Auszug
Jeder Fernsehzuschauer kennt die Szenen, in denen Kommissare am Tatort Weingläser sicherstellen oder einen Verdächtigen zur Speichelprobe bitten. In aller Regel erscheint der Fall damit so gut wie gelöst. Auch in der Realität besteht in bestimmten Lebenszusammenhängen ein überragendes Interesse an der sicheren Identifikation einzelner Personen. Am augenfälligsten ist dies bei der Verbrechensbekämpfung, weil dort der personenbezogene Schuldnachweis geführt werden muss, bevor ein Täter verurteilt werden darf. Dafür kann die Zuordnung von Spuren zu Personen ein wesentliches Glied in der Indizienkette sein. Aber auch im Familienzusammenhang kann die sichere Feststellung der Abstammung wünschenswert oder notwendig sein, um Verwandtschaftsbeziehungen und damit zusammenhängende Unterhaltspflichten festzustellen oder auszuschließen. Schließlich können Staaten auch die Zuzugsberechtigung von Ausländern abhängig machen von gesicherten Verwandtschafts Verhältnis sen zu bereits im Zielland lebenden Familienangehörigen.
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Literatur
Weichert, in: DuD 2002, S. 37
Vgl. schon Alexander Dix: Der genetische Fingerabdruck vor Gericht — Wege aus der Wüste in die Oase, Datenschutz und Datensicherung 1993, S. 281
Entschließung vom 15.2.2005 („Keine Gleichsetzung von DNA-Analyse und Fingerabdruck“), Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit / Landesbeauftragte für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht, in: Brandenburg (Hrsg.): Dokumente zu Datenschutz und Informationsfreiheit 2005, S. 14; als „nicht wünschenswert“ bezeichnet Rogall die „Gleichstellung des genetischen und des daktyloskopischen Fingerabdrucks“, in: Rudolphi: Systematischer Kommentar zur Strafprozessordnung und zum Gerichtsverfassungsgesetz, Rdnr. 7 zu § 81 f. StPO
Vgl. Dembowski, in: Rossnagel (Hrsg.): Handbuch Datenschutzrecht, S. 1408
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Dix, A. (2009). Das genetische Personenkennzeichen auf dem Vormarsch. In: Bühl, A. (eds) Auf dem Weg zur biomächtigen Gesellschaft?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91418-3_9
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