Zusammenfassung
Ausgerechnet 1991, noch ganz unter dem Eindruck des Zerfalls jener mit reichlich utopischem Hoffnungsstoff angereicherten „realsozialistischen“ Alternative zur bürgerlichen Gesellschaft, erschien ein gelehrtes Buch von Richard Saage, einem der besten Kenner politischer Utopien der Neuzeit. Es sollte nicht nur den reichen Stoff überschaubar präsentieren, sondern vor allem auch die Notwendigkeit utopischen Denkens fur die Formulierung und Entwicklung politischer Ziele und fur die Vorbereitung geschichtlichen Fortschritts demonstrieren. 1991 war aber nun gerade das Jahr, in dem man eher von Vorstellungen wie der vom Ende der Geschichte oder vom Ende der Utopien hörte. Utopien gałten und geiten - überwiegend, jedoch nicht in alien Fallen zu Recht - als „linke“ Projekte, und 1991 wussten wenige auf die doppelsinnige Frage „What’s left?“ eine Antwort zu geben. Der Moment des Schweigens währte aber nur kurz. lm Jahr darauf publizierte Richard Saage einen Sammelband mit sehr unterschiedlichen Einstellungen und Meinungen zur Zukunft der politischen Utopie und des utopischen Denkens, von Ernst Nolte bis Rolf Schwendter, und mindestens die eine Hälfte der von ihm Angesprochenen betonte die politisch, pädagogisch, postmaterialistisch oder sonstwie begründete Nützlichkeit von Utopien und von utopischem Denken.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
About this chapter
Cite this chapter
von Bredow, W., Noetzel, T. (2009). Die Flucht nach vorne: Utopismus. In: Politische Urteilskraft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91981-2_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91981-2_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15978-2
Online ISBN: 978-3-531-91981-2
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)