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Grafiken und ihre (vermeintliche) Aussage

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Funktionen für Höhlenmenschen und andere Anfänger

Part of the book series: essentials ((ESSENT))

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Zusammenfassung

Im vierten und letzten Kapitel werden grafische Darstellungen in ihrer Gesamtheit noch einmal kritisch unter die Lupe genommen. Sie können nämlich nicht nur Aussagen verdeutlichen, sondern auch verfälschen. Aber auch ohne Koordinatensystem kann man „mit Zahlen lügen“.

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Notes

  1. 1.

    Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2009. Tabelle: Zeitreihe des Abfallaufkommens 1996–2006 (aus http://www.destatis.de/).

  2. 2.

    Zahlen des Statistischen Bundesamtes, Quelle: Grafik „Jährliche Preisveränderungsraten in Deutschland von 1952 bis 2007“ in http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation.

  3. 3.

    Textteile mit freundlicher Genehmigung des Stuttgarter Aktienbriefs „Börse Aktuell“ (ehem. Stuttgarter Aktien-Club) Nr. 06/2009S. 13 (http://www.boerse-aktuell.de/).

  4. 4.

    Quelle: http://www.bwinvestment.de/dow.txt.

  5. 5.

    Christoph Drösser: Zahlen für die Massen. ZEIT online 21.5.2008 (http://www.zeit.de/online/2008/21/statistik-internet-umsonst). Die „Do-it-yourself“-Statistikseite ist auf http://de.statista.com/.

  6. 6.

    Der Ausdruck „behindert“ („handycapped“) ist zumindest in den USA politisch inkorrekt. Bei körperlichen Gebrechen nennt man es „physically challenged“ („körperlich herausgefordert“), bei geistigen Defiziten „mentally challenged“. In England denkt man noch weiter: wer political correctness (pc) ironisiert, ist selbst nicht pc. Man spricht hier sogar nicht von mentally challenged persons, sondern von persons with special needs. Pc kann auch zu Sprachverstümmelung führen, wie Diane Ravitch zeigt (Ravitch 2004): Ein klarer deutlicher Ausdruck wird zugunsten verschwommener Formulierungen geopfert, um keiner Interessensgruppe zu nahe zu treten.

  7. 7.

    Dies war das „Will-Rogers-Phänomen“ (auch «stage migration effects» genannt, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Will-Rogers-Phänomen). Der US-amerikanische Komiker Will Rogers (1879– 1935) soll den Scherz gemacht haben: „Als die Einwohner von Oklahoma nach Kalifornien umzogen, hoben sie die durchschnittliche Intelligenz in beiden Staaten an.“ Peter Kleist schreibt dazu: „Zur Zeit der Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren wanderten viele Einwohner Oklahomas (die sog. „Okies“) nach Kalifornien aus. Rogers, selber 1879 in Oklahoma geboren, hielt wenig von den Auswanderern, aber noch weniger von den Kaliforniern, und ihm wird der folgende Ausspruch zugeschrieben: „When the Okies left Oklahoma and moved to California, they raised the average intellectual level in both states.““ (Quelle: Peter Kleist: Vier Effekte, Phänomene und Paradoxe in der Medizin – Ihre Relevanz und ihre historischen Wurzeln. Quelle: www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2006/2006-46/2006-46-194.pdf). Als Mediziner zieht er den Schluss: „Die Prognose eines Patienten kann sich verbessern, ohne dass sich an seinem Gesundheitszustand oder seinen Messwerten irgendetwas geändert hat. […] Durch neue Diagnoseverfahren wird ein Teil der Patienten in einer neueren Testgruppe jeweils einem höheren Erkrankungsstadium zugeordnet, als dies in der älteren Gruppe der Fall war. Als Folge davon verbesserte sich die Prognose sowohl in den unteren Krankheitsstadien (weil die Patienten mit einer schlechteren Prognose in das nächsthöhere migrierten) als auch die im fortgeschrittenen Stadium (weil die hochgestuften Patienten eine durchschnittlich bessere Prognose als diejenigen Patienten aufwiesen, die diesem Stadium vorher zugeordnet worden waren).“ (Text leicht modifiziert). Wir können Eddi helfen, denn im Grunde genommen ist die Erklärung sehr einfach: Otti verliert eine Ziege mit (für ihn) unterdurchschnittlicher Milchproduktion, deswegen steigt sein Durchschnitt an. Jonni bekommt eine Ziege mit (für ihn) überdurchschnittlicher Milchproduktion, deswegen steigt sein Durchschnitt an.

  8. 8.

    Jahrtausende später wurde es in das „Simpson-Paradoxon“ umbenannt, das zuerst 1951 von dem britischer Statistiker Edward Hugh Simpson untersucht wurde (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Simpson-Paradoxon). Peter Kleist (siehe vorige Anm.) schreibt dazu: „… dies allerdings zu unrecht, denn schon lange zuvor hatten der britische Mathematiker Karl Pearson (1899) und der schottische Statistiker George Udny Yule (1903) bereits auf dieses statistische Problem aufmerksam gemacht“. Geschichte frei nach Elke Warmuth, Stephan Lange: Materialien zum Kurs „Keine Angst vor Stochastik – Teil 1“ vom 12.06.2007 aus „Mathematik Anders Machen“ – Eine Initiative zur Lehrerfortbildung der Deutschen Telekom Stiftung (http://www.mathematik-anders-machen.de/index2.html). Quelle: www.schule-interaktiv.de/mathematik-anders-machen/…/download.pdf. Dort steht auch: „Eines der bekanntesten Beispiele für das simpsonsche Paradoxon geht auf eine Diskriminierungsklage gegen die Universität von Kalifornien in Berkeley zurück. Es wurde darauf verwiesen, dass im Herbst 1973 die Aufnahmequote für Frauen im Schnitt niedriger lag als die für Männer. Aber bei genauerem Hinsehen entpuppte sich der Vorwurf als grundlos und es stellte sich heraus, dass die Frauen bevorzugt solche Fächer wählten, die geringe Aufnahmequoten hatten. Männer hingegen wählten überwiegend die weniger überlaufenen Fächer mit hohen Aufnahmequoten.“

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© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Beetz, J. (2015). Grafiken und ihre (vermeintliche) Aussage. In: Funktionen für Höhlenmenschen und andere Anfänger. essentials. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06686-4_4

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