Zusammenfassung
Es ist unmöglich, Wissenschaft zu betreiben, ohne eine Sprache zu verwenden, die aus einer Vielzahl von Metaphern besteht. Die gesamte moderne Wissenschaft befasst sich mit dem Versuch, Phänomene zu beschreiben, die nicht unmittelbar vom Menschen erfahren werden können, so zum Beispiel Kräfte und Prozesse, die wir nicht direkt wahrnehmen können, weil sie entweder zu klein sind, wie etwa Moleküle, oder aber zu unermesslich, wie das Universum, oder weil sie das Ergebnis von Prozessen sind, die unsere Sinne nicht wahrnehmen können, wie elektromagnetische Strahlen, oder weil sie das Resultat von extrem komplizierten Interaktionen sind, wie das Entstehen eines individuellen Organismus von seiner Zeugung als befruchtetes Ei an. Erklärungen für solche Phänomene müssen notwendigerweise eine metaphorische Sprache beinhalten, sind sie nicht lediglich formale Vorschläge, eingespannt in eine erfundene technische Sprache, sondern vielmehr in dem Bestreben formuliert, ein Verständnis der Welt zu vermitteln, das unseren einfachen Erfahrungen entspricht. Physiker sprechen von „Wellen“ und „Partikeln“, obwohl es keinMedium gibt, in dem sich diese „Wellen“ ausbreiten und keine Solidität dieser „Partikel“.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
A. Rosenblueth & N. Weiner, „Purposeful and non-purposeful behavior“, Philosophy of Science 18 (1951).
D. S. Bendall ed., Evolution from Molecules to Men (Cambridge: Cambridge University Press, 1983).
Walter Gilbert, „A vision of the Grail“, in Daniel J. Kevles & Leroy Hood, The Code of Codes: Scientific and Social Issues in the Human Genome Project (Cambridge, Mass.: Harvard University Press, 1991).
Thomas S. Ray Jr., „Growth correlation within the segment in the Araceae“, American Journal of Botany 73 (1986): 993–1001.
J. Clausen, D.D. Keck & W.W. Heisey, Experimental Studies on the Nature of Species, Vol. 3: Environmental Responses of Climatic Races of Achillea. Carnegi Institution of Washington Publication 581 (1958): 1–129.
W. A. Russell, „Comparative performance for maize hybrids representing different eras of maize breeding“, in Proceedings of the 29th Annual Corn and Sorhum Research Conference, Ames, Ia., 1974 (Washington: American Seed Trade Association).
A. R. Jensen, „HowmuchcanweboostIQandscholastic achievement?“ Harvard Educational Review 39 (1969):15.
Gerald Edelman, Neural Darwinism: The Theory of Neuronal Group Selection (New York: Basic Books, 1987).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Lewontin, R. (2002). Gen und Organismus. In: Die Dreifachhelix. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56163-4_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-56163-4_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-62802-3
Online ISBN: 978-3-642-56163-4
eBook Packages: Springer Book Archive