme der qualitativen Analyse‘ aus 1961 zeigt Adorno eine Nähe zur Inhaltsanalyse, wie sie Kracauer (1952) vorgeschlagen hatte. Später hat sich Jürgen Ritsert (1972) systematischer mit dem Potenzial der Inhaltsanalyse für eine kritische Sozialforschung auseinandergesetzt.

  7. 7.

    Die Gruppendiskussion war die zentrale Methode im sogenannten ‚Gruppenexperiment‘ am IfS (Pollock 1955) und wurde später von Werner Mangold (1960) weiterentwickelt. Danach trat sie allerdings weitgehend in den Hintergrund, bis sie in den 1980er-Jahren von Ralf Bohnsack mit der Dokumentarischen Methode verknüpft wurde. Mit der Methodologie Lazarsfelds waren die Frankfurter weitgehend vertraut, stand ihr aber durchaus kritisch gegenüber. Adorno war zeitweilig selbst am BASR beschäftigt (Fleck 2007, S. 264 ff.), in der Zusammenarbeit mit Lazarsfeld zeigte sich aber sehr bald, dass ihre Auffassungen von empirischer Sozialforschung nicht in Einklang zu bringen waren (Jung 2013), stand ihr aber durchaus kritisch gegenüber. Adorno verließ das BASR letztlich aufgrund von methodischen Kontroversen mit Lazarsfeld (so berichten beide, vgl. Fleck 2007). Im Sommersemester 1961 bot Adorno in Frankfurt am Main ein Seminar zu ‚Problemen der qualitativen Analyse‘ an (vgl. Demirović 1999; Jung 2013), in dem er unter anderem einige Texte aus der Lazarsfeld-Tradition diskutierte. Die Seminarprotokolle (Braunstein 2016) zeigen, dass er sich letztlich vor allem auf die Seite von Kracauer und Herzog schlug, Texte aus der Tradition der Chicago School wurden nicht diskutiert. Das Desinteresse der Frankfurter an der Chicago School wird auch durch ihre Distanz zu Everett C. Hughes (einem Chicagoer Soziologen, Schüler von Robert E. Park und Ernest W. Burgess, Lehrer von Howard S. Becker, Erving Goffman und Anselm L. Strauss) belegt, der zwischen 1948 und 1959 dreimal für längere Zeit in Frankfurt war, um Gastlehrveranstaltungen zu halten (Fleck 2007, S. 447 ff.).

  8. 8.

    Das Forschungsteam bestand aus drei promovierten Philosophen und einem Anglisten mit guten Kenntnissen in marxistischer Theorie, aber weder Wissen noch Erfahrung im Bereich der empirischen Sozialforschung (Popitz 1985).

  9. 9.

    Zur Geschichte des SOFI vgl. auch den Beitrag von Martin Baethge und Michael Schumann in diesem Band.

  10. 10.

    Thomas P. Wilson (1970) fasste diese Strömungen rückblickend als Elemente des ‚interpretativen Paradigmas‘ zusammen – eine Bezeichnung, die sich vor allem im deutschsprachigen Raum durchgesetzt hat.

  11. 11.

    Siehe zum Positivismusstreit auch den Beitrag von Hans-Joachim Dahms in diesem Band.

  12. 12.

    Habermas’ Literaturbericht gilt bis heute als Ursprung der Rezeption von Cicourels Methodenkritik und der Ethnomethodologie im deutschsprachigen Raum. Schon ein paar Jahre vor seinem Erscheinen von wurde Fritz Sack 1965/66 im Rahmen eines Forschungsaufenthalts an der UC Berkeley auf die Ethnomethodologie aufmerksam (Sack 2010, S. 46) und vermittelte entsprechende Texte an seine Studierenden in Köln, darunter Elmar Weingarten (Gespräche der Autorin mit Weingarten am 08.11.2013 sowie Sack am 13.02.2014). Die beiden gaben 1976 zusammen mit Jim Schenckein einen einflussreichen Sammelband zur Ethnomethodologie mit Übersetzungen von Texten aus dem Amerikanischen heraus (Weingarten et al. 1976). Sack war Schüler und lange Zeit enger Mitarbeiter von König, unter anderem mitverantwortlich für die Herausgabe der KZfSS, nicht zuletzt durch seine Unterstützung konnten im Lauf der 1970er- und 80er-Jahre vereinzelt Beiträge zur interpretativen Soziologie in der KZfSS publiziert werden (vgl. dazu auch den Beitrag von Volker Dreier zur Geschichte der KZfSS in diesem Band). Sack veranstaltete außerdem 1972 einen Workshop zur Sprachsoziologie mit Ulrich Oevermann am ZIF Bielefeld.

  13. 13.

    Nicht zufällig war es Frigga Haug (eine zentrale Protagonistin der Frauenbewegung in Deutschland), die Cicourels Methodenkritik (1964/1970) ins Deutsche übersetzt hat.

  14. 14.

    Zur Rezeption des phänomenologischenWerks von Alfred Schütz vgl. auch den Beitrag von Gerd Sebald in diesem Band. Zur Rezeption des Sozialkonstruktivismus vgl. den Beitrag von René Tuma und René Wilke.

  15. 15.

    Interdisziplinäre Kooperation ist bis heute eines der herausragenden Merkmale der deutschsprachigen interpretativen Forschung. Ein Blick auf die disziplinären Hintergründe der AutorInnen einschlägiger Sammelbände zeigt ein breites Spektrum.

  16. 16.

    Die Objektive Hermeneutik und die in Konstanz gewachsenen wissenssoziologischen Zugänge wurden zum Großteil in drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten entwickelt.

  17. 17.

    Zu den US-amerikanischen Stipendiengebern wie der Ford und Rockefeller Foundation oder dem Fulbright Program kamen vermehrt deutsche Förderinstitutionen hinzu, unter anderem die Fritz-Thyssen-Stiftung (ab 1959) und die Volkswagen-Stiftung (ab 1962). Auch die DFG startete eine breite Förderinitiative für Auslandsaufenthalte. Durch diese Vielfalt an Förderschienen hatten viele spätere Zentralfiguren der deutschsprachigen interpretativen Forschung die Möglichkeit, im Rahmen von ein- bis zweijährigen Auslandsaufenthalten mit US-amerikanischen KollegInnen zusammenzuarbeiten und das Gelernte in die hiesige Methodenentwicklung einzubringen (z. B. Fritz Sack 1966/67, Uta Gerhardt 1973/74, Jörg Bergmann 1976/77, Karin Knorr-Cetina 1976/77, Fritz Schütze 1978/79, Thomas S. Eberle 1980–82, Hans-Georg Soeffner 1984 und Hubert Knoblauch 1990/91).

  18. 18.

    Das belegen unter anderem zahlreiche internationale Tagungen (unter anderem „Sprechakttheorie und Ethnographie der Kommunikation“ 1973 am ZIF in Bielefeld, „Research Problems in the Study of Face-to-Face Communication“ 1975 in Konstanz, „Research Problems in the Study of the Social Organisation of the Body“ 1977 in Gottlieben, etc.), Forschungsaufenthalte (Strauss verbrachte etwa 1975 ein Semester in Konstanz) sowie rege Korrespondenz.

  19. 19.

    Goffmans Buch Wir alle spielen Theater (orig. 1959, dt. 1969) fand schon vor der Übersetzung ein breites Publikum im deutschsprachigen Raum. Einige interpretative ForscherInnen der Nachkriegsgeneration erzählen heute, dass die Goffman-Lektüre sie überhaupt erst zum Studium der Soziologie gebracht hat. Goffman, Becker und andere amerikanische AutorInnen boten eine attraktive Alternative zu den oft schwer verständlichen und abgehobenen Texten der damals dominanten deutschsprachigen Soziologie, machten Lust auf eine Analyse des eigenen Alltags und boten Werkzeuge zur Dekonstruktion des normativen Status Quo, dem diese Generation im Zuge der 1960er-Jahre zunehmend skeptisch gegenüberstand.

  20. 20.

    Zur Geschichte des Instituts vgl. den Beitrag von Ulrike Thoms in diesem Band.

  21. 21.

    Die Mitglieder dieser Gruppe waren Matthes, Werner Meinefeld, Schütze, Werner Springer, Ansgar Weymann und Bohnsack – zu dieser Zeit alle Assistenten oder Studenten von Matthes. Jeder Text wurde von einem Team aus mindestens zwei Mitgliedern der Arbeitsgruppe übersetzt und zum Teil ausführlich kommentiert. Hauptverantwortlich für die beiden umfangreichen Rahmentexte (Einleitung und Nachwort) war Schütze. Die beiden Bände zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung der Gruppe mit den übersetzten Texten, zum Teil übersteigt der Umfang der Anmerkungen der Übersetzungsteams den Umfang des Textes selbst. Beide Bände haben binnen kurzer Zeit mehrere Auflagen erfahren: Band 1 wurde bis 1981 fünfmal, Band 2 bis 1976 dreimal aufgelegt. 1976 erschien ein weiterer Band der Arbeitsgruppe (Kommunikative Sozialforschung), der allerdings in seiner Wirkung hinter den ersten beiden Bänden zurückblieb.

  22. 22.

    Zur Rezeption von Symbolischem Interaktionismus und Ethnomethodologie in der deutschsprachigen Soziologie siehe auch den Beitrag von Jörg Bergmann und Bruno Hildenbrand in diesem Band.

  23. 23.

    Die Gruppen um Luckmann und Soeffner etwa bezogen sich stark auf die Sozialphänomenologie, bei Oevermann und Soeffner spielte die Hermeneutik eine zentrale Rolle (für einen Überblick siehe Hitzler und Honer [1997] 2002). Fast alle Gruppen bezogen sich auf die eine oder andere Weise auf den Pragmatismus bzw. Chicago School.

  24. 24.

    Im Zuge der 1970er-Jahre entstanden z. B. in Bonn, Konstanz und Frankfurt verschiedene Formen der Sequenzanalyse, und auch die Idee der Gruppeninterpretation (sehr wahrscheinlich inspiriert durch die Kontakte zur Gruppe um Strauss an der UCSF und KonversationsanalytikerInnen an verschiedenen Standorten) hat sich rasch verbreitet. Heute gilt ‚gemeinsam zu interpretieren‘ im deutschsprachigen Raum als Modus der Qualitätssicherung in qualitativ-interpretativen Forschungsprojekten (Reichertz 2013).

  25. 25.

    Vgl. dazu etwa Greverus (1969) und Brückner (1971). Die Hintergründe dieses nicht stattfindenden Dialogs zu beleuchten ist ein offenes Forschungsdesiderat.

  26. 26.

    Steinert hat Psychologie, Philosophie und Literaturwissenschaften studiert, 1967 in Wien promoviert und sich 1972 an der Universität Graz für Soziologie habilitiert. 1978 nahm er eine Professur in Frankfurt am Main an und wurde vor allem durch seine Arbeiten zur Kritischen Kriminologie bekannt. Gunter Falk promovierte 1967 in Philosophie und Soziologie, und war von 1969 bis zu seinem Tod 1983 Assistent an der Universität Graz, wo er sich 1980 für Soziologie habilitierte. Der größte Teil seines soziologischen Werks ist unveröffentlicht.

  27. 27.

    Vgl. dazu auch Christian Fleck zur „Geschichte des Instituts für Höherer Studien (IHS), Wien“ in diesem Band.

  28. 28.

    Vgl. dazu auch Christian Fleck zur „Soziologie in Österreich nach 1945“ in diesem Band. Girtler stand im Briefkontakt mit einigen Zentralfiguren der Empirischen Sozialforschung in Deutschland, unter anderem mit König.

  29. 29.

    Die Gründung der Sektion wurde 1973 auf der erwähnten Bielefelder Tagung beschlossen, 1976 von Norbert Dittmar, Richard Grathoff und Schütze beantragt und Anfang 1977 genehmigt. Sie löste innerhalb der DGS die zuvor von Luckmann geleitete Sektion Religionssoziologie ab. Treibende Kraft der Vorbereitungsjahre war Schütze, der erste Sektionssprecher war Soeffner. 2000 wurde die Sektion in „Sektion Wissenssoziologie“ umbenannt, was Ausdruck einer inhaltlichen Schwerpunktverlagerung aber auch einer zunehmenden Ausdifferenzierung des Felds qualitativer Forschung im Zuge der 1980er-Jahre war (Knoblauch 2000; Knoblauch et al. 2001). Zur DGS und ihren Sektionen siehe auch den Beitrag von Henning Borggräfe in diesem Band.

  30. 30.

    In der US-Forschungslandschaft war bereits in den späten 1960er-Jahren auch außerhalb der Empirical Social Research von ‚qualitativer Forschung‘ die Rede. Ein frühes Beispiel ist das vielgelesene Buch von Strauss und Barney Glaser (1967): The Discovery of Grounded Theory. Strategies for Qualitative Research. 1979 erschien mit Qualitative Sociology. A Method to the Madness (Schwartz und Jacobs 1979) ein weiteres Buch, in dem unter anderem Ethnomethodologie und Konversationsanalyse als Werkzeuge qualitativer Forschung vorgestellt werden.

  31. 31.

    Schütze spricht hier zwar von qualitativer bzw. quantitativer Sprachkompetenz (z. B. Schütze 1975, S. 246) oder ‚qualitativem Sprachwandel‘ (799), adressiert aber nicht die methodologische Unterscheidung von qualitativer und quantitativer Forschung.

  32. 32.

    Es handelt sich dabei um den ersten publizierten Text, in dem Oevermann und seine MitarbeiterInnen die Methode der Objektiven Hermeneutik geschlossen darstellen.

  33. 33.

    Weingarten war zu dieser Zeit bereits durch seine Arbeiten zur Ethnomethodologie bekannt (Weingarten et al. 1976), Hopf hatte einen vielbeachteten Aufsatz zum Interview veröffentlicht (1978). Beide kommen ihrer akademischen Sozialisation nach aus der Tradition der Empirischen Sozialforschung, was auch in Hopfs Text aus 1978 deutlich wird. Weingarten hat bei König und Sack in Köln und Regensburg studiert, Hopf promovierte in Berlin bei Mayntz.

  34. 34.

    Diese Einschätzung findet sich bereits 1986 in einem Text von Christian Lüders und Jo Reichertz. Sie sprechen davon, dass Mitte der 1970er-Jahre „zwei zunächst weitgehend getrennte, parallele Entwicklungen zusammen[liefen], aus deren Vermengung dann das entstand, was seit Ende der siebziger Jahre als „qualitative Sozialforschung“ in aller Munde ist“ (90). Sie zeigen zudem auf, dass die Heterogenität der Ansätze schon Mitte der 1980er-Jahre so groß war, dass „dieses verbindende Etikett nicht nur aus guten theoretischen Gründen (vgl. Bonß 1983, S. 218 f.), sondern auch vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungssituation zunehmend an Berechtigung verliert und nur noch mühsam als Überschrift für Überblicksartikel dienen kann“ (91).

  35. 35.

    Eine umfassende Aufarbeitung der Geschichte der empirischen Forschung in der DDR ist ein offenes Forschungsdesiderat.

  36. 36.

    Zum Stellenwert Qualitativer Forschung am Soziologischen Seminar der Universität St. Gallen siehe auch den Beitrag von Thomas S. Eberle und Niklaus Reichle zur „Geschichte der Soziologie in der Schweiz seit 1945“ in diesem Band.

  37. 37.

    Der Erfolg und das schnelle Wachstum beider Sektionen gehen unter anderem auf das Engagement von Eberle zurück, der 1998–2005 Präsident der SGS und 2007–2011 Vize-Präsident der ESA war und auch im Vorstand beider Sektionen und als deren Chair wirkte. Zur Geschichte der SGS sowie zur Geschichte der Soziologie in der Schweiz seit 1945 siehe auch die entsprechenden Beiträge von Thomas S. Eberle und Niklaus Reichle in diesem Band.

  38. 38.

    Unter anderem Sozialer Sinn, ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung und FQS – Forum Qualitative Sozialforschung (alle 2000 gegründet).

  39. 39.

    Manche Handbücher zeugen zudem von einer verstärkten Systematisierung der Vermittlung qualitativer Forschungsmethoden (z. B. Kleemann et al. 2009). Bachelor-Studiengänge, außeruniversitäre Forschungsinstitute und empirisch interessierte Disziplinen, in denen eine systematische Methodenausbildung fehlt, fordern zunehmend eine Systematisierung ein, die eine rasche Einarbeitung in verschiedenste Ansätze ermöglicht. Mit den englischsprachigen Bänden von Flick (2007) wurde außerdem ein Rück-Übersetzungsprozess eingeleitet, der mit Blick auf die historische Entwicklung der Qualitativen Sozialforschung im deutschsprachigen Raum bemerkenswert ist.

  40. 40.

    Details zu all diesen Initiativen enthält der Beitrag von Thomas S. Eberle und Niklaus Reichle zur „Geschichte der Soziologie in der Schweiz seit 1945“ in diesem Band.

  41. 41.

    Als Aufzeichnungsmedium wurden Bild, Film und Video bereits in den 1970er-Jahren verwendet (z.B. Lindner 1979). Eigene Analyseverfahren, die den Spezifika dieser Medien Rechnung tragen, haben sich jedoch erst in jüngerer Zeit entwickelt, vgl. Mohn (2002); Marotzki und Niesyto (2006); Bohnsack (2009) und Tuma et al. (2013). Zusätzlich und zum Teil unabhängig von den oben genannten Kontexten wurden Verfahren zur Transkription von Videodaten sowie zur Analyse von Bild-, Video- und Filmmaterial entwickelt.

  42. 42.

    Wie oben deutlich geworden ist, hat die Ethnografie eine längere Tradition in der deutschsprachigen Soziologie. So etwa bei Königs Navajo-Studien (siehe König 1983), in den Arbeiten von Knorr–Cetina, Hirschauer, Girtler, Rüdiger Lautmann und anderen.

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Ploder, A. (2018). Geschichte Qualitativer und Interpretativer Forschung in der deutschsprachigen Soziologie nach 1945. In: Moebius, S., Ploder, A. (eds) Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07998-7_37-2

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  1. Latest

    Geschichte Qualitativer und Interpretativer Forschung in der deutschsprachigen Soziologie nach 1945
    Published:
    10 October 2017

    DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07998-7_37-2

  2. Original

    Geschichte Qualitativer und Interpretativer Forschung in der deutschsprachigen Soziologie nach 1945
    Published:
    05 December 2016

    DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07998-7_37-1