Zusammenfassung
Als Kekulé seine Theorie der aromatischen Verbindungen entwickelte, sprach er sich über die Chinone in folgender Weise aus1): „Die offene Kette findet sich im Chinon, im Chloranil und den wenigen Verbindungen, die zu beiden in naher Beziehung stehen,“Graebe, dem diese Ansicht nicht mit dem leichten Übergang von Chinon in Hydrochinon im Einklang zu stehen schien, suchte2) „durch eine experimentelle Untersuchung zu prüfen, ob es nicht richtiger sei, das Chinon entsprechend der Formel auf die geschlossene Kette zurückzuführen“. Da Chinon damals noch eine schwer zugängliche Substanz war, so wählte er das Chloranil als Ausgangspunkt seiner Arbeit. Nachdem er gefunden hatte, daß aus diesem beim Erhitzen mit Phosphorchlorid entsprechend der Gleichung
Hexachlorbenzol entsteht, sagte er: „Diese Reaktion sowie das Verhalten des Chinons gegen reduzierende Substanzen, durch welche ein — Dioxybenzol und nicht der Körper C6H6(OH)2 entsteht, der sich bilden müßte, wenn im Chinon wie im Aceton der Sauerstoff ganz an Kohlenstoff gebunden wäre, lasse sich am einfachsten durch Annahme obiger Formel erklären.
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Literatur
) A. 137, 134 (1866).
) Z. 10, 39 (1867).
) A. 146, 1 (1868).
) B. 6, 137 (1873).
) B. 6, 168 (1873).
) B. 7, 578 (1874).
) B. 17, 213 (1884).
) A. 114, 313 (1860).
) Z. 11, 213 (1868).
) Über die Konstitution des Naphtalins und der Naphtochinone Z. 11,114 (1868).
) A. 137, 346 (1866).
) A. 149, 1 (1869).
) B. 12, 2306 (1879).
) Victor Merz (1839–1904) war in Odessa geboren, studierte unter Städeler in Zürich, habilitierte sich daselbst an der Universität, an der er 1870 zum Professor und Direktor des Laboratoriums ernannt wurde. 1893 zog er sich ins Privatleben zurück. Von seinen vielen wertvollen, die organische Chemie betreffenden Arbeiten hat er einen großen Teil zusammen mit dem sieben Jahre jüngeren Freunde W. Weith ausgeführt.
) Z. 11, 393 (1868).
) B. 6, 402 (1873).
) Karl Lieber mann, am 23. Februar 1842 zu Berlin geboren, studierte in seiner Vaterstadt und in Heidelberg. Er hat unter Baeyer seine Doktorarbeit über Derivate des Allylens ausgeführt und darauf, um sieh der Industrie zu widmen, zuerst in einer Fabrik in Mülhausen und dann in der seinem Vater gehörenden Kattundruckerei gearbeitet. 1867 kehrte er in das Laboratorium von Baeyer zurück, zu dessen Nachfolger an (1er Gewerbeakademie er 1872 ernannt wurde. Bis zum Jahre 1914 hat er unermüdlich und erfolgreich als Professor der organischen Chemie an der Technischen Hochschule unterrichtet und seine zahlreichen Untersuchungen ausgeführt und ist, bald nachdem er in den Ruhestand getreten war, am 28. Dezember 1914 gestorben. Der Nekrolog auf ihn ist von Wallach und Jacobson verfaßt. B. 51, 1135.
) A. 183, 257 (1876).
) B. 13, 36 (1880).
) B. 16, 43 (1883)
A. 189, 153 (1877).
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) G. 12, 293 (1882).
) B. 17, 1943 (1884).
) Siehe fünfundzwanzigstes Kapitel, S.120.
) A. 139, 307 (1866).
) A. Suppl. 7, 257 (1869).
) A. ch. [4] 12, 27 (1867).
) Siehe Kapitel 56.
) B. 5, 1070 (1872).
) Heinrich Caro (1834–1910), zu Posen geboren, war von 1852–1855 Schüler des Gewerbeinstituts in Berlin, dann einige Zeit in Mülheim a. Ruhr in einer Kattundruckerei in Stellung, wurde 1859 in Manchester Assistent von John Dale. Nachdem er ein Patent auf eine Verbesserung der Mauveindarstellung genommen hatte, wurde er Associé von Roberts Dale & Cie. Nach Deutschland zurückgekehrt, trat er 1868 in die Badische Anilin- und Soda-Fabrik ein, wurde Leiter des wissenschaftlichen Laboratoriums und später Mitglied des Vorstandes. Von 1899 bis zu seinem Tode gehörte er dem Verwaltungsrat dieser Fabrik an. In diesen verschiedenen Stellungen beteiligte er sich von den ersten Anfängen der Teerfarbenindustrie an aufs erfolgreichste an deren Entwicklung, die er auch in interessanter Weise in B. 25, R. 955 (1892) geschildert hat. In dem von Bernthsen auf Caro verfaßten Nachruf, B. 45, 1987, ist gleichfalls viel wertvolles Material zur Geschichte jener Industrie enthalten.
) S. 2003 des Nekrologs auf Caro. In demselben hat auch Bernthsen die Schwierigkeiten geschildert, die mit der Patentierung verbunden waren.
) B. 3, 634 (1870).
) A. 160, 132 (1871).
) B. 3, 694 (1870).
) Ludwig Barth von Barthenau (1839–1890), in Roveredo geboren, war ein Schüler von Hlasiwetz, zu dessen Nachfolger in Innsbruck er 1867 ernannt wurde. 1876 wurde er an die Universität in Wien berufen. Sein Forschergebiet betrifft wie das seines Lehrers wesentlich die Untersuchung pflanzlicher Produkte und die der hydroxylierten aromatischen Verbindungen. Nekrolog in B. 24, Ref. 1089.
) A. 164, 113 (1872) und 170, 100 (1873).
B. 7, 968 (1874).
) C. r. 79, 69 (1874).
) B. 7, 152 (1875).
) B. 11, 1610 (1878) und A. 212, 23 (1882).
) Rudolf Nietzki (1847–1917), in Heilsberg (Ostpreußen) geboren, widmete sich anfangs der Apotheker Laufbahn, zog es aber 1871 vor, Privatassistent von A. W. Höfrnann zu werden. 1874 wurde er Analytiker in einer Schwefelsäurefabrik. Da ihm diese Tätigkeit nicht zusagte, nahm er 1876 eine Assistentenstelle bei Franchimont in Leyden an. 1879 trat er in das wissenschaftliche Laboratorium der Farbenfabrik von Kalle & Co. ein. Vier Jahre später gab er diese Stellung auf und habilitierte sich an der Universität Basel. 1887 wurde er daselbst außerordentlicher und 1895 ordentlicher Professor. Der Anfang einer schweren Krankheit nötigte ihn, im Jahre 1911 seine Entlassung zu nehmen. Ein von H. Rupe verfaßter Nekrolog ist in Ch. Z. 1918, S. 101 erschienen.
) B. 10, 1934 (1877) und 11, 1610 (1878).
) B. 11, 713 (1878).
) B. 18, 499 (1885).
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Graebe, C. (1920). Die Chinone und die-Konstitution von Naphtalin und Anthracen. In: Geschichte der organischen Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65017-8_56
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