Clearingverfahren bei Unbegleiteten Minderjährigen

Zusammenfassung

Der Begriff Clearingverfahren wird in der Gegenwart zunehmend verwendet, ohne definiert zu sein, letztendlich bedeutet er in Neudeutsch nichts anderes als Abklärung. Und ebenso wie das deutsche Wort Abklärung sagt er nichts darüber aus, was abgeklärt wird und in welcher Gründlichkeit abgeklärt wird. Unterschiedliche Akteure der Flüchtlingsarbeit verwenden ihn für Abklärungsprozesse mit vollkommen unterschiedlichen Fragestellungen. So wird der Begriff in Rheinland-Pfalz auch für das Verfahren zur Feststellung der Abschiebemöglichkeiten von abgelehnten Asylbewerbern verwendet. Im Zusammenhang mit jungen Flüchtlingen verwenden Fachkräfte den Begriff in der Regel für den Prozess, in dem eine umfassende Bestandsaufnahme des Ist-Standes des Minderjährigen in allen zentralen Lebensbereichen steht und mögliche Lösungsansätze für verschiedene Problembereiche erarbeitet werden. In diesem Prozess gilt es nicht nur, Probleme zu definieren, sondern auch vorhandene Ressourcen der Minderjährigen festzustellen und in die weitere Planung einzubeziehen. Die wesentlichen Bereiche, die es bei von ihren Eltern getrennten Minderjährigen zu überprüfen gilt, werden im Weiteren näher erläutert. Die Ausführungen erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bei einzelnen Minderjährigen kann es zu gänzlich anderen Fragestellungen kommen.