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Akteure und ihre Spielräume: Kontexte, Zielgruppen, Koalitionen

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Interpretative Policy-Analyse
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Überblick

Policy-Diskurse sind nicht nur für die Definition politisch zu lösender Probleme zentral, sie weisen auch Personen oder kollektiven Akteuren eine bestimmte Rolle zu, sei es, dass diese überhaupt erst in eine Sprecherposition gebracht werden, dass ihnen Schuld oder Verantwortung zugeschrieben und/oder sie als Zielgruppe politischer Programme konstruiert werden. Das folgende Kapitel rekapituliert erstens die bereits aus den vorangegangenen Abschnitten bekannten Differenzen innerhalb post-positivistischer Arbeiten dahingehend, ob sie ihren Fokus auf handelnde und wissende Akteure richten, die dem Diskurs vorgängig sind, oder ob sie eine stärkere Betonung auf die Subjektwerdung durch den Diskurs legen (4.1). Unter 4.2 wird mit dem Konzept der „Tradition“ ein zwischen beiden Strömungen vermittelnder Zugriff eingeführt. Des Weiteren wird unter 4.3 die Rolle des (diskursiven) Kontextes als diskursiver Möglichkeitsraum beleuchtet.

Ein etwas anders gelagerter Ansatz, der unter 4.4 vorgestellt wird, begibt sich von der Ebene des Diskurses fort zur konkreten Analyse einzelner Policies und untersucht, welche Konstruktion von Zielgruppen mit ihnen verbunden ist. Die Arbeiten beleuchten, inwiefern Policies eine Botschaft darüber aussenden, was Regierungen tun sollten, welche Bürgerinnen und Bürger berechtigte Ansprüche haben und welche Art von politischer Beteiligung bei den verschiedenen Gruppen angemessen ist.

Für diskursspezifische Akteurskonstellationen interessiert sich Hajer (1995), der für eine Analyse von Diskurskoalitionen plädiert. Das Kapitel schließt mit einer Unterscheidung zwischen diesen Diskurskoalitionen und Paul Sabatiers Advokaten-Koalitionen, die die divergierenden Grundannahmen zur Handlungskoordination sowie zwischen interpretativen und neo-positivistischen Ansätzen erhellt (4.5).

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Notes

  1. 1.

    Sabatiers (1993, S. 119 f.) Advocacy-Koalitionsansatz beruht dabei auf drei zentralen Annahmen: Erstens können die Rolle des policy-orientierten Lernens und der daraus resultierende Policy-Wandel nur in einem längeren Zeitraum von etwa einem Jahrzehnt verstanden werden. Zweitens besteht für Sabatier der sinnvollste Weg, Wandel zu erfassen, darin, die Interaktionen in Policy-Subsystemen zu betrachten. Drittens können staatliche Maßnahmen ebenso konzeptualisiert werden wie handlungsleitende Orientierungen oder belief systems. Als Methoden zur Untersuchung des Inhalts von handlungsleitenden Orientierungen gelten ihm die Elitenbefragung, Panels informierter Beobachter, die Inhaltsanalyse von politischen Programmen sowie parlamentarischen Anhörungen und Publikationen von Interessenverbänden (Sabatier 1993, S. 134).

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Münch, S. (2016). Akteure und ihre Spielräume: Kontexte, Zielgruppen, Koalitionen. In: Interpretative Policy-Analyse. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03757-4_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-03756-7

  • Online ISBN: 978-3-658-03757-4

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