Zusammenfassung
Wenn man die Blutstillung unter dem Mikroskop im Tierexperiment beobachtet, so findet man folgende Reaktionen: Nach Durchschneidung eines größeren muskulären Gefäßes kontrahiert sich die verletzte Gefäßstelle konzentrisch. Innerhalb der ersten halben Minute entwickelt sich außerdem ein Plättchenthrombus, der sich pilzförmig extravasal vergrößert. Hierdurch wird das eröffnete Gefäßlumen zunehmend eingeengt, bis in spätestens 3 min der Plättchenpfropf impermeabel geworden ist und die Blutung steht. Anschließend sieht man am unverletzt gebliebenen Nachbargefäß, d. h. nach Venenverletzung an der begleitenden Arterie, nach Arteriendurchtrennung an der entsprechenden Vene, wie sich in Höhe des Plättchenpfropfes eine ringförmige Kontraktion ausbildet. Der wichtigste Faktor bei der Blutstillung ist nach unseren experimentellen Erfahrungen die Ausbildung eines genügend festen Plättchenthrombus. So manifestiert sich eine charakteristische Hämostaseinsuffizienz bei herabgesetzter Blutgerinnbarkeit darin, daß zwar eine Plättchenagglomeration an der Gefäßwunde entsteht, daß sie aber nicht ausreicht, um die Verletzungsstelle abzudichten. Die Blutungszeit ist infolgedessen auf mehr als 5 min verlängert.
Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
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Literatur
Schmid, E., u. S. Witte: Med. Welt 1962, 918.
Witte, S.: Die biologische Bedeutung der Blutgerinnung beim Menschen. Med. Grundlagenforschung, Bd. III, S. 522. Stuttgart: Thieme 1960.
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Witte, S., Schmid, E., Schricker, K.T. (1962). Untersuchungen über Einflüsse des Nervensystems auf die Blutstillung. In: Schlegel, B. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 68. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96029-1_17
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-8070-0254-5
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