Zusammenfassung
Die hypertonische Lösung wirkt durch Wasserentziehung; aber wir müssen die Frage aufwerfen: wie kann die Wasserentziehung die Vorgänge im Ei so beeinflussen, daß eine Entwicklung eintritt? Hier sind zwei Möglichkeiten vorhanden. Entweder sind die Änderungen in der Viskosität oder anderer physikalischer Eigenschaften im Ei für die Wirkung verantwortlich, oder es handelt sich darum, daß die Wasserentziehung gewisse chemische Vorgänge im Ei modifiziert. Durch einen sehr schlagenden Versuch kann man nun zeigen, daß die hypertonische Lösung die Oxydationsvorgänge im Ei modifiziert. Bringt man unbefruchtete oder befruchtete Seeigeleier in hypertonisches Seewasser von der Konzentration, wie es zu Versuchen über künstliche Parthenogenese benutzt wird (d. h. 50 ccm Seewasser + 8 bis 20 ccm 21/2n NaCl), und läßt man die Eier etwas zu lange in der hypertonischen Lösung, so bemerkt man nach der Übertragung der Eier in normales Seewasser einen Zerfall derselben in kleine Tröpfchen.1) Wir wollen diesen Zerfall durch einige Abbildungen klar machen. Der Vorgang der Zytolyse ist ja physikalisch und chemisch noch so wenig aufgeklärt, daß ein Eingehen auf diese Prozesse am Ei, bei dem sie leichter der Analyse zugänglich sind als bei anderen Zellen, gerechtfertigt erscheint.
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Literatur
Loeb, Über die Hemmung der toxischen Wirkung hypertonischer Lösungen auf das Seeigelei durch Sauerstoffmangel und Zyankalium, Pflügers Arch. 113, 487, 1906 und Untersuchungen über künstliche Parthenogenese, S. 507. Leipzig 1906.
Loeb, Pflügers Arch. 113, 491, 1906.
O. Warburg, Beobachtungen über die Oxydationsprozesse im Seeigelei. Zeitschr. f. physiol. Chem. 57, 1, 1908.
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© 1909 Professor Jacques Loeb, Berkeley, Ca.
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Loeb, J. (1909). Welche chemischen Prozesse im Ei werden durch die hypertonische Lösung modifiziert?. In: Die chemische Entwicklungserregung des tierischen Eies. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48548-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-48548-0_7
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