Die Behandlung der Gewebsnekrosen und des Brandes

Zusammenfassung

Der Gewebstod tritt uns in der Form des trockenen und feuchten Brandes entgegen. Beim trockenen Brand kann die Abstoßung des toten Gewebes so gut wie ganz aseptisch vor sich gehen, besonders wenn sie nach Art der trockenen Schorfheilung eintritt. Stoßen sich jedoch größere tote Gewebsteile an, so wandern in der Regel auch beim trockenen Brand an der Demarkationsgrenze die parasitär lebenden Hautkeime ein und verursachen eine meist gefahrlose Eiterung. Die Auflösung des Körpergewebes an der Demarkationsgrenze findet beim trockenen Brand unter dem Einfluß körpereigner Fermente statt. Die mesodermalen Gewebe (Bindegewebe, Fett, Sehnen, Faszien, Knochengewebe) bilden überall eine Grenzschicht junger Zellen, und diese im Verein mit Leukozyten lockern den anfangs noch festen Gewebszusammenhang. Die autolytischen Fermente des absterbenden Gewebes dürften bei der Demarkation keine besondere Rolle spielen. Wir haben also beim trockenen Brand eine nach kürzerer oder längerer Zeit eintretende scharfe Abgrenzung durch den Demarkationswall.