Mißbildungen

Zusammenfassung

Die als Zyklopen bezeichneten Monstren, in deren Namen ihr hervorragendstes Charakteristikum, das einfache oder scheinbar einfache Auge, zum Ausdruck gelangt, weisen außer der Mißbildung der Augen noch solche des Gehirnes, der Nase und des Schädels auf. Nach E. Schwalbe und Josephy kann man sich die Entstehung der Mißbildung so vorstellen, daß aus dem Kopf ein median gelegener Keil, dessen Spitze nach hinten sieht, und der nach oben, nach dem Gehirn zu, breiter als unten in der Gegend des Mundes ist, herausgeschnitten ist und die Schnittflächen aufeinander gelegt sind. Die Augen rücken dadurch bis in die Medianebene an die Stelle der Nasenwurzel zusammen, und die Nase gelangt, wenn sie überhaupt vorhanden ist, als Rüssel, Proboscis der Zyklopen zur Ausbildung. Kundrat bezeichnet als Zyklopen alle diejenigen Monstren, bei denen die Augen einander soweit genähert sind, daß nur eine einfache Orbita vorhanden ist. Je nach dem Zustande der in der gemeinsamen Orbita gelegenen Augen, vom dicht Nebeneinanderliegen zweier ausgebildeter Bulbi bis zum vollständigen Verschmelzen derselben ohne nachweisbare Verdoppelung eines Teils, lassen sich noch verschiedene hier nicht näher zu beschreibende Unterabteilungen der Cyclopie abgrenzen (Abb. 1 u. 2).