Zusammenfassung
Wie bereits in der Einleitung mitgeteilt wurde, hat zuerst Schmidberger das Tier deutsch und lateinisch benannt. Die Bezeichnung Apfel-Afterblattlausl hat sich wegen ihrer Umständlichkeit nicht eingebürgert, jedoch wird der Schmidbergersche Name „Apfelsauger“ neben dem späteren „Apfelblattsauger“ und „Apfelblattfloh“ heute noch in Deutschland allgemein benutzt. Daß sich gelegentlich auch irreführende Vulgärnamen finden, wie z. B. für die Larven „Zucker- oder Honigmilbe“, sowie „Schmierläuse oder Schmiermilben“ (in der Provinz Brandenburg) und „Läuse“ (Niederelbe), ferner für die Imagines „grüne Mücken” oder „Fliegen“ (Niederelbe) sei nur kurz erwähnt. In den englisch sprechenden Ländern heißt der Schädling „apple sucker“, in Norwegen „eplebladloppen“ oder „eplesuger“, in Dänemark. „aeble-bladloppen“, in Schweden „äpplebladloppan“, in Holland „applebladvloo“, in Japan „Ringo-kijirami“, in Polen „miodówka jabloniowa“2.
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Literatur
Joh. Leonhard Frisch (1720) beschreibt unter dem Namen „Saugwurm auf den Eisen oder Erlen“ die Erlen-Psylla Psylla alni L. und bildet die Larven ab. Auch diese deutsche Bezeichnung für Psylliden konnte sich begreiflicherweise nicht halten.
Réaumur (1737, S. 351–362) nennt die Psylliden „falsche Blattläuse“ („desfaux pucérons“).
Löw (1880, S. 570–571, Anmerkung 11): „Linné hat im ganzen 17 Chermes-Arten aufgestellt. Hievon sind: Acht als Psyllodenarten wieder erkannt worden, nämlich: C. aceris, alni, betulae, buxi, ficus, fraxini, pyri und urticae; eine, die bekannte Fichtengallenlaus, Ch. abietis,welche zu den Aphiden gehört; drei bloß benannt, aber nicht beschrieben, nämlich: 1. Ch. cerastii,von welcher Linné nichts weiter angibt, als daß durch sie Deformationen an Cerastium viscosum entstehen; 2. Ch. fagi,von der Linné bloß sagt: „Habitat in Fagi sylvaticae foliis“ und dabei eine Abbildung Réaumurs zitiert, welche eine Aphidenart, die bekannte Phyllaphis fagi L. darstellt; 3. Ch. ulmi,unter welchem Namen LINNÉ eine Larve beschreibt, die wahrscheinlich einer Pemphigus-Art angehört; eine, die Ch. graminis,einganz räthselhaftes Insekt, aber jedenfalls keine Psyllode, weil schon Linné selbst, ganz entgegen dem Wortlaute seiner Gattungsdiagnose
von ihr sagt: „pedes non saltatorii“; vier gewiß auch Psyllodenarten, welche aber bis jetzt noch nicht entziffert werden konnten, einerseits weil sie von Linné viel zu ungenügend beschrieben wurden, andererseits weil die Pflanzen, nach denen Lrxné sie benannt hatte, wahrscheinlich gar nicht ihre Nährpflanzen sind. Diese Arten heißen: Ch. calthae, quercus, salicis und sorbi.“
Als schädlich werden außer dem Apfelsauger folgende Arten genannt (Zacher, 1916): Psylla pyri L., pyricola FST., pyrisuga FsT. an Birne; Psylla isitis Buxr. am Indigo in Behar; Phytolyma lata Scott an Chlorophora excelsa; Phacosema Zimmermanni Aulma. an Khaja senegalensis; Trioza viridula ZETT. an Mohrrüben; Diaphorina citri Kuws. an Citrus.
Auf Sorb us lebt anscheinend eine von Ps. mali deutlich unterscheidbare andere Species: Psylla sorbi L. (vgl. Edwards, 1918).
Hegz, G.: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. München: Lehmanns Verlag.
Nach: E. Friedrich: Handatlas. Berlin 1926.
Nach: Hauptstelle für Pflanzenschutz Dresden (1926) und Anonymus (1926).
Nach Abschluß dieser Arbeit hat Weber (1929) die gesamte Morphologie des Psylla-Kopfes sehr genau dargestellt und viele Unklarheiten beseitigt.
Die Borstenkammer durchbohrt das Bauchmark hinter dem Unterschlundganglion.
Ich muß auch an dieser Stelle auf die Arbeit von Weber (1929) verweisen, der die Morphologie des larvalen und imaginalen Thorax ausführlich behandelt.
Šulc, K.: Pseudovittellus und ähnliche Gewebe der Homopteren sind Wohnstätten symbiontischer Saccharomyceten. Sitzgsber. Kgl. Böhm. Ges. d. Wiss. Prag 1910.
Bei der Reduktion von Segmenten schwinden nach Heymons ( 1899, S. 537 bis 556) zuerst die Sternite, so daß gelegentlich auch ventral gelegene Teile tergale Bildungen sind.
Mixxnewicz (1927) gibt gute farbige Abbildungen der fünf Larvenstadien.
Minxiewicz (1927) bildet in seiner Fig. 19 ein II. Larvenstadium mit acht abdominalen Stigmenpaaren ab.
Anscheinend ist Minkiewicz (1927) der gleichen Ansicht.
Schmidberger (1837) beobachtete die erste Copula am 6. September, nachdem er bereits einige Tage zuvor reife Eier aus einem Weibchen herauspräpariert hatte, und schloß daraus, daß die Eier regelmäßig vor der Begattung reif werden.
Diese Hypothese wird u. a. auch von Wittmann (1919) und von Mixxle wicz (1927, II) aus verschiedenen ernsthaften Gründen abgelehnt.
Schmidberger (1837) gelang das Vortreiben erst im März.
Das an der Niederelbe in den Sommermonaten mehrfach beobachtete plötzlich einsetzende Abfallen zahlreicher, anscheinend gesunder Blätter dürfte zwar auch mit dem starken Psyllabefall zusammenhängen, wenngleich die primäre und stärkste Ursache des Blattfalles in den eigenartigen Bodenverhältnissen zu suchen sein wird (Speyer, 1926, S. 95–97; Rothe, 1928 ).
Nach Nikolky (1927) erreichen Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum) nicht die normale Größe, wenn sich ihre Larven in Blütenknospen entwickeln, an denen Psyllalarven saugen.
Slingerland, M. V. und C. R. Crosby: Manual of Fruit Insects. New York 1924.
Küster (1925) ist der Ansicht, daß die enge Pflanzweise nur indirekt den Apfelsauger begünstigt, indem die Bäume durch zu engen Stand geschwächt, und geschwächte Bäume von Psylla mali mit Vorliebe angegriffen werden. — Beweise hierfür konnte ich an der Niederelbe nicht finden.
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Speyer, W. (1929). Der Apfelblattsauger (Psylla mali Schm.). In: Der Apfelblattsauger. Monographien zum Pflanzenschutz, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90948-1_2
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