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Ferdinand Arlt (1812–1887)

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Ärƶte-Memoiren
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Zusammenfassung

Er wurde am 18. April 1812 in Obergraupen bei Teplitz geboren als Sohn eines armen Bergschmiedes. Das Gymnasium besuchte er in Leitmeritz; die Universitätsjähre brachte er in Prag zu, wo er 1839 promovierte. Von 1842 ab trieb er interne, zum Teil auch chirurgische Praxis, „war aber doch mit Vorliebe der Augenheilkunde zugetan“. In „Meine Erlebnisse“, die er in einfacher und bescheidener Form niedergeschrieben hat, betont er, daß damals in Prag die Mikroskopie fast nur dem Namen nach bekannt war. „Die Bestimmung der Augengläser wurde damals von den Augenärzten allgemein den Optikern oder Brillenhändlern überlassen; weder an der Prager noch an den Wiener Kliniken (1840) hatte ich eine Sammlung von Probegläsern gesehen.“ 1846 wies Arlt in seiner populär gehaltenen Schrift: „Die Pflege der Augen im gesunden und kranken Zustande“ auf diese Mißstände hin. Im folgenden Jahre erfolgte seine Habilitation. Fast wäre er durch Oppolzers Bemühungen 1848 nach Leipzig als Professor der Augenheilkunde berufen worden. Indes blieb er der Prager und später der Wiener Hochschule erhalten. In seinen „Krankheiten des Auges“ (1851–56) konnte er zeigen, daß die Kurzsichtigkeit in der Regel auf Verlängerung des Bulbus (der Glaskörperachse) beruht. Mit dem Helmholtzschen Augenspiegel, den er sich noch im Herbste 1851 hatte kommen lassen, wußte er „längere Zeit nicht viel anzufangen“. Noch 1855 benutzte er mitunter auch das Tageslicht, das er durch eine kleine runde Öffnung im Fensterladen des Hörsaals einfallen ließ. In die Prager Zeit fällt Arlts Freundschaft mit Skoda, den er „einen Arzt im großen Stile“ nennt, und nicht, wie viele meinten und noch meinen, „einen Arzt bloß für Brustkranke“. So verdankt Wien Skoda die Versorgung mit gutem Trinkwasser, so daß der Typhus, seit langer Zeit endemisch, dort bald eine Seltenheit wurde. Die von Arlt gegebene Charakteristik Skodas möge hier folgen. Arlt selbst starb am 7. August 1887, ein ausgezeichneter Operateur, ein vorzüglicher Diagnostiker und ein ausgezeichneter Lehrer.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Ebstein, E. (1923). Ferdinand Arlt (1812–1887). In: Ebstein, E. (eds) Ärƶte-Memoiren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48590-9_33

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