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Die neuen Medien haben in der Zeit ihrer Existenz bereits einen tief greifenden Wandlungsprozess vollzogen, der mindestens zwei Dimensionen aufweist. Zum ersten kann man von der Ausbildung und Differenzierung eines weltweit verfügbaren und in Hochgeschwindigkeit operierenden Netzwerkes sprechen, in dem jederzeit Jeder mit Jedem in Verbindung treten kann. Es geht in diesem Zusammenhang um einen Kommunikationsraum, der nach wie vor expandiert und dabei ständig neue Facetten ausbildet: leistungsfähigere Kommunikationsplattformen, innovative Präsentations- und Publikationsmöglichkeiten, zunehmend realistische und tiefenscharfe Handlungsumgebungen etc. Zum zweiten, und mit Blick auf die handelnden Subjekte, gestaltet sich der angesprochene Prozess als eine sukzessive Veränderung der mit diesem Medientyp verbundenen Nutzungsgewohnheiten. So sind innovative Sprach- und Handlungspraxen, medienspezifische Selbst-Darstellungen und Beziehungstypen aber auch neue Gemeinschaften mit eigenen Identitäten und Mentalitäten entstanden, die von ihrer medialen Umwelt in besonderer Weise berührt werden und immer auch auf die technischen Strukturbedinungen reagieren. Wollte man den Status-Quo in diesem Prozess benennen, der sich letztlich als ein weitreichender Adaptionsprozess menschlichen (Medien-)Handelns vollzieht, dann könnte man vielleicht sagen, dass sich der Nutzer nicht nur an die Eigenarten des Cyberspace gewöhnt, sondern längst damit begonnen hat, die digitalen Medien als Raum für Alltagserfahrungen anzusehen: er recherchiert, kauft und verkauft in diesem Raum, er lernt und spielt, streitet und verliebt sich, er richtet sich ein und präsentiert sich hier. Dabei gestaltet er das eigene Umfeld zunehmend selbst mit, indem er die technischen Strukturen mit einem individuellen Nutzungsinteresse überzieht und die medialen ‚Inhalte’ nach den eigenen Vorlieben und Bedürfnissen organisiert. Aus dem User ist mit anderen Worten ein Netizen geworden, der große Teile seines Alltags in den medialen Handlungsraum verlegt hat und sich hier kleine Bühnen und ‚Habitate’ einrichtet, auf denen/innerhalb derer er sich selbst und einen Teil seines Lebens zeigt.

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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH

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Pranz, S. (2009). Einleitung. In: Theatralität digitaler Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91469-5_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-16243-0

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