Zusammenfassung
Wir wissen, dass die Menschen der Steinzeit bereits zeltähnliche Gebilde kannten. Auf Jagdausflügen erlegte Grosstiere konnten nicht heimtransportiert werden; sie wurden an Ort und Stelle zerlegt und gegen die Witterung durch ein Dach aus Zweigen oder Fellen geschützt. Der urzeitliche Mensch musste dann oft weit entfernt von seiner Höhlenbehausung nächtigen und sich ein primitives Zelt errichten. Man hat entsprechende Wandmalereien aus dem Rentierzeitalter vor 15 000 bis 25 000 Jahren gefunden. Sie zeigten eindeutig Zelte mit einem Mittelmast und seitlichen Streben. Die Nomaden und die Hirtenvölker Asiens und Nordafrikas sind bis heute dem Zelt in verschiedener Form treu geblieben. Aber auch alle sesshaften Kulturvölker wie Babyloner, Ägypter und Griechen benutzten Jagd- und Kriegszelte. Die Römer waren Künstler des Zeltbaus, beispielsweise in Form des hausähnlichen „Tabernaculums“ oder des Soldatenzeltes „Contubernicum“. Im Mittelalter statteten Könige und Fürsten ihre Kriegszelte mit grossem Luxus aus, wie die mit kostbaren Burgunderteppichen belegten Feldherrenzelte Karls des Kühnen oder die Türkenzelte vor Wien bewiesen. Bei Ritterturnieren wurden oft ganze Zeltstädte errichtet. Doch trotz des Rufes Rousseaus „Retour ä la nature“ und trotz der Empfehlung des Philantropen Basedows, für Schulreisen im Sommer Zelte zu benutzen, und auch trotz des Hinweises Goethes an Eckermann „Der Mensch sollte in Zelten wohnen“ liess die Entwicklung des Campingwesens recht lange auf sich warten.
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Biener, K. (1990). Anhang: Sporthygiene des Campingwesens. In: Grenzbereiche der Sportmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75429-6_27
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