Zusammenfassung
Seit Herrick (1933), Kleist (1937) und Papez (1937) ihre Vorstellungen zu den morphologischen Grundlagen der Emotionen formulierten, sind nahezu 50 Jahre experimenteller und klinischer Forschung vergangen. Dennoch kann heute von einer gültigen neuropsychologischen Theorie der Emotionen nicht die Rede sein. Ein wesentlicher Grund hierfür kann im begrenzten Nutzen tierexperimenteller Forschungsansätze zur Erhellung zentralnervöser Prozesse gesehen werden, bei denen der Aspekt des subjektiven Erlebens im Vordergrund steht. So können zwar in der tierexperimentellen Angstforschung die vegetativen, endokrinen und motorischen Elemente der Angst oder dessen, was man dafür hält, beobachtet und gemessen werden, aber der affektive Kern des Angsterlebens entzieht sich wegen seiner sprachgebundenen Vermittlung dem tierexperimentellen Zugriff. Der Analogieschluß, daß gleiches Verhalten auch gleiches Erleben bedeutet, bleibt unüberprüfbar und gewinnt auch nicht durch Hinzuziehen vegetativer, endokriner und motorischer Parameter an Schärfe, da die Möglichkeit einer funktionellen Abkoppelung dieser Komponenten vom eigentlichen Emotionserleben zumindest für die Wut und die epileptische Angst gesichert werden konnte (Bard, 1928; Fulton, 1951; Williams, 1956). Aus diesen Gründen werden in dem folgenden Versuch einer Darstellung der neuropsychologischen Grundlagen der Angst lediglich am Menschen erarbeitete Befunde berücksichtigt.
Is emotion a magic product, or is it a physiologic process, which depends on an anatomic mechanism?
James W. Papez
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Maurach, R. (1983). Neuropsychologie der Angst. In: Angst. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93245-8_4
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