Störungen der Kohlenhydratresorption nach oralen Gaben von Antibiotica

Zusammenfassung

Störungen der Kohlenhydratresorption gehören zur Symptomatik verschiedener Erkrankungen des Magen-Darm-Kanals. Sie zu erkennen ist aus diagnostischen und therapeutischen Gründen wichtig, ihre exakte Erfassung macht aber noch erhebliche Schwierigkeiten. Die Bestimmung der aus einem Darmabschnitt aufgesaugten Zuckermenge, wie sie von der Miller-Abbott-Schule geübt wird, erfordert eine spezielle Sondierungstechnik, die man geschwächten Kranken nicht gerne zumuten wird. Die resorbierte Zuckermenge aus dem Pfortaderblut zu bestimmen, ist auf Patienten mit oberflächlichen Kollateralen der Vena portae beschränkt. Die Zuckerbestimmung im peripheren Blut, in Form der einzeitigen Glucosebelastung, ist die einzige klinisch brauchbare Methode. Ihre Abhängigkeit von der aufgenommenen Glucosemenge ist noch umstritten. Flache Glucosebelastungskurven bei der Sprue und Coeliakie werden jedoch als Zeichen gestörter Zuckerresorption anerkannt. Zum Studium dieses Symptoms versuchten wir an unserer Klinik in Würzburg solche flachen Belastungskurven im Tierexperiment zu erzeugen, um an ihnen die Wirkung verschiedener, zur Spruebehandlung angegebener Vitamine zu prüfen.