Zusammenfassung
In seiner Schrift Ueber die Ungewifsheit des Todes erzählt Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836)1 eine romantische Geschichte, wie sie sich vor 200 Jahren tatsächlich ereignet haben soll: »Ein junger Mensch verliebte sich zu Paris in die Tochter eines reichen Bürgers, und sie sich in ihn; aber ihr Vater zwingt sie, einen Anderen zu heirathen. Nicht lange darauf verfällt sie vor Gram in eine Krankheit, und stirbt. Man begräbt sie, wie in Paris gewöhnlich, nach vier und zwanzig Stunden. Ihr erster Liebhaber, der der Sehnsucht nicht widerstehen kann, sie noch einmal zu sehen, gewinnt den Todtengräber, ihm das Grab zu öffnen. Es geschieht in derselben Nacht. Der junge Mensch... nimmt die Leiche heraus, und trägt sie in ein benachbartes Haus. Hier legt er sie ans Feuer, reibt sie mit warmen Tuchern, und sucht ihr unter tausend Umarmungen und Küssen das Leben wieder einzuhauchen. Und nach einigen Stunden ward ihm seine Mühe reichlich belohnt: sie fing an zu seufzen, und ihr Leben kehrte wieder...«2
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Anmerkungen
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Blumenthal-Barby, K., Hahn, S. (1997). Tod, Scheintod und Wiederbelebung. Eine medizinhistorische Betrachtung. In: Hahn, S. (eds) Und der Tod wird nicht mehr sein .... Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93690-6_3
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