Doppeltwirkende kompressorlose Zweitakt-Dieselmotoren für Schiffsantrieb

Zusammenfassung

Der doppeltwirkende kompressorlose Zweitaktmotor ist seit langem das Ziel des Großdieselmotorenbaues gewesen. Das ist erklärlich, denn die Verbindung der Doppelwirkung des Zweitaktes mit der kompressorlosen Betriebsweise verspricht eine Maschine von höchster Ausnutzung des Baustoffes bei idealer Einfachheit; bei jedem einzelnen Hub des Kolbens wird Arbeit geleistet, der Leerhub zwischen je zwei Arbeitshüben, den der einfachwirkende Zweitakt hat, entfällt, und noch wesentlich besser ist die Ausnutzung des Werkstoffes gegenüber dem einfachwirkenden Viertakt. Durch die Schlitzsteuerung des Kolbens fallen das Einsaug- und Auspuffventil mit ihrem Gestänge fort; der Luftkompressor, der trotz seiner in den letzten Jahren erheblich gesteigerten Betriebssicherheit doch immerhin Raum und Gewicht beanspruchte, Wartung erforderte und Leistung verbrauchte, wird überflüssig; das durch Flüssigkeitsdruck gesteuerte Brennstoffventil und das mittels Preßluft betätigte Anfahrorgan machen zusammen mit der Schlitzsteuerung jedes Ventilgestänge entbehrlich. In der doppeltwirkenden kompressorlosen Zweitaktbauart hat der Dieselmotor seine größte Einfachheit erreicht und kann daher bei richtiger baulicher Durchbildung mehr als jede andere Verbrennungskraftmaschine die beiden wichtigsten Forderungen des praktischen Betriebes, nämlich Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit, erfüllen.