Die essentielle Hypertonie

Zusammenfassung

Unter den in allgemeinem Anstieg begriffenen Kreislauferkrankungen führt die Hochdruckkrankheit. Besonders in den westlichen Ländern sind Hochdruck und dessen nachfolgende Krankheiten eine häufige Todesursache. Nach der Mortalitätsstatistik der USA sind rund 25–30 °/o aller Todesfälle bei Personen von 50 Jahren und darüber auf essentielle Hypertonie zurückzuführen (nach Fahr, Gubner u. a.). Betrachten wir die unter den Hypertoniefolgen häufige Todesursache, die Gehirnblutung, so hat sie in den letzten drei Jahrzehnten auch in der Deutschen Bundesrepublik zugenommen (s. Tab. 1). Zwar ist die der Apoplexie meist zugrunde liegende Arteriosklerose nicht (Table) ausschließlich Hypertoniefolge, aber es steht doch fest, daß ein großer Prozentsatz der Arteriosklerotiker hochdruckkrank ist oder war. Umgekehrt haben nach Wakerlin 60% aller Hypertoniker klinische Zeichen einer Arteriosklerose. So darf die Hirnblu­tung doch als Richtmaß für die Hypertoniehäufigkeit gelten. Ihr Anstieg in der Bundesrepublik ist auch auf die Zunahme der durchschnittlichen Lebenserwartung zurückzu­führen. Die gleichzeitige Zunahme der Sterberate an Gehirnblutung jenseits des 60. Le­bensjahres zeigt aber, daß ein echtes Anwachsen hypertoniebedingter Todesursachen zu verzeichnen ist (s. Tab. 2). Wenn man berücksichtigt, daß unter den gleichfalls zu­nehmenden tödlich endenden Herzkrankheiten ein nicht kleiner Anteil Hochdruck­folgen sind und sich auch unter den »Nierenkrankheiten« manche vaskuläre Schrumpfniere befindet, so nehmen hypertoniebedingte Todesursachen allgemein die erste Stelle ein.