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Ambulante sozialpädagogische Maßnahmen als Alternativen zum Freiheitsentzug

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Handbuch Jugendkriminalität
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Zusammenfassung

Nahezu drei Jahrzehnte Praxis der so genannten Neuen ambulanten Maßnahmen (NAM) – Zeit für eine Bilanz. Nach der geradezu euphorischen ambulanten Bewegung der 1980er Jahre, der vielfach gefeierten Jugendstrafrechtsreform durch die Praxis und schließlich der gesetzlichen Einführung der NAM im Jugendgerichtsgesetz 1990 haben sich weitreichende Hoffnungen auf nunmehr rationalere Reaktionen auf Jugendkriminalität verbunden. Für junge Menschen, die in massiveren Formen straffällig geworden sind, galten sozialpädagogische Leistungen der Jugendhilfe als sachgerechte Alternative und sollten insofern die traditionell strafenden, insbesondere freiheitsentziehenden Sanktionen weitgehend ersetzen. Trotz bundesweiter Verbreitung von Angeboten haben sich die angezielten Veränderungen in der jugendgerichtlichen Sanktionspraxis indessen nicht vollzogen. Die Grundidee aber, die der Entwicklung der NAM zugrunde lag, ist bis heute unangefochten und findet auch in neueren gesetzlichen Änderungen ihre Entsprechung. Mit den aktuellen Diskussionen um die Steuerungsverantwortung der Jugendhilfe sowie der Festlegung der Jugendgerichtsbarkeit explizit auf eine spezialpräventive Ausrichtung sind die NAM wieder verstärkt in den Blick geraten. Einmal mehr stellt sich die Frage, welche konkreten Erfordernisse sich aus den bisherigen Erfahrungen herleiten lassen, um das Potential der NAM zielentsprechend auszuschöpfen.

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Drewniak, R. (2011). Ambulante sozialpädagogische Maßnahmen als Alternativen zum Freiheitsentzug. In: Dollinger, B., Schmidt-Semisch, H. (eds) Handbuch Jugendkriminalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94164-6_26

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