Zusammenfassung
Wir haben die erfreuliche Thatsache zu verzeichnen, dass nunmehr an allen deutschen Hochschulen Unterricht in der Ohrenheilkunde erteilt wird; damit ist eine von den Ohrenärzten Deutschlands seit lange gestellte Forderung im Princip erfüllt und eine seit lange schmerzlich empfundene Lücke im akademischen Unterricht ausgefüllt. Nunmehr wird auch die Kenntnis der Ohrenheilkunde unter den praktischen Ärzten sich mehr verbreiten und dadurch einem grossen Teile der an Erkrankung eines der wichtigsten Sinnesorgane, dem Gehörorgan, Leidenden Erhaltung der Funktion und, was noch mehr sagen will, sehr häufig auch des Lebens gesichert sein. Gerade die Unkenntnis des letzteren Umstandes, dass die eiterigen Entzündungen des Ohres, akute sowohl wie chronische, das Leben des Betroffenen im höchsten Masse gefährden, ist, wie die tägliche Erfahrung der Ohrenärzte zeigt, unter den praktischen Ärzten noch sehr gross und dem gegenüber eine Unterrichtung der Studierenden über die einschlägigen Verhältnisse dringendes Bedürfnis. In gleicher Weise ist die Vernachlässigung der schleichend verlaufenden Mittelohrprozesse, die zur Schwerhörigkeit führen, noch häufig genug auf die auch bei den Ärzten vorherrschende falsche Ansicht zurückzuführen, dass eine Behandlung aussichtslos sei, während thatsächlich in einer grossen Anzahl von Fällen bei frühzeitigen Eingriffen die Erhaltung des Hörvermögens erzielt werden kann.
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Walb, H. (1894). Über den Unterricht in der Ohrenheilkunde an den deutschen Hochschulen. In: Guttstadt, A. (eds) Klinisches Jahrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90868-2_4
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