Zusammenfassung
Die von Joh. Müller (1834 und 1837)1) und Volkmann (1844) begründete, von Bidder (1852), Eckhard (1860), Marchand (1878) u. a. ausgebaute Ganglientheorie der Herztätigkeit, wonach die automatische Reizbildung im Wirbeltierherzen und die Koordination seiner Bewegungen in den Herzganglien statthabe, während die Erregungsleitung in den intrakardialen Nervenfasern erfolge, ließ sich nach dem Stande der neueren, physiologischen Forschung nicht mehr aufrecht erhalten. Es gab allerdings schon früher verschiedene Beobachtungen, die mit der obigen Auffassung nicht vereinbart werden konnten. So war bereits von Bidder und später von Gaskell (1883) festgestellt, daß nach einer vorsichtigen Entfernung der Atrioventrikularganglien des Froschherzens die Erregungsleitung von den Vorhöfen zur Kammer nicht gestört ist; auch die Exstirpation des unteren Stückes der Vorhofscheidewand mit den darin befindlichen Nerven fand Gaskell für die atrioventrikuläre Erregungsleitung ohne Belang. Übrigens hatte auch schon Eckhard (1858) beobachtet, daß die Durchschneidung der Scheidewandnerven die atrioventrikuläre Koordination nicht beeinflußt. Später hat dann sogar F. B. Hofmann (1895) gezeigt, daß aus dem Froschherzen die Hauptmasse der intrakardialen Ganglien herausgeschnitten werden kann, ohne daß Herzstillstand eintritt oder auch nur die Koordination der Herzschlagfolge beeinträchtigt wird.
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Haberlandt, L. (1924). Untersuchungen über das Wesen des Herzschlages. In: Kraus, F., et al. Ergebnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde. Ergebnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde, vol 26. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90639-8_6
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