Zusammenfassung
Im vorangegangenen Kapitel wurden verschiedene Klassen biologischer Funktionsaussagen untersucht. Die parallel dazu diskutierten philosophischen Explikationen von Funktionsbegriffen konnten jedoch nur bedingt als den biologischen Aussagen adäquat angesehen werden. Bevor in Teil III die Rollen von Funktionsaussagen in biologischen Theorien zu klären sind, sollen deshalb zunächst die angesprochenen Defizite der Explikationen beseitigt werden. Insbesondere muss es dabei um eine Neufassung des analytischen Funktionsbegriffs gehen, da mit Funktionsaussagen in biologischen Theorien offenbar vor allem die systemische Rolle von Merkmalen oder Komponenten von Organismen beschrieben wird. Das Defizit der geläufigen Explikation dieses Begriffs von Cummins besteht in einer mangelnden Abgrenzung des Anwendbarkeitsbereichs. Der Begriff ist ebenso gut wie in der Biologie auch auf physikalische Systeme anwendbar, obwohl Funktionsbegriffe dort nicht benötigt werden (s. Abschn. 3.1). Cummins’ systemanalytischer Funktionsbegriff ist also im engeren Sinne gar kein Funktionsbegriff. Problematisch ist — auch in der quantitativen Variante des Begriffs — die Anbindung an ein allgemeineres Verständnis dessen, was Funktionen sind. Zu denen zählen eben nicht Rollen in physikalischen Systemen, aber z. B. Funktionen in technischen Artefakten. Der etiologische Funktionsbegriff von Millikan hingegen ist voraussetzungsreicher, als es der Verwendung in biologischen Funktionszuschreibungen entspräche. Im Rahmen des neuen Ansatzes wird dennoch eine Alternative für ihn zu formulieren sein.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Krohs, U. (2004). Der Begriff des Designs. In: Eine Theorie biologischer Theorien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18592-2_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-18592-2_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-62183-3
Online ISBN: 978-3-642-18592-2
eBook Packages: Springer Book Archive