Zusammenfassung
Kein anderes Merkmal prägt das postsozialistische Geschichtsbild Litauens mehr als die kategorische Ablehnung des von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) oktroyierten Regimes. Es lassen sich aufgrund der Haltung zum Kommunismus als differentia specifica vier geschichtspolitische Regionen im östlichen Europa unterscheiden, für die verschiedene Abstufungen des Verhältnisses zur kommunistischen Vergangenheit charak teristisch sind. Während in Ungarn, Polen und Tschechien gesellschaftliche wie politische Deutungskontroversen ausgetragen werden, in Bulgarien, Rumänien, Albanien und Mazedonien Ambivalenz bzw. Apathie hinsichtlich dieser Themen herrschen, werden im postsowjetischen Raum zumeist sowjetische Kulturnormen durch nationale und regionale Attribute überlagert. Die drei baltischen Länder stellen in diesem Kontext einen deutlich unterscheidbaren baltisch-nordeuropäischen Sonderfall eines antitotalitären Konsens dar, der als Gründungsmythos der nationalstaatlichen Unabhängigkeit Litauens fungiert.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Logvinov, M. (2011). Extremismus in Litauen. In: Jesse, E., Thieme, T. (eds) Extremismus in den EU-Staaten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92746-6_14
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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