Der Laser in der Neurochirurgie

Zusammenfassung

Die Wirkung des CO₂-Lasers auf das Zentralnervensystem wurde erstmals von Stellar et al. (1974) studiert. Auch haben diese Autoren versucht, therapeutische Konsequenzen zu ziehen, indem sie maligne Gliome durch Laserphotokoagulation zu verkleinern versuchten. Die Ergebnisse waren unbefriedigend. Ebenso unbefriedigend verliefen Versuche, den Neodym-YAG-Laser am Nervensystem einzusetzen. Hingegen erwiesen die Studien von Karbe et al. (1976) und Leheta und Gorisch (1976), daβ für das Präparieren an und in der Nervensubstanz nur der CO₂-Laser geeignet ist, und zwar wegen der genau dosierbaren, geringen Eindringtiefe. Für die technische Anwendbarkeit von gröβter Bedeutung war der Vorschlag von Ascher, den unsichtbaren CO₂-Funktionslaser mit einem He-Ne-Pilotlaser auszurüsten, der den Fokus (und damit die gröβte Leistungsdichte) erst sichtbar macht und es damit ermöglicht, aus dem oft engen Operationsfeld ein die Sicht störendes Führungsinstrument fernzuhalten. Die Erzeugerfirma des Sharplan 791 (Laser Industries Ltd. Co, Tel Aviv, Israel) griff diese Anregung auf und ergänzte das Gerät in der gewünschten Form. Ferner wurde, ebenfalls auf Empfehlung von Ascher, ein Adapter entwickelt, der gestattet, das CO₂-Strahlenbündel in das Operationsmikroskop einzuspiegeln und von einem Schaltpult aus zu dirigieren (Abb. 14.1). In Tierversuchen und histologischen Studien wurde die Einwirkung des CO₂-Laserstrahls im Fokus bei unterschiedlichen Leistungsauslässen und unterschiedlichen Einwirkungszeiten — also gepulst, wie auch CW und defokussiert — geprüft und zur Gewinnung therapeutischer Parameter herangezogen. Rasterelektronenoptische Studien erwiesen zwingend, daβ der CO₂-Laser Nervengewebe unvergleichlich schonender trennt, als die sonst bei der Präparation üblichen Sauger und Spatel, ja sogar schonender als das Diathermiemesser (Ascher 1977).