Zusammenfassung
Im Zuge der Internationalisierung haben Dienstleistungen sehr stark an Gewicht gewonnen, auch wenn ihnen im Vergleich zum Export von Gütern immer noch ein hohes Aufholpotenzial zugestanden wird. Unter dem Begriff des internationalen Dienstleistungshandels, häufig auch als „unsichtbarer Handel“ bezeichnet, versteht man die unterschiedlichen Zahlungsströme der einzelnen Länder, welche in den Zahlungsbilanzen erfasst werden (Stauss 1995b). Doch diese resultieren aus sehr unterschiedlichen Aktivitäten. Zum einen umfassen sie die Zinsen, Gewinne und Dividenden aus ausländischen Investitionen. Zum anderen beinhalten sie Transferzahlungen, z. B. Überweisungen von in Deutschland Beschäftigten in ihre Heimatländer oder Zahlungen Deutschlands an die EU. Diese beiden Bereiche sind für ein internationales Dienstleistungsmarketing nicht von Interesse, wohl aber die dritte Kategorie der Zahlungsbilanz. Diese umfasst Dienstleistungen, die von inländischen Wirtschaftssubjekten an Ausländer geliefert werden, bzw. die von Inländern in Anspruch genommenen Leistungen ausländischer Dienstleistungsangebote. Dienstleistungsexporte kommen nach dieser Definition zustande, wenn z. B. ausländische Unternehmen auf deutschen Messen ausstellen, deutsche Maschinen im Ausland gewartet werden oder Dienstleistungen deutscher Versicherungen von anderen Nationen in Anspruch genommen werden. Dienstleistungsimporte liegen bspw. dann vor, wenn deutsche Unternehmen ausländische Beratungsleistungen in Anspruch nehmen, deutsche Staatsbürger auf Mallorca Urlaub machen, sie in den USA studieren oder in Köln ein Konzert des Künstlers besuchen.
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Haller, S. (2015). Internationalisierung von Dienstleistungen. In: Dienstleistungsmanagement. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05205-8_9
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