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Kreativität und Genie in der Literatur

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Kreativität

Part of the book series: Heidelberger Jahrbücher ((HJB,volume 44))

Zusammenfassung

Kreativität in der Literatur — wie in der Kunst überhaupt — hat viele Namen. Eine ihrer Grundvoraussetzungen ist das ‚Talent‘ oder die ‚Begabung‘. Doch darüber verfügt nahezu jeder professionelle Schreiber. Es bedarf weiterer Eigenschaften wie der ‚Phantasie‘ als die Gabe zur freien Assoziation und zur Vergegenwärtigung des Nichterlebten, der ‚Originalität‘ als das Signum der Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit, ferner der ‚Intuition‘ als das Ver­mögen zur Antizipation oder Vorahnung von Entwicklungen (in diesen Zusammenhang gehört auch die ‚Sensibilität‘) sowie der ‚Erfindungsgabe‘ (Invention), welche die Rekombination von bekannten Fakten zu etwas grundsätzlich Neuem bezeichnet. Das Vorliegen dieser Dispositionen muss aber auch zu nachweislichen Resultaten führen; insofern ist die ‚Produktivi­tät‘ ebenfalls ein Kriterium von Kreativität. Sofern letztere ein allgemein­menschliches Maß zu übersteigen scheint, wird ihr auch ein Anstoß ‚von außen‘ zugebilligt: die ‚Inspiration‘. Bei den Inspirationsquellen kann es sich entweder um transzendente Entitäten wie Götter oder Musen handeln oder aber, sofern religiös-mythologische Grundierungen fehlen, um außerge­wöhnliche bis abnorme kognitive Fähigkeiten als Folge zerebraler (im medi­zinischen Sinne ‚exogener‘) Ursachen.

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Rainer M. Holm-Hadulla

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© 2000 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Huber, P. (2000). Kreativität und Genie in der Literatur. In: Holm-Hadulla, R.M. (eds) Kreativität. Heidelberger Jahrbücher, vol 44. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87237-2_11

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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