Zusammenfassung
Während sich das vorangegangene Kapitel mit den Störungen des visuellen Erkennens – also der Identifikation – von Objekten und Gesichtern befasst, geht es im Folgenden um das visuelle Erkennen der räumlichen Orientierung von Objekten. Unsere Fähigkeit, Objekte aus vielen verschiedenen Blickwinkeln zu erkennen, ist erstaunlich. Objekte, die sich in immer wieder anderen Orientierungen darbieten, können wir in der Regel ohne Schwierigkeiten wiedererkennen. Wie unser Gehirn diese Aufgabe bewältigt, ist Gegenstand von Forschungsaktivitäten zur Objekterkennung (► Kap. 12 und ► Kap. 14). Es scheint aber, als ob wir für das Identifizieren von Objekten und das Erkennen ihrer Orientierung verschiedene neuronale Mechanismen entwickelt hätten, da entsprechend lokalisierte Hirnschädigungen zu einer selektiven Störung des Erkennens der Orientierung von Objekten führen können. Die Betroffenen sind nicht mehr in der Lage, die Orientierung eines Objektes zu bestimmen, obwohl sie das Objekt nach wie vor einwandfrei identifizieren können.
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Karnath, HO. (2012). Agnosie von Objektorientierungen. In: Karnath, HO., Thier, P. (eds) Kognitive Neurowissenschaften. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-25527-4_16
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