Linksventrikuläre segmentale Wandbewegung und Tl-201-Szintigraphie bei KHK in Ruhe und unter Belastungsangina

Zusammenfassung

Bei 22 Pat. — 17 mit KHK u. 5 mit normalen Kranzgefäßen — wurden in Ruhe u. während Angina pectoris (AP) bei maximal möglicher Ergometer-Belastung biplane Lävogramme (LVG) angefertigt. Unter gleichen Bedingungen wurden TL-201- Szintigramme (T1-Sc) in 4 Projektionen angefertigt (PHO-Gamma LEM, Searle, Data-General-Rechner, 2mCi 201-T1). Die Ventrikulogramme wie die Szintigramme wurden von je 2 Untersuchungen unabhängig voneinander nach lokalen Wandbewegungsstörungen bzw. Tl-Aufnahmedefekten ausgewertet u. anschließend mit > 50%igen Verengungen in den Kranzgefäßen korreliert. Ergebnisse:

• 1. Die Sensitivität für das Vorhandensein einer KHK betrug im Tl-Sc 77% in Ruhe u. 94% unter Belastung; im Ventrikulogramm 82% (Ruhe) u. 100% (Belastung). Die Spezifität des Tl-Sc war 85% (Ruhe) u. 80% (Belastung); die des Ven- trikulogramms 100% (Ruhe; Belastung).

• 2. Die Zahl der 003E; 50% verengten Gefäße wurde im Tl-Sc in Ruhe in 38% u. unter Belastung in 45% richtig vorausgesagtem Ventrikulogramm betrug die richtige Voraussage in Ruhe 52% u. unter Belastung 90%. Die Spezifität war 90% mit beiden Methoden (Ruhe; Belastung).

• 3. Die Sensitivität des Tl-Sc für LAD u. RCA-Stenose betrug unter Belastung ca. 70%, für Circumflexbefall nur 30%; durch das Belastungs-LVG dagegeben wurde Befall jeder der 3 Kranzarterien mit mehr als 90%iger Sensitivität u. Spezifität vorausgesagt. Schlußfolgerung: 1. Das Ruhe-LVG spiegelt nicht die Zahl der > 50% stenosierten Kranzgefäße wieder; während maximaler Belastungs-AP dagegen weisen > 90% der Myokardsegmente, die durch kritisch stenosierte Gefäße perfundiert werden, Wandbewegungsstörungen auf. Die Wandbewegungsstörung ist hoch sensitiv für Ischämie. 2. Die Zahl der befallenen Gefäße u. ischämischer Areale wird aufgrund des Tl-Sc in Ruhe und bei Belastung unterschätzt.