Zusammenfassung
Das motorisierte Fahrzeug hatte sich in einem langwierigen Prozeß aus dem Pferdefuhrwerk entwickelt. Der Vorgang dauerte unter anderem deshalb solange, weil es nicht damit getan war, die Zugtiere durch eine Wärmekraftmaschine zu ersetzen. Das Rad diente beim Pferdefuhrwerk nicht zum Antrieb. Das war beim Antrieb durch eine Wärmekraftmaschine anders, die Antriebskraft mußte von den Rädern übertragen werden. Beim Pferdefuhrwerk wurde die Zugkraft von den Zugtieren von außen in das Fahrzeug eingeleitet. Beim maschinengetriebenen Wagen wurde die Antriebskraft von der am Wagen fest montierten Maschine erzeugt und — abgesehen von einigen Versuchen mit Schreitantrieb — über ein Getriebe auf die Räder übertragen. Der Antrieb und der Wagen bildeten nun nicht nur — wie seither beim Pferdefuhrwerk Pferd und Wagen — eine funktionelle, sondern auch eine konstruktive Einheit. Bei einer anderen Fahrzeugart, den Muskelkraftfahrzeugen, wurde die Muskelkraft der Arme und Beine der Insassen meist direkt auf ein Fahrzeugrad übertragen. Damit war eine vorübergehende — d.h. auf die Fahrzeit beschränkte — konstruktive und funktionelle Einheit von »Antrieb« und Fahrzeug gegeben. Der Mensch war also konstruktiv, funktionell und räumlich in den Antriebsmechanismus integriert. Das Rad trug nun nicht mehr nur das Fahrzeuggewicht, es diente meist auch zum Antrieb. Man kann Fahrzeuge nach deren Antrieb benennen. Beispiele sind Hippomobil, Vapomobil und Elektromobil.
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© 1994 Springer-Verlag Berlin, Heidelberg
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Krebs, R. (1994). Leichte Muskelkraftfahrzeuge Waren die Schrittmacher der Motorisierung. In: Fünf Jahrtausende Radfahrzeuge. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93553-4_8
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