Zur Frage der intravenösen Pyelographie bei Patienten mit Paraproteinämie

Zusammenfassung

Unter den sekundären Organschädigungen beim Plasmocytom nimmt die Nierenerkrankung mit 50 bis 80% die erste Stelle ein. Die beobachteten Nierenveränderungen sind vielfältig: Neben der spezifischen Infiltration und Paraprotein-ausscheidung mit ihrer konsekutiven tubulären Insuffizienz bei der charakteristischen Myelomniere spielen chronische Pyelonephritiden, die auf Grund des bestehenden AMS häufig sind, sowie Schädigungen durch Hypercalcämie, Amyloidose, schwere Anämie, Hyperurikämie, Erhöhung der Blutviscosität und altersgemäße Nierenveränderungen eine große Rolle. Auch wurde zusätzlich an gewisse Fermentstörungen gedacht. Die renale Affektion ist häufig die erste klinische Manifestation und stellt nicht selten das führende Symptom im ganzen Krankheitsverlauf dar. Nach den Untersuchungen verschiedener Autoren soll keine direkte Beziehung zwischen der Verschlechterung der Nierenfunktion einerseits und dem Alter des Patienten, der Krankheitsdauer, der Höhe des Paraproteinspiegels sowie der Anwesenheit und dem Ausmaß der Bence-Jones-Proteinurie andererseits bestehen. Viel seltener als die chronische Niereninsuffizienz tritt akutes Nierenversagen auf. Für seine Entstehung sind meist Dehydratation durch Erbrechen, fieberhafte Infekte der oberen Luftwege und akute Pyelonephritiden verantwortlich. So berichten z. B. Rosenbaum u. Mitarb. über einen Pat., der an Azotämie im Anschluß an Pneumonie verstarb. Bei den Pat. von Cornelis et al. war schweres Erbrechen der Anurie vorausgegangen. Über ähnliche Fälle berichtet auch Warter.